(ha). Eine Woche nach dem Amoklauf in einem Gebäude der Zeugen Jehovas im Hamburger Stadtteil Groß Borstel berichtet die Gemeinde, dass alle acht Schwerverletzten außer Lebensgefahr sind. „Das ist die schönste Nachricht dieses Tages, in der Tat, die uns auch das erste Lächeln auf die Lippen zaubert“, sagte Michael Tsifidaris, Sprecher der Zeugen Jehovas für die Region Norddeutschland im Fernsehinterview bei NDR Info.
Zur geplanten ökumenischen Gedenkfeier sagte Tsifidaris: „Wir schätzen diese Form der Anteilnahme. Wir schätzen es, wenn Kirchen oder andere Institutionen in unserem Land ein Zeichen der Solidarität und der Anteilnahme zeigen. Wir freuen uns, dass wir auf diese Weise auch spüren, dass es eine gesellschaftliche Unterstützung dieser Menschen gibt.“
Die Feier soll dieses Wochenende auch unter Beteiligung der Stadt Hamburg, der evangelischen und katholischen Kirche sowie der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Hamburger Hauptkirche St. Petri (Innenstadt) stattfinden.
Am Gottesdienst wird auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und weitere Senatsmitglieder teilnehmen. Die Zeugen Jehovas sind eingeladen, werden aber wohl nicht offiziell dabei sein. Tsifidaris kündigte an, dass die Zeugen Jehovas eine eigene Trauerfeier am übernächsten Wochenende geplant hätten, um „dem Wunsch der Angehörigen und dem Gedenken der Opfer gerecht zu werden“. Dazu liefen Gespräche mit der Stadt Hamburg, die die Gemeinde dabei unterstütze. „Und wir werden auch Wege finden, wie auch die breitere Öffentlichkeit auf diese Weise Anteil nehmen kann“, so Tsifidaris.
Ab morgen soll laut Tsifidaris im Rathaus ein Kondolenzbuch der Stadt Hamburg ausliegen. Auch das eine Geste, die die Zeugen Jehovas schätzten, so der Sprecher der Zeugen Jehovas. „So haben Bürger der Stadt jetzt die Möglichkeit, auch einige persönliche Zeilen an die Angehörigen und auch die Familien zu richten.“
Das bestätigt auch der Hamburger Senat: Anlässlich der Amoktat im Gemeindehaus der Gemeinschaft Zeugen Jehovas in Hamburg-Groß Borstel liegt von Sonnabend, den 18. März 2023, bis Sonnabend, den 25. März 2023, im Hamburger Rathaus ein Kondolenzbuch aus, heißt es in einer Mitteilung.
Bürgerinnen und Bürger haben jeweils in der Zeit von 10 bis 18 Uhr die Gelegenheit, ihrer Anteilnahme Ausdruck zu verleihen.
Das Kondolenzbuch wird zu gegebener Zeit den Angehörigen der Opfer übergeben.