Paketdienst UPS: Das können Sie besser!

Eon LKW des Paket-Unternehmens UPS. Symbolfoto: FoTe Press

(Meinung). Im Postkasten unserer Redaktion lag eines Tages ein kleiner Zettel des Paketunternehmens UPS mit dem Vermerk, dass der Paketbote das Paket leider nicht an uns persönlich übergeben konnte und nunmehr die Lieferung in einer „Myflexbox“ in einem umliegenden Drogeriemarkt zum Abholen bereit liegt. Ein Mitarbeiter der Redaktion geht am nächsten Morgen zum besagten Geschäft und drückt auf dem dortigen Display an dieser Abholstation ein paar Tasten. Moment: wir brauchen eine Code-Nummer. Ohne diese können wir das Paket leider nicht abholen. Also geht der Mitarbeiter ohne Paket wieder zurück in die Redaktion.

Nachmittags liegt doch tatsächlich ein weiterer Hinweiszettel in unserem Postkasten. Sinngemäßt steht drauf, dass der Paketbote erneut das Paket nicht persönlich übergeben konnte und dies nun der letzte Zustellversuch sei. Das Paket werde nun an den Absender zurück geschickt.

Ein großes Fragezeichen steht dem Mitarbeiter auf die Stirn geschrieben. Was denn nun? Ist das Paket in der Abholstation, wie auf dem ersten Zettel vermekt? Oder wird es an den Absender zurückgeschickt, wie es auf dem zweiten Hinweiszettel steht?

Links: eine Benachrichtungskarte von
UPS. Rechts der Bildschirm.

Abends bekommen wir eine E-Mail mit der Aussage: „Ihr Paket liegt nun an der Abholstation für Sie zum Abholen bereit.“ Dazu wurde ein Foto in die E-Mail gehängt. Tatsächlich: unser Paket scheint in die „Myflexbox“ gebracht worden zu sein. Wir gehen erneut in das Geschäft. Aber abholen können wir das Paket noch immer nicht. Schließlich wird der Mitarbeiter erneut aufgefordert, eine Code-Nummer einzutippen oder mittels Logo einzuscannen. Aber so was haben wir nicht zugeschickt bekommen.

Was bleibt uns? Richtig: wir rufen eine Servicenummer in Frankfurt am Main an und fragen nach, wo wir denn nun diese Code-Nummer erhalten. Dort heißt es, dass wir normalerweise die Code-Nummer von der Firma bekommen, die das Paket verschickt hat. Also vom Absender. So so.

Liebes UPS-Unternehmen: es gibt Firmen, die uns einfach Pakete mit tollen Produkten schicken, die wir als Zeitungsverlag vorstellen können. Noch nie haben wir eine Code-Nummer zugeschickt bekommen, mit der wir ein Paket abholen. Innerhalb von 24 Stunden haben wir zwar eine Code-Nummer von Ihnen erhalten – dafür ein großes Danke. Aber glauben Sie uns: es geht besser und einfacher. Das können auch Sie! (ds)


Kriminalität: Neue Videoüberwachung an Deutschlands größtem Bahnhof

Von links: Christian Linkogel (Bundespolizei), Andy Grote (Innensenator) und Falk Schnabel (Polizeipräsident) starteten symbolisch den nächsten Schritt der Videoüberwachung am Hauptbahnhof. Foto: FoTe Press

(ha). Der Hamburger Hauptbahnhof ist ein Kriminalitätsschwerpunkt: fast täglich kommt es hier zu Messerstechereien, Raubtaten und Schlägereien. Mit einem Waffen- und Alkoholverbot und verstärkter Polizeipräsenz wird seit mehreren Monaten dagegen vorgegangen. Seit kurzem gibt es auch mehr Videoüberwachung. Nach der Einführung eines Waffenverbotsgebiets und eines Alkoholkonsumverbots wird das umfangreiche Maßnahmenpaket der „Allianz sicherer Hauptbahnhof“ mit der Inbetriebnahme der zusätzlichen Videoüberwachung um eine weitere Säule erweitert, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei.

Die Polizei erhofft sich durch die Videoüberwachung nicht nur einen abschreckenden Effekt auf potenzielle Störer und Straftäter, sondern auch eine noch frühzeitigere Erkennung von Gefahrensituationen, die ein schnelles und zielgerichtetes Einschreiten ermöglicht. Im Hauptbahnhof selbst werden derzeit bereits etwa 200 Kameras durch die Deutsche Bahn und die Bundespolizei eingesetzt.

Die Inbetriebnahme der weiteren Kameras vor dem Hauptbahnhof erfolgte am Mittwoch im Beisein von Innensenator Andy Grote, der gemeinsam mit Polizeipräsident Falk Schnabel die weiteren Details vorstellte. Demnach wurden zunächst 24 Kameras auf dem Hachmannplatz und dem Heidi-Kabel-Platz installiert, darunter 17 fest ausgerichtete Kameras sowie sieben weitere Kameras, die über eine Schwenk- und Zoomfunktion verfügen. Die Installation von drei weiteren Kameras erfolgt nach Abschluss von Arbeiten, in deren Zuge vorübergehend Container auf dem Hachmannplatz errichtet werden müssen. Die Videobilder werden im Polizeikommissariat 11 am Steindamm gesichtet. Die Löschung des gespeicherten Videomaterials erfolgt automatisiert nach 30 Tagen. Eine darüberhinausgehende Speicherung erfolgt nur dann, wenn die Daten zur Verfolgung von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten von erheblicher Bedeutung benötigt werden.

