Polizei: „friedlichster Einsatzverlauf seit Jahren“ am 1. Mai

Demo durch Hamburg anlässlich des 1. Mai
Mit etwa 2.200 Teilnehmer in der Spitze zog am 1. Mai 2018 ein Demonstrationszug durch Hamburg. Start war der Hauptbahnhof, die Route führte durch Eilbek und Wandsbek bis zur Wandsbeker Chaussee. Fotos: FoTe-Press
(mr/ha). Ein paar Böller wurden gezündet, Flaschen geworfen, Pyrotechnik verbrannt – auch eine Autoscheibe wurde eingeschlagen. Für einen 1. Mai allerdings ist dies nicht nennenswert. Etwa 2.000 Teilnehmer zogen zwischen 18.30 Uhr und 21.00 Uhr bei der „Revolutionären 1.-Mai-Demo“ zum Tenor „Heraus zum revolutionären 1. Mai – Kapitalismus, immer noch scheiße!“ durch Hamburg. Nach Angaben der Polizei begann die Anfangskundgebung um 18:15 Uhr mit ersten Redebeiträgen vor etwa 1.100 Personen auf dem Bahnhofsvorplatz. Der Aufzug setzte sich um 18:37 Uhr mit etwa 1.300 Teilnehmern auf dem geplanten Marschweg (Hachmannplatz – Kirchenallee – Steintorplatz – Kreuzweg – Steindamm – Danziger Straße – Lange Reihe – Barcastraße – Graumannsweg – Kuhmühle – Güntherstraße – Lessingstraße – Lübecker Straße – Landwehr – Hasselbrookstraße – Ritterstraße – Wagnerstraße – Eilbeker Weg – Seumestraße – Wandsbeker Chaussee) in Bewegung. Es wurden tenorbezogene Transparente und ein Lautsprecherwagen mitgeführt. Die Teilnehmerzahl wuchs bis um 19:11 Uhr auf geschätzt 2.200 Teilnehmer an. Ab 19:32 Uhr wurde im Aufzug vereinzelt Pyrotechnik gezündet. Die Aufzugsteilnehmer wurden über Lautsprecherdurchsagen dazu aufgefordert, dieses zu unterlassen.
Aufzug wurde kurzfristig durch Polizeikräfte gestoppt
Hierfür wurde der Aufzug in Höhe Güntherstraße kurzzeitig von der Polizei gestoppt. Im weiteren Verlauf sprayte ein Teilnehmer um 20:05 Uhr in der Hasselbrookstraße dreimal ein Schriftzeichen und flüchtete anschließend wieder in den Aufzug. Der Täter konnte zu einem späteren Zeitpunkt zusammen mit einem weiteren Tatverdächtigen von Polizeikräften im Bereich des S-Bahnhofes Wandsbeker Chaussee angetroffen und überprüft werden. Um 20:21 Uhr wurde ein Beamter durch einen Faustschlag eines unbekannt gebliebenen Aufzugsteilnehmers im Gesicht getroffen und verletzt. Die Schlusskundgebung begann um 20:36 Uhr im Bereich der Seumestraße/Wandsbeker Chaussee, hierbei setzten bereits erste Abwanderungen von Teilnehmern ein. Gegen 20:53 Uhr beobachteten Einsatzkräfte eine Person in der Menckesallee/Pappelallee, die eine Scheibe eines Pkw einwarf. Bei der anschließenden Festnahme kam es zu einer Widerstandshandlung, wodurch zwei Beamten leicht verletzt wurden. Der Versammlungsleiter beendete die Versammlung um 21:20 Uhr.Insgesamt waren beim Einsatz etwa 1.400 Beamte eingesetzt, darunter Polizeikräfte aus Schleswig-Holstein und der Bundespolizei (unter anderem aus Ratzeburg). Vier Wasserwerfer und zwei Räumpanzer begleiteten die Demonstration. Die Lageeinschätzungen der Polizei Hamburg zur Walpurgisnacht und zum 1. Mai 2018 haben sich als richtig erwiesen. Wir haben den friedlichsten Einsatzverlauf seit Jahren verzeichnet.