Feuerwehr zieht Jahresbilanz 2021: hohes Einsatzaufkommen in Hamburg

Gaffer schauen bei einem Großbrand in Hamburg zu. Viele zücken dabei ihre Handys und machen Fotos oder Videos. Symbolfoto: FoTe-Press

(ha/np). Auch 2021 hat die Feuerwehr Hamburg eindrucksvoll bewiesen, dass auf sie Tag und Nacht Verlass ist. Das gilt nicht nur für die Bekämpfung von Großbränden, wie gleich zu Jahresbeginn am 13. Januar 2021 beim „Feuer 6“ im Stenzelring in Hamburg-Wilhelmsburg, sondern auch für die unzähligen kleinen Einsätze, insbesondere im Rettungsdienst, die zu einem großen Teil unbemerkt von der öffentlichen Wahrnehmung bewältigt werden und bei denen es jeden Tag oft um Leben und Tod geht. Hamburgs Innensenator Andy Grote, der Leiter der Feuerwehr Hamburg, Oberbranddirektor Christian Schwarz, und der Landesbereichsführer der Freiwilligen Feuerwehr, Harald Burghart, haben kürzlich im Rahmen der Landespressekonferenz im Rathaus die Jahresbilanz 2021 der Feuerwehr Hamburg vorgestellt.

Insgesamt wurden im Jahr 2021 exakt 282.516 Einsätze durch die Feuerwehr Hamburg im Rettungsdienst, Brandschutz und der technischen Gefahrenabwehr bewältigt. Nach einem deutlichen Rückgang der Einsatzzahlen aufgrund der ergriffenen Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr (in 2020: 257.280), liegt die Zahl der Alarmierungen damit wieder nahezu auf einem Vor-Pandemieniveau. Gerade im Rettungsdienst ist dies mit 250.716 Alarmierungen deutlich zu spüren (in 2020: 226.355).

Die Zahl der Brandeinsätze sinkt hingegen zum zweiten Mal in Folge. Insgesamt rückte die Feuerwehr Hamburg zu 10.513 Bränden aus. Hiervon sind Kleinbrände, Großbrände, aber auch Fehlalarmierungen durch private Heimrauchmelder und Brandmeldeanlagen umfasst. Das sind 439 Einsätze weniger als noch 2020. Die Zahl der Hilfeleistungen und Umweltschutzeinsätze ist gegenüber 2020 zwar um 1.314 auf 21.287 in 2021 angestiegen, liegt aber auf dem Niveau der Vorjahre.

Ebenfalls gestiegen ist 2021 die Zahl der Brandtoten: 15 Menschen kamen bei Brandereignissen ums Leben. Seit im Jahr 2010 in Hamburg die Rauchwarnmelderpflicht für privat genutzte Wohneinheiten eingeführt wurde, ist die Zahl der Brandtoten in der langjährigen Betrachtung jedoch deutlich gesunken. 2008 lag die Zahl der Brandtoten noch bei 20. Das zeigt immer wieder: Rauchwarnmelder sind Lebensretter, wenn sie funktionieren und regelmäßig geprüft werden. 327 Menschen konnten 2021 bei Bränden zwar verletzt, aber lebend durch die Feuerwehr gerettet werden (in 2020: 377).

Festzuhalten bleibt: 282.516 Einsätze bedeuten, dass weniger als alle zwei Minuten ein Einsatz durch die Männer und Frauen der Feuerwehr Hamburg bewältigt werden musste – an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr. Zahlen, die erneut die große Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Hamburg auch in Krisenzeiten belegen. Den Herausforderungen im Zuge der Corona-Pandemie konnte die Feuerwehr Hamburg aktiv begegnen und mit den jeweils für alle Bereiche erforderlichen Maßnahmen die Einsatzfähigkeit zu jeder Zeit sicherstellen.

