Personen behindern Maßnahmen der Polizei im Münzviertel

Ein Streifenwagen der Polizei. Foto: FoTe-Press

(ha/as). Es wird immer gefährlicher für Polizisten in Hamburg. Das beweisen zwei Vorfälle, die sich jüngst in der Hansestadt zugetragen haben. Ein 29-jähriger Palästinenser, der im Verdacht steht, sich illegal in Deutschland aufzuhalten, wurde am 18. Oktober 2018 gegen 15.55 Uhr vorläufig festgenommen. Er leistete dabei Widerstand, wodurch ein Polizeibeamter verletzt wurde. Im Polizeibericht heißt es: Beamte des Polizeikommissariats 11 überprüften einen 29-jährigen Mann und stellten dabei fest, dass er durch die Ausländerbehörde zur Festnahme ausgeschrieben war. Beim Verbringen zum Funkstreifenwagen riss sich der Tatverdächtige los und flüchtete zunächst in Richtung Repsoldstraße. Dort konnte er schließlich zu Boden gebracht und fixiert werden. Am Boden liegend schrie der Tatverdächtige lautstark, sodass sich etwa 50 Personen aus dem näheren Umfeld solidarisierten und verbal auf die Polizeibeamten einwirkten.

Durch Unterstützung zahlreicher weiterer Polizeikräfte konnte der 29-Jährige schließlich zum Polizeikommissart 11 gebracht werden. Ein 37-jähriger Polizeibeamter wurde durch die Widerstandshandlung am Schienbein verletzt, konnte seinen Dienst jedoch fortsetzen. Der 29-Jährige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen dem Haftrichter zugeführt.

Im Rahmen des Einsatzes wurde der abgestellte Funkstreifenwagen im Bereich einer Seitenscheibe beschädigt. Ermittlungen führten zu einer 33-jährigen Deutschen, die auf dem Vorplatz des Besenbinderhofs (Stadtteil St. Georg) durch Polizeibeamte vorläufig festgenommen wurde. Gegen sie wird nun wegen  Sachbeschädigung sowie wegen Landfriedensbruch ermittelt. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde die Tatverdächtige, die ohne festen Wohnsitz ist, ebenfalls dem Haftrichter zugeführt.

Erst am 13. Oktober wurden im Verlauf einer Festnahme eines Tatverdächtigen nach einer mutmaßlichen Sachbeschädigung Einsatzkräfte aus einer mit dem Tatverdächtigen sympathisierenden Personengruppe heraus angegriffen. Zur Bewältigung der Lage wurden 42 Funkstreifenwagen eingesetzt. Dazu heißt es im Polizeibericht: Zivilfahnder des Polizeikommissariats 16 wurden am frühen Sonnabendmorgen auf einen Mann aufmerksam, der die Außenwand eines Geldautomaten mit weißen Schriftzügen beschmierte. Durch eine Funkstreifenwagenbesatzung wurde der Tatverdächtige an/in einer Bar in der Wohlwillstraße überprüft. Hierbei verhielt dieser sich verbal aggressiv und versuchte, sich zu entfernen. Als die Beamten den 22-jährigen Mann vorläufig festnehmen wollten, leistete er Widerstand und beleidigte die Beamten. Obwohl er zwischenzeitlich dann signalisiert hatte, keine Gegenwehr mehr leisten zu wollen, trat er einem Beamten (34) kraftvoll auf den Fuß.

Im weiteren Verlauf des Polizeieinsatzes solidarisierten sich mehrere Personen mit dem Tatverdächtigen, der diese auch verbal zu seiner Unterstützung aufforderte. Diese Personengruppe wuchs dann auf etwa 40 bis 50 Personen an. Die Personen versuchten, das Verbringen des Tatverdächtigen zum Funkstreifenwagen zu verhindern. Einige der Personen filmten das Einsatzgeschehen, andere wirkten durch Schubsen und Schlagen auf die eingesetzten Beamten ein. Die Beamten mussten die Personengruppe daher durch körperliche Gewalt zurückdrängen. Aus der Personengruppe heraus wurden auch mehrfach Flaschen gegen die Einsatzkräfte geworfen.

Zur Bewältigung der Lage waren insgesamt 42 Funkstreifenwagen im Einsatz.

Während des Einsatzes setzten die Beamten Pfefferspray und Einsatzstöcke ein, um sich vor Angriffen zu schützen und ihre Maßnahmen durchzusetzen. Im Einsatzverlauf wurden fünf Deutsche (19, 22, 24, 30, 42) vorläufig festgenommen und später mangels Haftgründen wieder entlassen. Drei Polizeibeamte wurden leicht verletzt, blieben aber dienstfähig. Personen, die durch das Einschreiten der Polizeibeamten möglicherweise verletzt wurden, haben sich im Einsatzverlauf nicht zu erkennen gegeben. Bei dem 22-jährigen Tatverdächtigen der mutmaßlichen Sachbeschädigung wurde ein Tipp-Ex-Stift aufgefunden und als Beweismittel sichergestellt. Der 22-Jährige wurde erkennungsdienstlich behandelt und anschließend mangels Haftgründen wieder entlassen.

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der Einsatz um 3:12 Uhr beendet. Hinsichtlich der Angriffe auf die Einsatzkräfte wird jetzt unter anderem wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs und des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ermittelt. Die Ermittlungen des zuständigen Landeskriminalamts 114 dauern an.