Flughafen der Kuscheltiere: Im Fundbüro warten Teddybären auf ihre Besitzer

Herr der Kuscheltiere: Helmut Meierdiercks ist der Leiter des Fundbüros auf dem Gelände des Flughafens und zeigt einige der Kuscheltiere, die endlich wieder zu ihren Besitzern wollen. Foto: ha/Flugfahen Hamburg/Michael Penner

(ha). Aktuell haben alle Hamburger Schüler Sommerferien. Für viele Familien geht es in diesen sechs Wochen in den wohl verdienten Urlaub. Einige von ihnen steigen in einen Flieger, um dann Mallorca, die Türkei oder beispielsweise Schweden zu erreichen. Dabei darf natürlich eines auf gar keinen Fall fehlen: ein Kuscheltier! Und genau davon bleiben leider auf dem Gelände des Flughafens Hamburg eine Menge liegen. Teddy, Plüschlöwe „Leo“, der kleine Affe „Coco“ und viele andere Kuscheltiere drängen sich zurzeit im Regal des Flughafen-Fundbüros – und warten darauf, wieder von ihren Besitzern in Empfang genommen zu werden.

8.000 Fundsachen im Jahr

Auf dem Weg in den Urlaub haben sie im wahrsten Sinne des Wortes den Flieger verpasst, sind am Gate oder an der Kontrolle verloren gegangen. Am Hamburg Airport kümmert sich nun das Fundbüro-Team um die zurückgelassenen Spielgefährten. Etwa 8.000 Fundsachen finden pro Jahr ihren Weg in die dortigen Regale, wie eine Sprecherin des Flughafens mitteilt. Jetzt im Sommer ist Hochsaison für die engagierten Mitarbeiter.

Ob es ein Happy End für „Leo“ und „Coco“ geben wird, ist noch unklar: „Es ist schon erstaunlich, wie selten Kuscheltiere wieder abgeholt werden“, sagt Helmut Meierdierks, seit zehn Jahren Leiter des Fundbüros am Flughafen und ergänzt: „Aber wenn dies der Fall ist, freut uns das umso mehr. Das sind wirklich herzerwärmende Momente, wenn die Kleinen ihre Kuscheltiere wieder in den Arm schließen. Und die Eltern sind dann mindestens genauso erleichtert.“ Helmut Meierdierks kennt viele solcher Geschichten, von glücklichen und traurigen Fluggästen, aber auch von kuriosen Fundstücken. Während Brillen, Schlüssel und Handys täglich abgegeben werden, gehören Gebisse, Rollatoren oder Eheringe eher zu den Exoten im Regal.

Nur jedes vierte Fundstück findet zurück zu seinem Besitzer

Auch wenn sich Helmut Meierdierks und sein Team größte Mühe bei der Vermittlung geben: Nur jedes vierte Fundstück findet zurück zu seinem Besitzer. Bei den Plüschtieren haben sie sich daher etwas Besonderes einfallen lassen und die „Wall of Kuscheltiere“ eingerichtet. Hier werden als vermisst gemeldete Teddybären & Co. mit Foto und Beschreibung vermerkt. Sobald ein ähnliches Plüschtier aufgefunden wird, kontaktiert das Team aktiv die Familie. Was nicht vermittelt wird, verbleibt sechs Monate in der Obhut des Flughafen-Fundbüros.

Fundbüro unterstützt gemeinnützige Organisationen und Vereine

Nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist werden die Fundsachen nicht einfach weggeworfen. Verschiedene Initiativen helfen mit, damit sie einem sozialen Zweck zugutekommen – das ist dem Fundbüro-Team vom Flughafen sehr wichtig. Noch gut erhaltene Plüschtiere, für die sich kein Besitzer gemeldet hat, werden gereinigt und gespendet. Laptops und Computer werden in einem Ottenser Sozialprojekt aufgearbeitet und wiederverwertet. Über dicke Winterjacken und englischsprachige Bücher freut sich die Hamburger Seemannsmission „Duckdalben“. Zwei- bis dreimal pro Jahr beteiligt sich Hamburg Airport zudem an den Fundsachenversteigerungen des Düsseldorfer Flughafens. Der Erlös von jährlich rund 15.000 Euro fließt an immer wechselnde gemeinnützige Vereine und Initiativen in Hamburg und Schleswig-Holstein.

Das Fundbüro des Hamburger Flughafens befindet sich im „Hamburg Welcome Center“ in der Airport Plaza (Ankunftsebene). Öffnungszeiten: täglich 6:30 bis 23 Uhr. Aktuelle Fundsachen sind auf der Internetseite des Hamburg Airport aufgeführt:
www.hamburg-airport.de/de/fundsachen.php


„Mensch, hat sie es gut! Sie braucht sich nicht mit Sonnencreme einzuschmieren…“