Dreimaster „Amerigo Vespucci“ besucht Hamburg

Das Segelschulschiff für Offizieranwärter „Amerigo Vespucci“, der Stolz der italienischen Seefahrt, wurde als Nachfolger des gleichnamigen Schiffes im Jahre 1931 in Dienst gestellt. Foto: Röhe

(mr). Seit Donnerstag, dem 16. August 2018, hat der Hafen Hohen Besuch: Das wohl schönste Segelschiff der Welt liegt an der Überseebrücke fest. Es handelt sich um den goldverzierten Dreimaster und italienischem Segelschulschiff für Offizieranwärter „Amerigo Vespucci“.  Das legendäre Segelschulschiff der italienischen Marine kam aus Reykjavík (Island) und machte direkt an der Überseebrücke fest – unmittelbar vor Hamburgs Wahrzeichen, der Elbphilharmonie. Das Schiff ist nach Amerigo Vespucci benannt, einem italienischen Kaufmann und Seefahrer. Es ist 101 Meter lang und 16 Meter breit und hat 24 Segel. Es wurde 1930 erbaut und kann eine Höchstgeschwindigkeit von zwölf Knoten (etwa 22 Kilometer pro Stunde) erreichen. Mit einer Besatzung von 326 Soldaten und etwa 100 Kadetten geht es für den Dreimaster „Amerigo Vespucci“ auf die Weltmeere. Das Schiff wird bis zum Montag, dem 20. August, im Hafen liegen. Planmäßig wird es gegen 12 Uhr mit dem Ziel Portsmouth (England) wieder auslaufen.

Allen Segelfans sei verraten: Die italienische Schönheit kann am heutigen Sonntag kostenlos besichtigt werden. Die „Amerigo Vespucci“ an der Überseebrücke öffnet heute letztmalig ihre Türen – wurde aber schon an den vergangenen Tagen zahlreich besucht.

Wer das Schiff nicht nur vom Ponton aus betrachten möchte, kann es von 15 bis 18.30 Uhr betreten.


Spendenaufruf: Seenotretter „Hamburg“ soll gebaut werden

Gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Seenotretter-„Bootschafter“ Till Demtrøder (2. v. r.) steht ein Teil der Crew um Vormann Ralf Brinker (r.) am 1:25-Modell des neuen Seenotkreuzers „Hamburg“, der 2020 auf Borkum stationiert wird. Foto: Röhe
(mr/ha). Traditionell gibt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) den Namen eines neuen Seenotrettungskreuzer erst bei der Taufe bekannt. Am vergangenen Freitag machten die Seenotretter ganz bewusst eine Ausnahme: „Wir starten eine Spendenaktion in Hamburg, für die wir uns möglichst breite Unterstützung der Bevölkerung wünschen“, begründet Kapitän Ralf Krogmann (Foto links), Repräsentant der Seenotretter an der Elbe, die Bekanntgabe des Namens „Hamburg“ noch vor Baubeginn.Erstmals nach mehr als 30 Jahren wird es damit wieder einen Seenotrettungskreuzer mit den Stadtnamen „Hamburg“ geben. 28 Meter lang soll das Schiff werden und mit seinen knapp 4.000 PS bis zu 45 Stundenkilometer erreichen. Taufpatin soll laut DGzRS eine sehr prominente Persönlichkeit sein, dessen Name allerdings noch streng geheim ist.Die Seenotretter rufen alle Einwohner, aber auch alle Liebhaber der Hansestadt an der Elbe dazu auf, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Die neue „Hamburg“ ist für die westlichste DGzRS-Station auf Borkum bestimmt. Ihr Einsatzgebiet wird die Emsmündung und weite Teile der Deutschen Bucht umfassen. Sie wird dort die „Alfried Krupp“ ablösen, die nach dann 32 Jahren im harten Einsatz außer Dienst gestellt wird, wie die DGzRS mitteilte. Gebaut wird die „Hamburg“ bei der Fassmer-Werft in Niedersachsen. Wann genau der Kreuzer dort auf Kiel gelegt wird, ist noch nicht bekannt. Finanziert wird der Neubau über Erbschaften und Spenden. Die DGzRS sucht noch zahlungskräftige Unterstützer, die gezielt für die neue „Hamburg“ spenden.

