Stolpersteine in Hamburg – Biographische Spurensuche

Stolpersteine in Hamburg
Die 5.318 (Stand: April 2018) Stolpersteine sind meist in die Gehwege eingelassen. Neben einer Broschüre gibt es auch eine App, die Interessierte direkt zu den Stolpersteinen führt. Foto: FoTe-Press

(ha). Eine Broschüre ist bereits erhältlich, zahlreiche örtliche Geschichtswerkstätten erforschen und schreiben nach Stadtteilen geordnet die Biographien der Menschen, für die bereits Steine verlegt wurden oder die Verlegung eines Steines geplant ist, auf. Die Suche nach den „Stolpersteinen in Hamburg“ ist aber auch per Mobiltelefon – mittels einer kostenlosen Smartphone-Applikation möglich. Die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg hat für den Verein „Geschichtswerkstätten Hamburg e. V.“ eine Applikation für Nutzer des iPhone Handys gefördert.
Es ist nun möglich, sämtliche die auf den Stolpersteinen genannten Lebensdaten und die dazugehörigen Kurzbiographien von NS-Opfern mobil und gratis abzurufen. Die dafür notwendige „Stolpersteine in Hamburg“-Applikation muss zuvor kostenfrei geladen werden. Das kann unter anderem unter iTunes Stolpersteine Hamburg gemacht werden. Über die Applikation des Handys können auch Adressen von Stolpersteinen bei Rundgängen durch die Stadt gefunden werden. Das geschieht durch verschiedene Sucheingaben wie Straße, Name des Opfers, Stadtteil, Bezirk oder die aktuellen Position.

Einen guten Einstieg in das Thema „Stolpersteine in Hamburg“ bietet übrigens auch der von der Landeszentrale angebotene szenische Rundgang durch die Hamburger Innenstadt ‚Wege nach Neuengamme’. Dieser Rundgang beginnt am Thalia-Theater und führt für die Dauer von etwa anderthalb Stunden über verschiedene Stationen, von denen aus Menschen von den Nationalsozialisten in Gefängnisse und Konzentrationslager verschleppt wurden. Dieser sehr eindringliche Rundgang kann die Augen für die Geschichte alltäglicher Orte öffnen und die Suche nach solchen Orten im eigenen Stadtteil anregen. Bei Interesse kann dieser Rundgang an Vormittagen für Schulklassen durchgeführt werden.

Zu den Personen, deren Biographien schon erforscht werden konnten, liegen unter andrem die früheren Adressen, Geburts- und Todesdatum sowie die Angabe zu den Deportationsdaten vor. Sofern vorhanden sind auch Fotos der Opfer veröffentlicht. Die im Internet über www.stolpersteine-hamburg.de verfügbaren Daten sind damit über Handy abrufbar. Auch können die Stolpersteine auf einer Karte angezeigt und der schnellste Weg zum ausgewählten Stolperstein dargestellt werden.