Im Gespräch: Polizisten und
Innensenator Andy Grote. Foto: FoTe Press

Von der Ausweitung der Videoüberwachung profitieren, werden auch die Einsatzkräfte der sogenannten „Quattro-Streifen“. Diese sorgen seit anderthalb Jahren konsequent für Sicherheit und Ordnung an Deutschlands größtem Bahnhof (550.000 Menschen täglich). Im Rahmen der Anfang 2023 gegründeten „Allianz sicherer Hauptbahnhof“ sind Kräfte der Polizei Hamburg, der Bundespolizei, der DB Sicherheit und der Hochbahnwache täglich überall rund um den Hamburger Hauptbahnhof in gemeinsamen Streifen unterwegs. Durch diese Besetzung der Streifen durch jeweils alle vier Sicherheitspartner werden die Kompetenzen und Zuständigkeit in einer wirkungsvollen Einheit zusammengeführt. Ob ein Verstoß gegen das Hausrecht, eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat – bei jedem Vorfall wird niedrigschwellig eingeschritten, die Kräfte sind jederzeit sichtbar und ansprechbar. Sie sind damit in allen Ebenen und Bereichen des Hauptbahnhofs jederzeit handlungsfähig und können zielgerichtet Maßnahmen gegen jede Art von Störungen oder bei Straftaten ergreifen – vom Hausverbot bis zu Festnahme. Das Erfolgsmodel macht inzwischen Schule: In Bremen sind entsprechende Quattro-Streifen nach dem Vorbild Hamburgs seit Juni im Einsatz. Weitere Städte prüfen derzeit die Einführung. Allein in diesem Jahr wurden bis Ende Juni durch die Quattro-Streifen in Hamburg rund 7000 Personen überprüft und mehr als 320 Strafanzeigen gefertigt, in 1680 Fällen wurde das Hausrecht durchgesetzt.

Neben der spürbaren Ausweitung der polizeilichen Präsenz und der Einführung der sog. „Quattro-Streifen“ wurden die Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Situation am Hauptbahnhof in den vergangenen Monaten auf verschiedenen Ebenen intensiviert u. a. durch eine deutlich erhöhte Reinigungsfrequenz, die Einführung eines Waffenverbots (Oktober 2023) sowie eines Alkoholkonsumverbots (April 2024). Im Zuge der Durchsetzung des seit Herbst bestehenden Waffenverbotsgebiets am Hauptbahnhof wurden seit Oktober insgesamt 366 Messer und 156 sonstige verbotene Gegenstände sichergestellt.

Darüber hinaus wurden seit Einführung des zum 1. April eingeführten Alkoholkonsumverbotes am Hamburger Hauptbahnhof bis Ende Juli insgesamt 54 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Die Zahl der rund um den Hauptbahnhof besonders relevanten Straftaten, insbesondere der Diebstahlsdelikte, lag im ersten Halbjahr trotz eines weiterhin hohen Anteils sogenannter Kontrolldelikte (von aktuell rund 60 Prozent) insgesamt unter der des Vorjahreszeitraums. Seit Herbst 2023 ist ein leichter Rückgang der Kriminalitätsbelastung im Hauptbahnhof zu verzeichnen. Um diesen Trend fortzuführen, setzt die „Allianz sicherer Hauptbahnhof“ weiterhin auf ein nachhaltiges, intensives sowie geschlossenes Vorgehen der Sicherheitspartner.

Der Hauptbahnhof Hamburg aus der Vogelperspektive. Foto: FoTe Press

Innensenator Andy Grote: „Mit der zusätzlichen Videoüberwachung erhöhen wir das Sicherheitsniveau am Hauptbahnhof systematisch weiter. Die Videoüberwachung in den Bereichen Reeperbahn, Jungfernstieg und Hansaplatz haben sich bewährt, daher setzen wir den Ausbau mit der Videoüberwachung am Hauptbahnhof konsequent fort. Die bisherigen Erfahrungen am Hauptbahnhof zeigen, dass es mit dem Waffen- und dem Alkoholkonsumverbot sowie einem vereinten und entschlossenen Vorgehen aller Sicherheitspartner gelungen ist, die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität spürbar zu stärken. Unsere Allianz sicherer Hauptbahnhof ist mit ihren Maßnahmen ein bundesweit beachtetes Erfolgsmodell, das äußerst positiv wahrgenommen wird und erheblich zu einer Stärkung des Sicherheitsempfindens beiträgt. Die Videoüberwachung auf dem Bahnhofsvorplatz ist eine wichtige Ergänzung dieses Konzepts, mit der die Einsatzkräfte die Lage und die Sicherheit am Hauptbahnhof noch besser im Blick behalten können.“

Polizeipräsident Falk Schnabel wird mit folgenden Worten zitiert „Gemeinsam mit den Sicherheitspartnern arbeitet die Polizei Hamburg Tag für Tag dafür, die Sicherheit an Deutschlands meistfrequentiertem Hauptbahnhof zu verbessern. Mit starker Polizeipräsenz und dem konsequenten Ausschöpfen unserer rechtlichen Möglichkeiten ist die Videoüberwachung die dritte Komponente unseres Maßnahmenpakets, mit der wir die Strafverfolgung stärken, Täter abschrecken und dazu beitragen wollen, dass sich alle am Hauptbahnhof sicher fühlen können.“


Das neue Logo der Hamburger Allgemeine Rundschau mit dem Claim „Hummel Hummel. Infos Infos“.