Der letzte Seenotrettungskreuzer „Hamburg“ wurde 1960 gebaut und war bis 1985 im Einsatz – vor allem von Burgstaaken auf Fehmarn und von Grömitz aus. Danach wurde die ausgemusterte Hamburg verkauft, war zunächst in der Karibik unterwegs und lag bis vor wenigen Jahren auch im Museumshafen Övelgönne.

Foto-Ausstellung im Hamburger Rathaus

Auch das Land Hamburg zeigt für das Projekt Flagge: „Seenotretter setzen sich ein. Sie retten Menschen auf Nord- und Ostsee aus Lebensgefahr. Das ist eine ehrenvolle Aufgabe. Ich unterstütze das mit voller Überzeugung“, sagte Wirtschaftssenator Frank Horch (Foto links, parteilos) bei einem Senatsempfang für die Seenotretter am Freitag, 17. August 2018, im Hamburger Rathaus.

Horch hat die Schirmherrschaft über die Aktion „Spendemanöver: Hamburg wird Seenotretter!“ übernommen. Horch überreichte DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder außerdem einen Admiralitätsportugaleser. Die Ehrenmedaille des Hamburger Senats wird bei der Kiellegung im Frühjahr 2019 in den Rumpf des Neubaus eingelegt. Einer Tradition folgend, verheißt sie den Schiffbauern, vor allem aber auch Schiffsführung und Besatzung Sicherheit, Glück und Gesundheit. Sie wird bei jedem Einsatz mitfahren.

Bis Ende August ist auf der Hamburger Rathausdiele eine Ausstellung über die Seenotretter und die geplante neue „Hamburg“ zu sehen. Der Eintritt ist frei. „Viele Menschen werden dem neuen Schiff ihr Leben verdanken. Den Seenotrettern gebührt Dank für ihre schwere Aufgabe, die viel Mut und Geschick erfordert. Ich freue mich, dass Hamburg seinen Respekt vor der Arbeit und für das bürgerschaftliche Engagement zum Ausdruck bringen kann“, sagte Senator Horch.

Spendenaufruf 

Eine Spende für den neuen Seenotrettungskreuzer ist am einfachsten online möglich auf der Website über den „Spendenlotsen“ unter Angabe des Kennwortes „Hamburg“. Die Alternative ist eine herkömmliche Überweisung mit dem gleichen Kennwort auf das Spendenkonto der DGzRS bei der Sparkasse Bremen, IBAN: DE36 2905 0101 0001 0720 16. Auch die Aktion „Name an Bord“ bieten die Seenotretter erneut an: Ab 5.000 Euro Spende fährt der eigene Name, der eines Unternehmens oder eines Menschen, der besonders geehrt werden soll, auf einer Danktafel an Bord der „Hamburg“ bei jedem Einsatz mit.

Etwa 20.000 Hamburger unterstützen die Seenotretter mit regelmäßigen Spenden, und knapp 900 Sammelschiffchen haben ihren „Liegeplatz“ in der Hansestadt an der Elbe. Zu den prominentesten Hamburger Seenotretter-Freunden gehören mehrere ehrenamtliche „Bootschafter“ der DGzRS, darunter Schauspieler Jan Fedder, Fernsehkoch Tim Mälzer, die NDR-Moderatoren Bettina Tietjen, Yared Dibaba und Heike Götz sowie aktuell Schauspieler Till Demtrøder. Ausführliche Informationen finden Sie auf der Internetpräsenz der DGzRS.

Das Foto links zeigt den DGzRS-Vorsitzenden Gerhard Harder. Fotos: Röhe