(ha/mr). Die behördenübergreifende Task Force Billstraße hat kürzlich einen weiteren Verbundeinsatz in dem Straßenzug im Industriegebiet Rothenburgsort/Billbrook durchgeführt. An dem etwa viereinhalbstündigen Einsatz nahmen im Ergebnis über 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksämter Hamburg-Mitte, Altona, Bergedorf und Eimsbüttel, des Amtes für Bauordnung und Hochbau, der Wirtschaftsbehörde, des Landesbetriebs Immobilienmanagement und Grundvermögen sowie von Polizei, Feuerwehr, Steuerfahndung und fördern & wohnen teil. Das geht aus einer Mitteilung des Bezirksamtes Mitte hervor.
Insgesamt wurden acht Grundstücke in der Billstraße auf einer Länge von 1,3 Kilometer überprüft. Der Einsatz richtete sich vorrangig gegen dort befindliche, nicht genehmigte Beherbergungsbetriebe. Dabei wurden auf den acht Grundstücken insgesamt 14 solcher Betriebe festgestellt. In diesen wurden massive Brandschutzmängel vorgefunden. So wiesen etliche der Gebäude keinen Rettungsweg auf oder die Flucht- und Rettungswege waren verstellt beziehungweise versperrt. Alle 14 Beherbergungsbetriebe wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bezirksamtes sofort geschlossen, die entsprechenden Gebäude und Räumlichkeiten versiegelt. Gegen Eigentümer und Gewerbetreibende werden nun Verfahren eingeleitet.
Den in den Beherbergungsbetrieben angetroffenen etwa 80 Personen wurde das Angebot zur Nutzung von fördern & wohnen Wohnunterkünften unterbreitet, welches jedoch lediglich von fünf Personen angenommen wurde. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des bezirklichen Gesundheitsamtes und der Wohnunterkunft haben dazu Beratungsgespräche vor Ort geführt.
Auch weitere Gewerbetriebe auf den Grundstücken wurden überprüft. Dabei wurden unter anderem mehrere Mängel gegen naturschutzrechtliche Vorgaben und Auflagen festgestellt, unter anderem eine unerlaubte Einleitung in das angrenzende Bille-Gewässer. Die am Verbundeinsatz beteiligte Wasserbehörde des Bezirksamtes Hamburg-Mitte hat mehrere Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.
Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer: „Die vorgefundenen Wohnunterkünfte sind nicht nur illegal, sondern auch buchstäblich brandgefährlich. In der Billstraße muss allen klar sein: Die Task Force wird auch in den kommenden Monaten weitere Kontrollen durchführen.“
In den vergangenen Wochen gab es zudem erste Gespräche des Bezirksamtsleiters mit Grundeigentümern aus der Billstraße. Ziel dieser Gespräche ist es, alle dafür vorgesehenen Grundstücke in der Billstraße wieder zu einer klassischen Industriegebietsnutzung hin zu entwickeln. Die Gespräche, an denen auch die Behörde für Wirtschaft und Innovation teilnimmt, werden in den kommenden Wochen fortgesetzt.