(ha). Die Hamburger Krebsgesellschaft e. V. hat am 9. November 2017 ihren mit 10.000 Euro dotierten Forschungspreis für das Jahr 2017 an sechs engagierte Hamburger Wissenschaftler verliehen. Senatorin Cornelia Prüfer Storcks, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz würdigte in ihrem Grußwort die Bedeutung der Hamburger Kliniken und Wissenschaftler für die Behandlung und Erforschung von Krebserkrankungen in der Metropolregion Hamburg. Die Senatorin erinnerte sich gerne an einige richtungsweisende Strategiegespräche in den gemütlichen Räumen der Hamburger Krebsgesellschaft.
Mit dem Forschungspreis würdigt die Hamburger Krebsgesellschaft e. V. nun schon seit über 50 Jahren hervorragende wissenschaftliche Arbeiten zur Bekämpfung und Erforschung von Krebs. Die Verleihung des Preises soll anregen, das Wissen um die Krebskrankheiten zu vertiefen und möchte andere Wissenschaftler anspornen, sich der Erforschung der Erkrankung zu widmen. In diesem Jahr wurde der Preis geteilt und an zwei Forschungsprojekte vergeben:
• Für ihre Arbeit zum häufigsten bösartigen Hirntumor des Kindes- und Jugendalters mit dem Titel “Behandlung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit metastasiertem Medulloblastom und die prognostische Bedeutung von klinischen und biologischen Risikofaktoren” wird eine Gruppe von Wissenschaftlern unter der Leitung von Stefan Rutkowski ausgezeichnet, es sind dies André von Bueren, Martin Mynarek, Katja von Hoff, Carsten Friedrich und Stefan Rutkowski
• Für sein jüngstes Forschungsprojekt zur Entstehung von Darmkrebs, eine der häufigsten
Krebserkrankungen in den westlichen Industrieländern, in dem er Signalübertragungen in
Tumorzellen des Dick- und Mastdarms auf molekularer Ebene identifizieren konnte, verleiht der Verein den diesjährigen Forschungspreis, nun schon zum zweiten Mal, an Cenap Güngör. Die Preisträger konnten ihre hochspannenden Arbeiten im Rahmen der Preisverleihung einem interessierten Publikum vorstellen und nahmen den Preis sehr erfreut und dankbar, auch im Namen der jeweiligen gesamten Arbeitsgruppe, entgegen, denn Forschung ist immer ein Gruppenprozess.
Generationenwechsel in der Geschäftsführung vom Schmidt-Tivoli
(ha). Norbert Aust, der gemeinsam mit Corny Littmann 26 Jahre lang als Geschäftsführender Gesellschafter die mittlerweile drei Schmidt-Bühnen am Hamburger Spielbudenplatz leitete, zieht sich jetzt aus dem operativen Geschäft zurück: Er übergibt den Geschäftsführerposten an seine älteste Tochter Tessa Aust (32), die gemeinsam mit Hannes Vater (31), dem Mann seiner zweitältesten Tochter Mirna, die Leitung neben Littmann übernimmt. „Die Entscheidung und der Zeitpunkt sind wohl überlegt und gut vorbereitet. Tessa Aust und Hannes Vater sind die richtigen Personen zur Fortführung und Weiterentwicklung der Theater in unserem Sinne. Sie haben das Können, das Geschick und die notwendige Theaterleidenschaft für ein Angebot, das auch in Zukunft unsere Gäste begeistert“, sagt der 74-jährige Norbert Aust. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit jungen Menschen und danke Norbert für das jahrzehntelange Teamwork“, sagt Corny Littmann zu dieser gemeinsamen Entscheidung. Die Sozialökonomin Tessa Aust kennt die Schmidt-Bühnen von klein auf und hat neben dem Studium bereits in den Theatern gejobbt. Ihre bisherige Tätigkeit im Bildungsbereich bei Apple in München hat sie aufgegeben, um die Schmidt-Geschäftsführung zu übernehmen. Ihr Schwager Hannes Vater ist Wirtschaftswissenschaftler und arbeitet bereits seit fünf Jahren bei der Schmidts Tivoli GmbH – zunächst als Controller, dann als kaufmännischer Leiter und ist von nun an Prokurist des Unternehmens. „Wir haben das Glück, ein gut aufgestelltes Unternehmen vorzufinden: Wir haben ein phänomenales Team mit vielen kreativen Köpfen, mit dem wir auch in Zukunft für Überraschungen und Neuerungen sorgen werden“, freut sich Tessa Aust auf ihre neue Aufgabe.
