JVA Fuhlsbüttel gibt Flächen für „Quartier Santa Fu“ frei

Die JVA Fuhlsbüttel in Hamburg. Foto: FoTe-Press

(ha). Hamburgs Justizsenator Till Steffen schließt Vereinbarung über Entwicklung eines neuen Viertels auf einer Teilfläche der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel („Santa Fu“), wie die Justizbehörde mitteilt. Mit dem heute unterzeichneten Vertrag wird ein neues Kapitel für die JVA Fuhlsbüttel – deutschlandweit besser bekannt als „Santa Fu“ – aufgeschlagen. Nicht mehr für den Vollzug benötigte Flächen sollen aufgegeben und von der Sprinkenhof GmbH als „Quartier Santa Fu“ entwickelt werden. Das ist ein wichtiger Schritt zur Optimierung der Strukturen des Vollzugsstandorts Fuhlsbüttel. Dem Bezirk Hamburg-Nord eröffnet der Vertragsabschluss die Perspektive auf ein neues Viertel inmitten des Stadtteils Fuhlsbüttel.

Das Projektgebiet „Quartier Santa Fu“ ist gut vier Hektar groß. Auf dem Gelände befinden sich unter anderem zwei größtenteils leerstehende Gefängnisbauten aus dem 19. Jahrhundert sowie sechs Dienstwohnungs- und zwei Dienstgebäude. Jetzt sind neue Nutzungsformen zu finden, die den Interessen des Bezirks an der Schaffung eines neuen, attraktiven Viertels, denen des Denkmalschutzes, dem gesamtstädtischen Interesse an Wohnungsbau, der historischen Bedeutung des Ortes wegen der dort während der NS-Zeit begangenen Verbrechen und den Interessen der in den Dienstwohnungen Lebenden gerecht werden.

„Die Vereinbarung zum Projektgebiet Quartier Santa Fu bedeutet eine Win-win-Situation für alle. Die Beantwortung der Frage, wie die frei werdenden Flächen und Gebäude künftig sinnvoll genutzt werden können, ist nicht nur für den hiesigen Vollzug von großer Bedeutung, sondern auch für die Menschen im Stadtteil. An einem historisch bedeutsamen, denkmalgeschütztem Ort vor ihrer Haustür kann ein lebendiges Quartier entstehen, das eine buchstäblich begehbare Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schlägt“, sagt Justizsenator Till Steffen.

Martin Görge, Geschäftsführer Sprinkenhof GmbH erklärt: „Der Abschluss des Letter-of-Intent zur Entwicklung des Quartiers Santa Fu verstehen wir als Anspruch und Herausforderung, auch hier einen Mehrwert für den Hamburger Justizvollzug, aber auch den Bezirk Hamburg-Nord zu schaffen. Wir freuen uns auf die Aufgabe, hier planerisch tätig zu werden und die denkmalgeschützten Objekte einer nachhaltigen zukunftsfähigen Nutzung zuzuführen. Wir bedanken uns bei der Justizbehörde für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit.“

Hintergrund:

Die heute geschlossene Vereinbarung sieht vor, dass die Sprinkenhof GmbH in einem ersten Schritt eine Machbarkeitsstudie erstellt, die die städtischen Interessen den künftigen Nutzungsformen bestmöglich in Ausgleich bringt. In einem zweiten Schritt soll ein Gesamtkonzept erarbeitet werden, auf dessen Grundlage die Hamburgische Bürgerschaft über die Umsetzung entscheiden wird.