Herzlichen Glückwunsch: 18 Jahre Hamburg Dungeon

Mit einer Geburtstagstorte feiern Mitarbeiter des Hamburg Dungeon den 18. Geburtstag des Unternehmens. Foto: ha/Hamburg Dungeon/ Björn Gantert

(ha). Nicht Paris, Berlin oder Rom sollten es sein. Hamburg war die erst Wahl der Merlin Entertainments Group, als der weltweit zweitgrößte Anbieter von Freizeitattraktionen im Jahr 2000 nach einem geeigneten Standort für das erste Dungeon auf dem Europäischen Festland suchte. Seitdem haben sich mehr als fünf Millionen Wagemutige in die Katakomben des Hamburg Dungeon aufgemacht, um sich dem Nervenkitzel der Vergangenheit zu stellen.

In den vergangenen 18 Jahren ist das Dungeon durchaus erwachsen geworden, aber nie langweilig. Begonnen hat alles mit 20 Darstellern und zehn weiteren Kollegen. Heute sind 60 der insgesamt 110 Mitarbeiter professionelle Schauspieler, die den Besuchern jeden Tag die dunklen Seiten der Stadt in 13 Shows nahebringen. Aus der Speicherstadt ist das Hamburg Dungeon schon lange nicht mehr wegzudenken. Johannes Mock-O’Hara, der erste General Manager des Hamburg Dungeon erinnert sich an die Anfangstage: „Kein Mensch in Hamburg konnte sich wirklich unter diesem merkwürdigen Namen Dungeon etwas vorstellen. Nach langer Überzeugungsarbeit hatte die HHLA schließlich aber doch das Vertrauen in uns gefunden. An einem warmen Sommerabend wurde auf der Cap San Diego der Mietvertrag unterschrieben. Das Hamburg Dungeon wurde der „Eisbrecher“ für den gesamten Block und auch für die gesamte Speicherstadt. Zur Eröffnung gab es noch einen Zollzaun, der die Freihafenzone in der wir uns befanden umgab. Der Rest ist Geschichte und ich bin sehr froh, dass das Hamburg Dungeon heute ein fester Bestandteil der schönsten Stadt Deutschlands ist,“ freut sich der ehemalige Leiter heute über den Erfolg des Dungeons.

Keine leichte Geburt

Dass der Anfang schwer war, weiß auch Jörg Homeyer. Seit dem ersten Tag ist der Showmanager festes Crewmitglied des Dungeons. „An meinem ersten Arbeitstag kamen gerade die Container mit Bauteilen und Kulissen in der Speicherstadt an. Danach haben wir Attraktion mit ihren unterschiedlichen Shows in drei Monaten fertig gestellt.“ Insgesamt kostete der Bau ca. zehn Millionen D-Mark. Das Hamburg Dungeon ist auf einer Fläche von 3.000 m2 in den beiden Speichern Kehrwieder 2 und Kehrwieder 4 untergebracht. Die Gebäude wurden im 1848 nach dem großen Brand gebaut und fordert die Konstrukteure und Kulissenbauer immer wieder heraus. Seit Eröffnung der Attraktion wurden weitere 600.000 Euro in die Kulissen investiert, um die Shows so real wie möglich erscheinen zu lassen. Ganz offensichtlich mit großem Erfolg, wie die „Erleichterung“ eines Gastes im Bereich des
Piraten Schiffes beweist, der dieses doch sehr unangebrachte Verhalten damit begründete, dass er doch draußen sei! Die größten Herausforderungen im Kulissenbau war die Konstruktion der Fahrgeschäfte. 2002 wurde die Wasserbahn eingebaut. „Wir haben es trotz der Enge und der alten Bausubstanz geschafft, einen künstlichen Elbkanal von 60 Metern Länge gefüllt mit ungefähr 430 Badewannenfüllungen Wasser zu erschaffen. Baulich war aber der Freifallturm im Jahr 2008 des Größte, was wir bisher umgesetzt haben. Das Treppenhaus musste aus- und wieder eingebaut werden um genug Platz für den acht Meter hohen Freifallturm zu schaffen“, berichtet Homeyer. Doch sich auf den Lorbeeren ausruhen, kommt nicht in Frage – jährlich lockt das Hamburg Dungeon mit einer neuen Show. „Die dunkle Geschichte Hamburgs bietet so viele spannende Geschichten, die wir unseren Besuchern auf historisch korrekte Weise aber doch auch mit einem Augenzwinkern nahe bringen wollen. Dieses Jahr haben wir sogar drei Räume umgebaut, um unseren Gästen einen Blick hinter die Gefängnismauern von Santa Fu (größtes Gefängnis in Hamburg) zu ermöglichen. Das kann man ungestraft nur im Hamburg Dungeon“, erklärt General Manager Andreas Köller.

Atemberaubende Geschichten – auch hinter den Kulissen

In seinen 18 Jahren musste das Hamburg Dungeon einige Turbulenzen durchmachen und insgesamt vier Mal außerplanmäßig schließen. Grund war 2017 der G20-Gipfel, 2014 das Hochwassers und 2003 aufgrund eines Stromausfalls. Das vierte Mal war besonders prekär erinnert sich Homeyer. „In unserer Inquisition platze ein Abwasserrohr, leider stand eine unserer Schauspielerinnen genau darunter. Sie kam vollkommen verdreckt und perplex in unser Büro, bestand aber darauf die nächste Show zu spielen. Ich habe sie erst einmal
duschen geschickt und mir danach die Lage angeschaut. Es war dann sofort klar, wir müssen schließen.“ Aber es gab auch viele schöne Momente: Die Liebe zum Hamburg Dungeon bindet nicht nur die Mitarbeiter an diesen skurrilen Ort, die Liebe findet auch immer wieder ihren Weg in diese einzigartige Attraktion. Insgesamt 13 Heiratsanträge wurden in 18. Jahren erfolgreich an die oder den Liebste(n) gestellt und ein Paar gab sich dann auch gleich vor Ort das Jawort, wie das Unternehmen mitteilt.

Die Hamburger Allgemeine Rundschau sagt gerne: „Herzlichen Glückwunsch, Hamburg Dungeon.“ Mögen noch viele weitere spannende und beängstigende Geschichten in der Speicherstadt zu erzählen sein – auch weit über die nächsten 18 Jahre hinaus…