„Unsere Gäste sollen bei uns eine schöne und unbeschwerte Zeit erleben. Dafür werden wir nach wie vor abwechslungsreiches und ausgefallenes Theater anbieten und unsere hochwertige Gastronomie weiter ausbauen“, so Hannes Vater. Am 1.9.1991 gründeten Norbert Aust und Corny Littmann das Hamburger Theaterunternehmen Schmidts TIVOLI GmbH, zu dem heute das Schmidts TIVOLI, das Schmidt Theater, zwei Theater-Bars, zwei Restaurants und der Nachtclub Angie’s zählen. Die jüngste Bühne feierte 2015 Eröffnung: Das Schmidtchen befindet sich im ebenfalls neu gebauten Klubhaus St. Pauli am Spielbudenplatz, zu dessen Bauherren Aust und Littmann gehören. Die Schmidts Tivoli GmbH ist mit über 400.000 Besuchern im Jahr Deutschlands erfolgreichstes Privattheater, wie das Unternehmen mitteilt.
Ausgebüchster Muntjak hält Polizei auf Trab
(mr). Zuerst überquerte er eine Hauptstraße, lief über mehrere Privatgrundstücke und sorgte schließlich in mehreren Kleingärten für Aufsehen: ein ausgebüchster Muntjak (Hirsch) des Tierparks Hagenbeck hat am 23. Juni gegen 17.30 Uhr Polizei und Tierpfleger auf Trab gehalten. Das flinke Tier war vom Gelände des Zoos im Stadtteil Lokstedt geflohen. Gefährlich war es für das zierliche Tier in Höhe der U-Bahn-Station Hagenbecks Tierpark – dort ist die viel befahrene Koppelstraße/Julius-Vosseler-Straße. Vier Polizisten und zwei Tierpfleger liefen dem Tier hinterher. Auf einem Parkplatz eines Restaurants gelang es schließlich einem Pfleger mit einem beherzten Hechtsprung, den Muntjak nach etwa 20-minütiger Flucht einzufangen. Der Hirsch wurde mit lautem Quicken zu einem Streifenwagen gebracht und zurück in den Zoo gefahren.
Ärger mit dem Dosenpfand – Hamburger Tankstellen-Test
(mr). Es könnte so einfach sein. Ein Kunde kauft Getränke, zahlt dafür bis zu 0,25 Euro Pfand und bekommt das Pfandgeld bei Abgabe wieder zurück – und zwar überall dort, wo Ware gleicher Materialart angeboten wird. Die Realität sieht aber oftmals anders aus, wie ein Test der Hamburger Allgemeinen Rundschau belegt. 20 Tankstellen in Hamburg nahmen wir unter die Lupe und schickten Testpersonen mit je einem Korb voller Einwegverpackungen und Mehrwegpfandflaschen in den Verkaufsraum. Bereits beim Betreten wurden diese oftmals kritisch beäugt. „Sie kommen doch bestimmt nur herein, um Ihre Pfandflaschen abzugeben. Sie kaufen doch eh nichts“, sagte der Chefkassierer einer Shell-Tankstelle in der Eiffestraße im Hamburger Osten. Mürrisch zog er seine Handschuhe an, holte eine Getränkeverpackung nach der anderen aus dem Korb. „Das nächste Mal geben Sie Ihre Sachen bitte woanders ab“, war von dem Kassierer höflich, aber doch bestimmt zu hören. Das Pfandgeld wechselte den Besitzer. Zugegeben: die Testpersonen stellten das Personal auf die Probe. Einige Dosen waren plattgedrückt, andere verbeult und immer waren es 20 Stück.