Hierbei leistete auch die Freiwillige Feuerwehr Hamburg mit allen 86 Wehren (85 Im Stadtgebiet Hamburg, 1 Wehr auf Neuwerk) bei 8.968 Einsätzen einen herausragenden Beitrag – und das alles ehrenamtlich! Die Freiwillige Feuerwehr war und ist damit ein sehr verlässlicher Partner bei der erfolgreichen Bewältigung des Einsatzgeschehens der Feuerwehr Hamburg.

2.660 Mitglieder sind derzeit in den Wehren aktiv. Trotz zweier Pandemiejahre ist die Mitgliederzahl damit konstant geblieben (in 2020: 2.659). Der Anteil der Feuerwehrfrauen, die aktuell im Ehrenamt aktiv sind, stieg im vergangenen Jahr leicht von 265 auf 281. In den 65 Jugendfeuerwehren, die es mittlerweile in fast jedem Stadtteil gibt, engagieren sich 989 Jungen und Mädchen. Hinzukommen weitere 146 Kinder, die in den elf Mini-Feuerwehren spielerisch an die Themen Feuerwehr und Brandschutz herangeführt werden. Obwohl aufgrund der notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie viele Aktivitäten der Mini- und Jugendfeuerwehren nicht stattfinden konnten, blieben die allermeisten dabei – beim schönsten Ehrenamt der Welt. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen bei den Freiwilligen Feuerwehren blieb nahezu konstant. Umso größer ist das Engagement der Jugendfeuerwehrwarte zu werten, die Kinder und Jugendlichen immer wieder zu begeistern.

Auch die Berufsfeuerwehr Hamburg konnte in 2021 einen weiteren personellen Aufwuchs verzeichnen. 3.060 Angehörige im Einsatzdienst, davon 120 Frauen, sorgten in 2021 für die Sicherheit in Hamburg. Das sind gegenüber 2020 insgesamt 79 Kräfte mehr im Einsatzdienst. Der Senat hat darüber hinaus die Voraussetzungen geschaffen, um die Zahl der Einsatzkräfte im Brandschutz und im Rettungsdienst auch in den kommenden Jahren weiter zu erhöhen.

Innensenator Andy Grote: „Angesichts der Vielzahl und Breite an Einsätzen im vergangenen Jahr können wir als Stadt zu Recht stolz und dankbar sein, mit der Feuerwehr Hamburg eine der professionellsten und erfahrensten Feuerwehren Deutschlands zu haben. Gerade in der Pandemie hat sich einmal mehr gezeigt, was unsere Feuerwehr im Einsatz für Hamburg leistet und wie entschlossen sich Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren immer wieder den Herausforderungen stellen. Mit enormen Investitionen in die Fahrzeugbeschaffung und Infrastruktur sowie einem spürbaren Personalzuwachs wollen wir die Leistungsfähigkeit weiter stärken und die Feuerwehr zukunftsfähig aufstellen. Der jetzt startende Bau einer smarten Notruf- und Einsatzzentrale an der Eiffestraße ist dabei ein weiterer wichtiger Meilenstein.“

Hamburgs Feuerwehrchef, Oberbranddirektor Christian Schwarz: „Es ist gut und richtig, dass die Feuerwehr Hamburg bei der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren weiter wächst. Die Aufgaben werden, gerade in einer wachsenden Stadt mit einem zukunftsgerichteten Wandel in vielen Bereichen des privaten und wirtschaftlichen Lebens, deutlich zunehmen. Hier muss unsere Feuerwehr modern ausgestattet sein und genauso schnell mitwachsen.“

Landesbereichsführer der Freiwilligen Feuerwehren Harald Burghart: „2021 hat uns alle vor große Herausforderungen, gestellt. Dennoch kann die Freiwillige Feuerwehr Hamburg erfreulicherweise eine positive Tendenz der Mitgliederzahlen verzeichnen. Das zeigt: Bei der Freiwilligen Feuerwehr handelt es sich um ein attraktives Ehrenamt in unserer Stadt – für unsere Stadt. Und es ist genau der richtige Zeitpunkt, um neue Mitglieder zu werben. Wir werden im September einen neuen Aufschlag für unsere Mitgliederkampagne


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