(ha). Pünktlich zur am heutigen Montag beginnenden Karwoche kommt vielerorts wieder längere Zeit die Sonne zum Vorschein und die Temperaturkurve zeigt nach teils spätwinterlichem Einschlag wieder deutlich nach oben. Gerade rechtzeitig möchte man meinen, schließlich beginnen heute in der Hälfte der Bundesländer die etwa zweiwöchigen Osterferien. Bis zum Ende der Woche sind dann bis auf Hamburg, das in diesem Jahr auf Osterferien verzichtet und stattdessen im März Frühjahrsferien einlegte, alle Schüler von ihren schulischen Pflichten befreit und können die Seele hoffentlich baumeln lassen (die Abschlussjahrgänge mit bevorstehenden letzten Prüfungen einmal ausgenommen). Also, nichts wie raus an die frische Luft!
Kuioserweise haben wir den pünktlichen Wetterumschwung demselben Protagonisten zu verdanken, der uns erst kürzlich auch das spätwinterliche Intermezzo bescherte: Hoch „Katharina“. Es befindet sich seit Tagen stabil über Skandinavien und macht auch bis zum Osterwochenende keine Anstalten, ihr „Nest“ zu verlassen. Für unser Wettergeschehen bedeutet das zunächst erst einmal weiterhin eine östliche Strömung. Während diese in den Wintermonaten oft knackig kalt mit häufigen Dauerfrösten daherkommt, profitieren wir mittlerweile Mitte April dank des höheren Sonnenstandes von einer deutlichen Erwärmung der Luftmasse über Ost- und Südosteuropa. So wird bereits am heutigen Montag in Bratislava (Slowakei) beispielsweise die 20 Grad-Marke ins Visier genommen – zur Wochenmitte dann auch hierzulande.
Die vergleichsweise stabile Wetterlage ermöglicht es uns Vorhersagemeteorologen in die Offensive zu gehen und „mutig“ für die Osterfeiertage „schönes“ Wetter zu verkünden. So sind aktuelle Medienberichte teilweise voll von enthusiastischen Ankündigungen, so dass man meinen möchte, der Sommer ziehe ein. Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht: Der Autor möchte diese Euphorie und Vorfreude keinesfalls bremsen, jedoch etwas differenzieren und fachlich einordnen.
Daher zur Klarstellung ein paar Punkte aus aktueller Sicht hinsichtlich des Osterwetters:
1. Ein überwiegend sonniger und sehr milder Karfreitag und Ostersamstag ist relativ sicher.
Die Höchstwerte liegen verbreitet zwischen 17 und 23 Grad.
Möglicherweise wird punktuell, aber sicher nicht überörtlich die 25 Grad-Marke geknackt und damit ein offizieller Sommertag registriert.
An der Küste bleibt es bei auflandigem Wind (aller Voraussicht nach aus östlichen Richtungen) aufgrund des noch kalten Wassers mit Maximumtemperaturen um 12 Grad etwas kühler.
2. Dass es auch am Ostersonntag und -montag überall so weitergeht, ist nicht unwahrscheinlich, aber noch unsicher.
3. Für die Osthälfte geht der Trend zu leicht wechselhafterem, aber kühlerem Wetter.
Selbst bei den stabilsten Hochdruckwetterlagen offenbaren sich auf kurz oder lang räumliche und/oder zeitliche Schwachstellen. So zeigen die aktuellen Vorhersagemodelle vor allem zum Montag hin einen sich von Polen nähernden Kaltlufttropfen. Damit wird ein in höheren Luftschichten ausgeprägtes Tief bezeichnet, das sich im Bodendruckfeld aber nicht wiederfinden lässt. Es sorgt zu dieser Jahreszeit in der Regel für wechselhaftes Wetter mit örtlichen Schauer und Gewittern. Ganztägig trübes und regnerisches Wetter ist in diesem Zusammenhang eher nicht zu erwarten.
Demnach steht der Eiersuche – gepaart mit tollen Ausflügen innerhalb der Familie oder mit Freunden – im Großen und Ganzen gleichwohl kaum etwas im Wege. Also viel Spaß und ein frohes Osterfest!
Dieser Wetterbericht wurde zur Verfügung gestellt von der Vorhersage- und Beratungszentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Vielen Dank.