Erfrierungsschutz für Obdachlose – Neuer Standort Friesenstraße

In diesem Gebäude an der Friesenstraße im Stadtteil Hammerbrook befindet sich das Winternotprogramm. Foto: FoTe-Press

(ha). Am 1. November 2017 startet das Hamburger Winternotprogramm für Obdachlose. Es ist ein niedrigschwelliger Kälte- und Erfrierungsschutz mit einem anonymen und formlosen Zugang. Die Standards der Unterbringung und Versorgung sind gegenüber dem Vorjahr nochmals erhöht worden. Unter anderem wird erstmals eine Gepäckaufbewahrung mit verschließbaren Schränken ermöglichtAn zwei Standorten stehen in den von „fördern & wohnen AöR“ betriebenen Einrichtungen 760 Übernachtungsplätze zur Verfügung. Neben dem bekannten Standort Schaarsteinweg 14 mit 360 Plätzen ist der Standort Friesenstraße 22 mit 400 Plätzen hinzugekommen. Bei Bedarf kann die Platzzahl an beiden Standorten aufgestockt werden.  Anders als in vielen anderen deutschen Großstädten ist das Hamburger Winternotprogramm an allen Tagen ab 17.00 Uhr geöffnet. Der Aufenthalt ist bis 9.30 Uhr des darauffolgenden Tages (anstatt zuvor 9 Uhr) möglich. Grundsätzlich steht das Winternotprogramm allen Schutz suchenden obdachlosen Menschen offen, wenn sie keine Selbsthilfemöglichkeiten haben. Menschen mit einem festen Wohnsitz an einem anderen Ort werden von Sozialarbeitern unterstützt, hierhin zurückzukehren. Menschen mit Einkommen, die eine preisgünstige Übernachtungsmöglichkeit suchen, werden auf andere Unterkünfte verwiesen. Zudem werden sie beraten, ihre Rechte als Arbeitnehmer/-innen wahrzunehmen. In Notfällen steht aber allen Personen eine Wärmestube in der Hinrichsenstraße 4 zur Verfügung. Hinzu kommen zusätzliche 113 Plätze in Wohncontainern bei Kirchengemeinden und weiteren Einrichtungen. In den Tagesstunden stehen Aufenthaltsmöglichkeiten in Tagesaufenthaltsstätten und anderen Einrichtungen zur Verfügung. Am Wochenende ist die Tagesaufenthaltsstätte in der Hinrichsenstraße 4 von 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet. Weitere Informationen finden sich unter www.hamburg.de/obdachlosigkeit. Die bereits im letzten Winter bewährte Sozial- und Perspektivberatung wird auch in der kommenden Winterperiode durchgeführt. Insgesamt 278 Menschen wurden aus dem letzten Winternotprogramm in das soziale Hilfesystem integriert – so viele Menschen wir nie zuvor. Senatorin Melanie Leonhard: „Wir wollen den Menschen Auswege aus der Obdachlosigkeit zeigen und sie dabei begleiten, das Leben auf der Platte hinter sich zu lassen. Damit waren wir im letzten Winter besonders erfolgreich und wollen dies auch in den kommenden Monaten wieder sein.“ Das Winternotprogramm wird am 2. April 2018 enden. „Mein Dank gilt Allen, die sich wieder am Hamburger Winternotprogramm beteiligen und Unterkünfte zur Verfügung stellen. Auch die Unterstützung durch Ehrenamtliche ist von großer Bedeutung – für die Obdachlosen und die Stadt“, so Senatorin Melanie Leonhard.


Anschlag auf Büro von Hamburger AfD-Politiker

(ha). Auf die Betriebsstätte des zukünftigen AfD-Bürgerschaftsabgeordneten Peter Lorkowski wurde in der Nacht zum 16. Oktober 2017 ein Anschlag verübt. Wie die Partei mitteilt, sprühten mutmaßlich Linksextremisten den Schriftzug „No AfD“ und das Zeichen der Anarchisten „A“ in einem Kreis auf Fensterscheiben und ein Garagentor. Wenige Tage zuvor wurden die Klingel- und Hinweisschilder der Fraktion und des Landesverbandes mit schwarzer Farbe beschmutzt, wie die Pressestelle der AfD weiter mitteilt. „Dieser Angriff, wie übrigens jeder Angriff, auf ein Mitglied der Hamburger Bürgerschaft ist feige und absolut inakzeptabel. Die AfD-Fraktion verurteilt aufs Schärfste diesen Angriff auf Demokratie und Meinungsfreiheit. Durch diesen feigen Anschlag sollen gewählte Volksvertreter eingeschüchtert werden. Es wird ihnen nicht gelingen. Wir werden uns nicht davon abhalten lassen, Politik für unser Land und unsere Bürger zu machen“, sagt Fraktionsvorsitzender Jörn Kruse. In Hamburg seien immer wieder Mitglieder der Partei Zielscheibe linker Anschläge. So verübten Ende September Unbekannte einen Farbbeutel-Anschlag auf das Haus des Hamburger Bundestagsabgeordneten Bernd Baumann. Zahlreiche Wahlpakate wurden beschädigt oder gestohlen. Die Polizei ermittelt.


Unfallschwerpunkt in Höhe des „Drob-Inn“: jetzt Tempo 30-Zone

(mr). Die Unfallstatistik gibt detailliert Auskunft: in den Jahren 2014, 2015 und 2016 gab es 41 Unfälle, 16 verletzte Fußgänger, fünf verletzte Radfahrer und einen verletzten Autofahrer. Auch in 2017 kam es bereits zu einigen Unfällen. Grund genug, dass die Unfallkommission der Polizei Hamburg nun die Reißleine zieht und veranlasst, dass Autofahrer auf etwa 300 Metern in Höhe der Drogenberatung „Drob-Inn“ (Kurt-Schumacher-Allee im Stadtteil St. Georg) nur noch mit Tempo 30 fahren dürfen. An diesem Straßenabschnitt sind viele Passanten unterwegs – dort befinden sich die Hamburger Bücherhalle, das Museum für Kunst und Gewerbe und der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB). Nach Informationen der Hamburger Allgemeinen Rundschau sollen aber hauptsächlich vor allem Drogenabhängige die viel befahrene Hauptverkehrsstraße kreuzen und an Unfällen beteiligt sein, wenn sie beispielsweise vom Hauptbahnhof kommen und zur Drogenberatung gehen oder sich im Park davor aufhalten. Personen würden immer wieder plötzlich auf die Kurt-Schumacher-Allee laufen – auch bei roter Fußgängerampel. Das sei auch der Grund, warum von den verletzten Fußgängern viele den Unfall selber verursachten. Vor einigen Jahren hatte die Behörde zwar die Fußgängerampel um einige Meter verlegt und sogar den Fahrradstreifen verbreitet – aber die Anzahl an Unfällen ist nicht wirklich spürbar herunter gegangen. Jetzt erhofft man sich durch die Tempo-30-Zone, dass sich die Situation in diesem Bereich verbessert. Der Straßenabschnitt zwischen Münzstraße und Kreuzweg darf in den kommenden drei Jahren nur mit 30 Stundenkilometern befahren werden.