Der Barfußpark Lüneburger Heide darf nicht öffnen

Der Eingangsbereich vom Barfußpark in der Lüneburger Heide. Foto: ha/Barfußpark Egestorf

(ha/ds). Es gibt Vorschriften, die für ein Kopftschütteln sorgen. Beispiel: Der beliebte Barfußpark Lüneburger Heide in Egestorf darf seine Türen zur neuen Saison 2021 nicht öffnen. Für die Betreiber und Mitarbeiter ist diese Situation nicht nachvollziehbar. Alle Wildparks, Zoos und Botanische Gärten in Niedersachsen dürfen zur diesjährigen Saison öffnen, diese Ungleichbehandlung stößt im Barfußpark auf Unverständnis.

Im vergangenen Jahr wurde der Barfußpark Lüneburger Heide mit den Wildparks, Zoos und Botanischen Gärten gleichgestellt. Mit den entsprechenden Hygienekonzepten konnten diese Parks öffnen und Menschen in die Natur locken. So auch der Barfußpark: Während der Saison wurde das Konzept laufend verbessert und viele Besucher haben die Möglichkeit, sich im Barfußpark in der schönen Natur zur erfreuen, dankbar angenommen. Nahezu alle hielten sich an die geltenden Hygienevorschriften. Über den Winter wurde das Hygienekonzept weiter überarbeitet und verbessert. Deshalb ist es nun für alle Mitarbeiter unverständlich, dass der Park nicht öffnen darf. „Bei uns findet alles draußen in der Natur statt und die Besucher laufen hintereinander nur in einer Richtung durch die einzelnen Stationen“, so die Geschäftsführerin des Barfußparks, Kerstin Albers. 

Hygienekonzept nach neuesten Erkenntnissen weiter verbessert

Um Kontaktpunkte zu vermeiden, hat das Team vom Barfußpark einige Bereiche erweitert. So wurde die Zuwegung vom Parkplatz zur Kasse um über zwei Meter verbreitert, sodass anreisende und abreisende Besucher noch besser voneinander getrennt werden können.  Der Waschplatz, vorher zeitweise ein „Nadelöhr“, wurde um ca. zwei Meter verbreitert. Die Schließfächer wurden neu angeordnet, wodurch dort viel mehr Platz für die Besucher entstanden ist. Schon im letzten Jahr wurde die „Maskenpflicht“ im Eingangsbereich von der Kasse bis zur 1. Station eingeführt, frei nach dem Motto: Kein Einlass ohne Maske.

Nachverfolgung fast lückenlos gewährleistet

Weiterhin wurde ein neues Online-Ticketsystem eingeführt das den Besucherandrang durch Zeitfenster regeln und gleichzeitig die Daten der Besucher für die Nachverfolgung sichern soll. Für Besucher ohne Zugang ins Netz soll eine telefonische Anmeldung mit Datenerfassung ermöglicht werden.

Durch Ungleichbehandlung zum Rechtsweg gezwungen

Zahlreiche Aerosolforscher haben in einem offenen Brief an die Regierung erklärt, dass die Gefahr der Ansteckung an der frischen Luft so gut wie gar nicht vorhanden ist. Der Innenbereich ist gefährlicher, und deshalb sollte man den Menschen auch diese Möglichkeiten, sich draußen zu bewegen, nicht nehmen. Erst recht mit „kontrolliertem Einlass“, wie im Barfußpark, der zum größten Teil im (darüber hinaus nicht kontrollierten) Naturschutzgebiet liegt.

„Hinzu kommt noch, dass der Barfußpark als wichtiger Tourismus- und Wirtschaftsfaktor in der Region ein reiner Saisonbetrieb ist und nur fünf Monate im Jahr geöffnet hat. Wir können es uns nicht leisten, einfach abzuwarten, bis der lange Weg der sinnvollen Änderung der Regeln gegangen wird. So bleibt uns jetzt leider nur der Rechtsweg“, so Kerstin Albers, „auch wenn das viel Aufwand ist“.

Über den Barfußpark Lüneburger HeideDer Barfußpark Lüneburger Heide ist ein Herzensprojekt von Jan Peters, der seine Idee 2008 mit Unterstützung der Gemeinde Egestorf in die Tat umsetzte. Nach über 10 Jahren ist der Barfußpark ein anerkannter Naherholungsort für Hamburger genauso wie eine Naturattraktion für Touristen der Lüneburger Heide. Viele helfende Hände unterhalten den Park, immer mit den strengen Regeln des Naturschutzes im Blick. Viele Partnerinnen und Partner tragen zu einem interessanten Programm bei, das Mensch und Natur näher zusammen bringt.


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