„Einweggebinde sollten zwar heil sein, weil sie dann besser gescannt werden können – sie müssen es aber nicht“, schreibt Inga Koenen, Pressesprecherin von von Lekkerland, in einer Antwort-E-Mail. Auch die Anzahl der Verpackungen spiele keine Rolle. „Schade, dass auch nach so vielen Jahren nach Einführung des Dosen- und Einwegpfands noch immer viele Einzelhändler nicht wissen, wie sie mit den Einwegverpackungen ordnungsgemäß umzugehen haben“, so Koenen. Auch auf der Internetseite des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (www.bmu.de) sowie auf der Seite der Deutsche Pfandsysteme GmbH (DPG) stehen die Regularien. Für den Verbraucher klar und deutlich zu lesen: die Verpackung muss nicht so sein, wie sie im Regal beim Einzelhändler verkauft wird. Einwegverpackungen können auch beschädigt sein und überall dort abgegeben werden, wo sie auch verkauft werden. Nur für Händler mit einer Verkaufsfläche von unter 200 Quadratmetern gibt es eine Ausnahme. Warum aber tun sich viele Tankstellenbetreiber so schwer, das Dosenpfand auszuzahlen? Den Testpersonen wurde meist erklärt, dass der Abfallbehälter bereits voll sei und eine Anschaffung einer weiteren Tonne nicht geplant sei. Außerdem sei es zeitaufwendig. Gerade Leute, die „nur“ ihre Dosen abgeben und nichts kaufen, seien einfach nur „nervig.“ Einige Verbraucher sind irritiert und unterstellen den Händlern eine illegale zusätzliche Einnahmequelle. „Es macht für einen Einzelhändler gar keinen Sinn, ent- sprechende Ver- packungen nicht zurückzu- nehmen. Schließlich muss auch an die vorgeschalteten Vertriebsstufen Pfand entrichtet werden, welches dem Einzelhändler nur gegen Rückgabe der Verpackungen erstattet wird“, so Matthias Thobaben vom Verbraucherschutzamt Hamburg-Mitte. „Ich gehe daher davon aus, dass die meisten Probleme durch schlecht informiertes Verkaufspersonal entstehen.“ Merkwürdig ist nur, dass es gerade bei Einwegverpackungen (0,25 Euro) zu Problemen führt. Mehrwegflaschen (0,08 bis 0,15 Euro) werden anstandslos angenommen. Natürlich könnte jeder auf sein Recht, seine Pfandflaschen dort abzugeben, wo diese auch zum Kauf angeboten werden, beharren. Auch wenn der Kassierer an der Tankstelle ein noch so grimmiges Gesicht macht und womöglich mit einem Hausverbot kontert. Aber wie sieht es denn in der Realität aus? Meist haben die Tankstellen in der Tat keine großen Möglichkeiten, das Leergut zu lagern. „Viel wichtiger ist aber, dass wir an unseren Tresen auch Lebensmittel verkaufen. Das ist nicht besonders hygienisch, wenn einige Leute mit auf der Straße gesammelten und teilweise verdreckten Dosen und Plastikflaschen ankommen“, sagt ein Tankstellenbetreiber im Norden Hamburgs und ergänzt: „Wir sind doch nicht der Abfalleimer für alle.“ Gerade in den Sommermonaten seien die leeren Behälter eine große Gefahr. Meist haben Dosen und Plastikflaschen keine Deckel mehr, so dass beispielsweise Bienen und andere Insekten angelockt würden. Dies stelle eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar – für Mitarbeiter und Kunden.
Stephan Thomsen: „Skaten schockt voll. Einfach krass“
(pp). Hamburg, Holstenstraße. Zwölf Jugendliche harren bei nasskühlen Temperaturen an der Halfpipe aus und donnern mit hoher Geschwindigkeit die Rampe rauf und runter. Der eine macht einen Olli, der andere schlittert auf einer Stange entlang und balanciert gute vier Meter geradeaus und ein gerade einmal zehnjähriger Junge rollt die Halfpipe runter, macht unten eine elegante Drehung. “Ich skate schon seit ich sechs bin”, sagt der zehnjährige Daniel Schulz aus Bahrenfeld. “Ich will so werden wie Tony Howk”, ergänzt Daniel Schulz. Sein amerikanisches Vorbild wurde schon mehrfach ausgezeichnet und ist unter Jugendlichen als Vorbild sehr gefragt. Der junge Skater ist an Händen und Knien geschützt, trägt eine dicke Jacke und einen Fahrradhelm. Seit zwei Stunden skaten die Jugendlichen und lieben es, stundenlang nach der Schule die Rampe rauf und runter du fahren. Für die älteren Skater sind Tricks wie Sliden, Schlittern und Primo kein Thema, die jüngeren schauen es sich ganz einfach ab: Heel-Stop, powerslide oder Kanadierbogen. “Skaten schockt voll. Einfach krass”, sagt der 15jährige Stephan Thomsen aus Wandsbek. Seine beliebtesten Plätze in Hamburg: Rampe in der Spaldingstraße, Rampe an der Holstenstraße und die große Skateranlange gegenüber dem Osdorfer Born. “Da fahr ich aber selten hin. Ist ganz schön weit”, sagt Thomsen. Wenn es vom Wetter her passt, skatet er jeden Tag.
Symbolfotos: Jugendliche auf einer Skate-Anlage in Hamburg-Bergedorf. Für viele Kinder und Jugendliche steht Skaten oder Inlinern auf der Liste ganz oben. Fotos: FoTe-Press
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