Neue Toilette im „Park Fiction“ auf St. Pauli

Das ist die neue hochmoderne Toilette, die seit Ende April 2018 im Park Fiction auf St. Pauli aufgestellt wurde. Foto: FoTe-Press

(ds). Endlich hat das Wildpinkeln ein Ende: im beliebten Hafenpark „Park Fiction“, nur wenige Meter von Hamburgs Hafenstraße entfernt und mit einem einzigartigen Blick auf den Hamburger Hafen, hat der Treffpunkt ein eigenes WC erhalten. Vergangene Woche rückte ein Kran mit dem Container-WC an und stellte das Toilettenhaus an der Stelle des ehemaligen Hundegartens auf. Damit reagiert die Stadt auf Klagen von Anwohnern und Gastronomen in dem Viertel. „Wir setzen uns seit der Eröffnung des Park Fiction im Jahr 2005 dafür, dass es eine öffentliche Toilette im Park gibt“, heißt es von einem Sprecher des Park Fiction Komitee. In der Vergangenheit hätten einige Personen auf die Grünflächen des Parks oder gar an die Wand der umliegenden Kirche uriniert. Damit dürfte nun Schluss sein. Für die zahlreichen Besucher hat die neue Toilette noch weitere Vorteile: der Toiletten-Container ist barrierefreie, ist mit einer Möglichkeit zum Wickeln versehen und hat an der Außenwand einen Trinkwasserspender. Außerdem bietet er Strom für Elektrofahrräder. Auch können platte Reifen wieder mit Luft versorgt werden. An der Stirnseite des Containers ist ein Monitor angebracht.


Angriffe mit Messern: Statistik für Taten mit Messern?

Einen Tag nach der Bluttat mit einem Messer sind noch Spuren der Polizei am Tatort in der Simon-Von-Utrecht-Straße zu sehen. An dieser Stelle wurde eine Frau blutübetrömt nach einem Messerangriff aufgefunden. Foto: FoTe-Press

(ds/ha). „Messermorde mitten in unserer Stadt am hellen Tag erschüttern Hamburg. Jetzt erweist sich, wie falsch die Ablehnung des AfD-Antrags (…) war. Nur wer derartige Fälle sorgfältig analysiert, ist in der Lage, zukünftigen Taten entgegenzuwirken“, sagt der innenpolitsche Sprecher der AfD-Fraktion in der hamburgischen Bürgerschaft, Dirk Nockemann. „Die Ablehnung des AfD-Antrags belegt die Unfähigkeit der Parteien, auf die aktuellen Sicherheitsbedrohungen angemessen zu reagieren. Vorherrschend sind Traurigkeit, Wut und Empörung über die Tat als solche und über die Ignoranz der Parteien, die den AfD-Antrag abgelehnt haben.“

Und die Taten häufen sich in der Tat: Am 20. April 2018 ist gegen 22 Uhr am U-Bahnhof Horner Rennbahn im Verlauf eines Streits zwischen zwei Personengruppen ein 21-Jähriger durch den Einsatz eines Messers verletzt worden. Mehrere Männer seien dort in Streit geraten. Am 22. April 2018 wurde in der Simon-von-Utrecht-Straße eine 26-jährige Frau lebensgefährlich verletzt aufgefunden. Auch sie wurde mit einem Messer angegriffen.

Am 12. April 2018 kam es im Bereich des U-Bahnhofs Jungfernstieg zu einem brutalen Messerangriff, bei eine Frau und ein einjähriges Kind mit einem Messer getötet wurden. Wie jetzt bekannt wurde und Medien übereinstimmend berichten, wurde das Kind sogar enthauptet. Vor Augen einiger Passanten, die gerade an dem belebten S-Bahnhof auf ihren Zug warteten.

Dies sind drei Fälle der vergangenen Wochen, die in Hamburg passiert sind. Die CDU-Fraktion fordert daher nun, dass die Täter härter bestraft und Messerangriffe besser erfasst werden. Außerdem erheben die Christdemokraten schwere Vorwürfe gegen Innensenator Andy Grote (SPD). Gegenüber dem Hamburger Abendblatt sagte CDU-Innenexperte Dennis Gladiator: „Bisher scheint Innensenator Andy Grote die brutalen Übergriffe durch Messerattacken massiv zu unterschätzen. Sie werden weder erfasst, noch werden Polizisten ausreichend auf diese Bedrohung vorbereitet.“ Das muss sich nach Ansicht der CDU ändern. Gladiator: „Wir fordern den Senat zum einen auf, sich dafür einzusetzen, dass Messerangriffe zukünftig in der Kriminalstatistik erfasst werden oder diese in einer Hamburger Statistik gesondert auszuweisen.“ Übrigens auch eine Forderung der AFD. Angriffe mit Messern sind besonders gefährlich und lassen die besondere Rohheit des Täters erkennen, weil praktisch nie auszuschließen ist, dass eine auf solche Weise beigebrachte Verletzung auch zum Tod des Opfers führen kann. Selbst wenn es dem Täter darauf bei Begehung der Tat eigentlich nicht hauptsächlich ankommt, lässt er eine besondere und erschütternde Gleichgültigkeit gegenüber fremdem Leben erkennen, was Ausdruck besonderer Grausamkeit ist. Der Tagesschau-Faktenfinder bestätigt eine „relativ hohe Zahl von Afghanen und Syrern“ unter den Tätern. Den Antragstellern der AFD (Dirk Nockemann, Jörn Kruse, Alexander Wolf, Detlef Ehlebracht, Harald Feineis, Andrea Oelschläger und Peter Lorkowski) zufolge, haben wir – zumindest mit einer gefühlten – Zunahme von Messerangriffen zu tun, was aber schwierig eindeutig zu belegen ist, da die Polizeilichen Kriminalstatistiken der meisten Bundesländer – so auch Hamburgs – hierüber keine Auskunft erteilen.

Dennoch hat man es mit einem Phänomen zu tun, das die Menschen zunehmend in Sorge und Angst versetzt, weshalb dem Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, Recht zu geben ist, dass „es höchste Zeit ist, diesem Deliktphänomen auf den Grund zu gehen, damit Politik und Justiz aussagekräftige Lagebilder erhalten.“ In dem Antrag (Drucksache 21/12483) wird der Senat aufgefordert, das Vorgangsbearbeitungssystem der Polizei dahin gehend zu modifizieren, dass ab dem 1. Januar 2019 bei
(1) Straftaten gegen das Leben,
(2) Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit,
(3) Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung,
(4) Straftaten gegen die persönliche Freiheit,
(5) Raub und Erpressung
das Tatmittel „Messer“ jeweils zwingend zu dokumentieren ist. Außerdem sollen die auf diese Weise gewonnenen Erkenntnisse in der Polizeilichen Kriminalstatistik aufgenommen werden. In der Polizeilichen Kriminalstatistik soll ebenfalls abgebildet sein, wie viele deutsche und wie viele ausländische Tatverdächtige für die Straftaten unter Messerverwendung ermittelt wurden.

Der Antrag wurde von der Mehrheit der Hamburger Bürgerschaft abgelehnt.