Hier nehmen 170 Trauergäste Abschied von Wibke Bruhns

Hier nehmen 170 Trauergäste Abschied von Wibke Bruhns auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg. Unter den Trauergästen waren Charles Brauer (Foto links) und Louis Klamroth (Foto rechts). Fotos: FoTe- Press

(mr/ha). Wibke Bruhns schrieb Fernsehgeschichte, als sie im Mai 1971 als erste Frau im westdeutschen Fernsehen eine Nachrichtensendung präsentierte, die ZDF-„heute“-Nachrichten. Im Alter von 80 Jahren ist die engagierte Journalistin am 20. Juni 2019 gestorben. Heute (19. Juli 2019) nahmen 170 Trauergäste von der Nachrichtensprecherin Abschied. Darunter waren auch Schauspieler Charles Brauer (84) und Schauspieler Louis Klamroth (29). Wibke Bruhns war die Großtante von Louis Klamroth, der beim Nachrichtensender n-tv in der Sendung „Klamroths Konter“ moderiert.

Charles Brauer.

„Wibke Bruhns war eine Frau mit Haltung und dem Mut einer Pionierin. Mit ihrer Hartnäckigkeit und Leidenschaft hat sie (…) Millionen Zuschauer sowie viele in der Medienwelt beeindruckt. Mir persönlich hat sie mit ihrem Buch ‚Meines Vaters Land‘ eindringlich den Weg einer deutschen Familie zwischen Widerstand und Anpassung in der Zeit des Nationalsozialismus vermittelt. Ihre Hinweise zur

Charles Brauer und Lilot Hegi.

Entwicklung des Fernsehens waren bis zuletzt sehr wertvoll für mich“, sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey anlässlich ihres Todes am 20. Juli. Insgesamt moderierte Wibke Bruhns 380 Sendungen beim ZDF.

Die Trauerfeier fand ohne Öffentlichkeit in der Kapelle 13 auf dem Friedhof Ohlsdorf statt. Es gab weder eine Anzeigetafel mit ihrem Namen noch Kondulenzbücher mit ihrem Namen vor dem Eingang. „Es war ein Wunsch der Angehörigen, dass niemand von der Trauerfeier zu wissen bekommt“,

Louis Klamroth.

sagte ein Mitarbeiter des Friedhofs Ohlsdorf. Lediglich engste Familienmitglieder und ehemalige Kollegen waren bei der Urnenbeisetzung anwesend. Wibke Bruhns fand ihre letzte Ruhe in der Nähe der Grabstätte ihres Mannes Werner Bruhns, der bereits am 16. Oktober 1977 auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt wurde.

Zur Person: Wibke Bruhns wurde am 8. September 1938 in Halberstadt geboren und absolvierte ein Volontariat in eine Zeitungsredaktion. Sie wechselte zum Fernsehen, zunächst zum Norddeutschen Rundfunk (NDR) nach Hamburg, dann zum ZDF und schrieb unter anderem für „Die Zeit“. Sie war auch beim Aufbau des ZDF Landesstudio in Hamburg beteiligt. Neben ihrer Arbeit als Redakteurin und Moderatorin bei verschiedenen Fernsehsendern war Wibke Bruhns Korrespondentin des Stern in Jerusalem und Washington sowie Sprecherin der Expo 2000.

Die Grabstätte von Wibke Bruhns auf dem Friedhof Ohlsdorf.

350.000 Besucher feiern den Schlagermove in Hamburg

(ha). Emotionales Gedenken von Lucas und Eva Cordalis an Vater Costa beim diesjährigen Schlagermove auf St.Pauli. Kurz vor dem Start des Schlagermove weinte auch der Himmel über Hamburg zu ehren vom kürzlich verstorbenen Costa Cordalis. Pünktlich um 15 Uhr kam die Sonne raus und von den Musiktrucks ertönten zum Start die Schlager von Costa Cordalis und sein Sohn Lucas sowie Tochter Eva nahm die Geste sichtlich gerührt und unter großer Anteilnahme der hunderttausenden Schlagerfans entgegen. Sie flogen am Samstagmorgen aus ihrer Heimat Mallorca an und fuhren mit der S-Bahn direkt zum Schlagermove auf St. Pauli. Über 350.000 Besucher feierten so das Festival der Liebe und boten dem Costa Cordalis einen gebührenden Abschied, der ihm wohl auch selbst gefallen hätte. „In solchen Momenten hat mein Vater sonst immer neben mir gestanden! Der Schlagermove war der Hammer! Ein würdiger Abschied!“, sagte Lucas Cordalis. Mit überwältigten Eindrücken verließ Lucas Cordalis den Schlagermove nach einem letzten Gruß an die Fans am Spielbudenplatz und fuhr zusammen mit Schwester Eva gegen 17:45 Uhr wieder zum Flughafen.

