Angst vor islamistischem Terror: Taschenkontrollen auf DOM

Der Eingang an der U-Bahnhaltestelle St. Pauli: mehrere Sicherheitsmitarbeiter stehen bereit und führen bei den Besuchern Taschenkontrollen durch. Dazu wurde auch eigens ein kleines Zelt aufgestellt, in dem auch Rucksäcke und Tragetaschen durchsucht werden. Foto: FoTe Press

(ha/mr). Die Gefährdung durch den islamistischen Terrorismus in Deutschland hat sich seit dem terroristischen Angriff der HAMAS auf Israel am 7. Oktober 2023 und den darauffolgenden militärischen Auseinandersetzungen im Gazastreifen weiter erhöht. Die Bedrohung in Deutschland geht sowohl von jihadistisch motivierten Einzeltätern als auch von jihadistischen Gruppierungen aus. Neben den in den vergangenen Jahren dominierenden weniger komplexen Anschlägen auf vornehmlich „weiche“ Ziele ist weiter auch mit komplexeren Anschlagsvorhaben zu rechnen.

Im Jahr 2024 kam es in Deutschland bereits zu zwei gesichert islamistisch motivierten Anschlägen. Am 31. Mai 2024 griff ein afghanischer Staatsangehöriger auf dem Marktplatz in Mannheim sowohl einen islamfeindlichen Aktivisten als auch Passanten und Polizisten mit einem Messer an und tötete dabei einen Polizisten und verletzte sechs weitere Personen. Am 23. August 2024 stach ein syrischer Staatsangehöriger auf einem Stadtfest in Solingen auf mehrere Personen ein; drei Menschen wurden bei dem Angriff getötet, acht weitere verletzt.

Die Anschläge und auch die im Jahr 2023 und 2024 durch deutsche und europäische Sicherheitsbehörden vereitelten Anschlagspläne sind ein klarer Beleg dafür, dass die jihadistische Ideologie nach wie vor präsent ist. Deutschland steht weiterhin und verstärkt im Fokus terroristisch-jihadistischer Organisationen, vor allem des IS aber auch von „al-Qaida“. Auch in Hamburg besteht erhöhte Terrorgefahr – auch wenn Behörden davon in der Regel nichts wissen und schon gar nicht öffentlich Stellung beziehen möchten.

Wie ernst die Lage allerdings ist, sieht jeder Passant rund um das Heiligengeistfeld. Vor 20 Jahren war das gesamte Gelände frei zugänglich. Seit einigen Jahren ist während des Frühjahrs-, Sommer- und Winterdom das Heiligengeistfeld umzäunt. Der Zutritt ist seitdem nur über offzielle Eingänge möglich.

Neu in diesem Jahr: an sämtlichen Eingängen stehen erstmalig mehrere Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter und machen stichprobenartig Körper- und Taschenkontrollen. Diese Neuerung ist die Folge eines Anschlags in Solingen, die Bundesregierung erließ daraufhin im vergangenen August ein Messerverbot auf Volksfesten, das nun auch für den Hamburger Dom gilt.

Der Versanstalter des Doms bittet eindringlich darum, Taschenmesser, Cuttermesser oder andere entsprechende Gegenstände zu Hause zu lassen. „Genau wie in Stadien wird es vereinzelte Kontrollen beim Einlass geben“, kündigt Sören Lemke, Leiter des Dom-Referats von der Behörde für Wirtschaft und Innovation bereits im Vorwege an. Große Hinweistafeln weisen den Besucher daraufhin, dass unter anderem ein Glasflaschenverbot auf dem gesamten Platz herrsche. Auch Fahrräder dürfen nicht mitgeführt werden. Unterstützt werden die Mitarbeitenden aus der Sicherheitsbranche von der Polizei, die in diesem Jahr eine hohe Präsenz zeigen und bei entsprechenden Verdachtsmomenten Kontrollen durchführen werde.


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