47 Musik-Trucks auf der Strecke dabei

Der erste Musiktruck der Bild Hamburg war zusammen mit Lucas Cordalis, Olaf Henning, der Gruppe Wind, Axel Fischer und Willi Herren ein wahrer Startruck. Doch auch auf den 46 weiteren Musiktrucks wurde trotz zwischenzeitlicher Regenschauer ausgelassen der Kultschlager gefeiert. Die vielen Truck-DJ’s legten die passenden Hits, wie „Weine nicht wenn der Regen fällt“ oder „Barfuß im Regen“ auf und die Schlagermove-Fans hatten die Sonne im Herzen. „Anita“ blieb aber zum Schluss der bunten Schlagerparade der Hit 2019. Für große Aufmerksamkeit und eine sehr positive Resonanz sorgte der Charity-Truck mit Plätzen für Rollstuhlfahrer, den Schlagersänger und Produzent Peter Sebastian gemeinsam mit dem Schlagermove initiiert hatte. Viele Hamburger Firmen unterstützen diesen Truck, für den gesonderte Umbaumaßnahmen erforderlich waren, nicht nur finanziell sondern auch vor Ort. So ließ es sich Kaffeekönig Alfred Darboven nicht nehmen, auf dem Rolli-Truck selbst mitzufahren. Zur Unterstützung des Charity-Trucks wurden farbige Silikonbänder mit dem Prägedruck „aus Freude am Leben“ und der Homepage „achteaufmich.de“ produziert. Die Erlöse werden zugunsten unfallgeschädigter Kinder in Kooperation mit der Deutschen Muskelschwundhilfe gespendet.
Nach der sehr gut besuchten Warm-Up-Party zum Auftakt am Freitagabend war die Aftermove-Party am Samstagabend auf dem Heiligengeistfeld das große Finale des Schlagermove-Wochenendes in Hamburg. Rund 14.000 ließen sich die Live-Auftritte und die DJ-Programme rund um die besten Kult-/ Pop- & Party Schlager aller Zeiten nicht entgehen. Gina de L’Amore eröffnete als Gewinnerin des freitäglichen Talentschuppens das Programm im großen Bühnenzelt, bevor Rosanna Rocci, die Schlagermove Gospel Singers und die Gruppe Wind das große Live-Programm gestalteten. Den stimmungsvollen Partyendspurt gaben dann Olaf Henning und Willi Herren bei der diesjährigen Aftermove-Party.

Die Hamburger Polizei stellte erfreulicherweise wieder eine ruhige und friedliche Lage ohne besondere Vorkommnisse fest. Die Johanniter-Unfall-Hilfe betreute gemeinsam mit den anderen Hamburger Hilfsorganisationen am 13. Juli mit rund 330 Rettungskräften Deutschlands größte Schlagerparty. Während des Umzugs und der anschließenden Party des Schlagermove auf dem Heiligengeistfeld zählten die Einsatzkräfte insgesamt 221 Fälle, in denen sie Erste Hilfe leisteten. Zumeist handelte es sich um kleinere Verletzungen, Kreislaufschwächen und Schnittverletzungen. Ernstere Zwischenfälle gab es jedoch nicht.
125 Personen brachten die Sanitäter mit dem Rettungswagen in eines der umliegenden Krankenhäuser, in 13 Fällen mit Begleitung eines Notarztes. (Die Zahlen stammen aus der Einsatz-Abschlussmeldung der Feuerwehr Hamburg zum Schlagermove 2019).Auch wenn jeder Einsatz bedauerlich ist, liegen die Zahlen auf dem erfreulich niedrigen Vorjahresniveau. Der Dank des Veranstalters gilt allen Mitarbeitern der Polizei, Feuerwehr,
der Rettungsdienste, der beauftragten Stadtreinigung sowie allen Helfern rund um die Strecke.

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