Sturmlage über Hamburg: Oberleitung abgerissen

Zwischen dem Bahnhof Dammtor und Hauptbahnhof fiel die Oberleitung auf das Dach eines ICE. Mitarbeiter der Bahn waren einige Zeit beschäftigt, die Oberleitung zu reparieren. Foto: FoTe-Press

(pp/ha). Die Wetterlage hatte am Wochenende mit Böen bis zu 90 Stundenkilometern im Großraum Hamburg erneut zu einer größeren Anzahl von Sturmeinsätzen geführt. Wie die Feuerwehr mitteilt wurden alleine am Sonnabend 120 Einsätze aus der Kategorie „Droht zu fallen“ gezählt. Fast alle Drehleitern der Berufsfeuerwachen und über 20 Freiwillige Feuerwehren und das THW waren im Einsatz. In der Mistralstraße musste eine Dachfläche auf 3 x 18 Meter umgeklappt werden, sie wurde von der Höhenrettungsgruppe und Freiwilligen Feuerwehren mit Sandsäcken gesichert. In der Straße Kattjahren fiel ein Baum auf ein Gleis der U-Bahn. Die Bahn musste bis 12.45 Uhr gesperrt werden. In der  Caffamacherreihe drohte eine Lüftungsanlage aus 20 Meter Höhe zu fallen. Es wurde die Höhenrettungsgruppe des THW eingesetzt. An der Norderelbe (Stromkilometer 615) ist ein Binnenschiff auf Grund gelaufen, es drohte gegen einen Brückenpfeiler gedrückt zu werden. Am Ferdinandstor Riss die Oberleitung zwischen Dammtor und Hauptbahnhof – ein ICE ist auf der Strecke liegengeblieben. Wie die Feuerwehr mitteilt, lagen die Stromleitungen auf dem Dach des Zuges. Die Stromversorgung wurde abgeschaltet, Stromleitungen vor und hinter der Zug geerdet. Der ICE wurde danach komplett evakuiert. 143 Personen, darunter acht Kinder, konnten den Zug unbeschadet verlassen. Der Weg zum Hauptbahnhof wurde dann zu Fuß oder mit bereitgestellten Autobussen fortgesetzt. Die Einsatzstelle wurde dem Notfallmanager der Bahn übergeben. Die Ursache des Leitungsbruchs bedarf der Ermittlung. Ein Baum oder ähnliches auf der Oberleitung konnte nicht festgestellt werden.

Von Freitagnachmittag bis Sonntagabend wurden 240 witterungsbedingte Einsätze gezählt. Dabei war das gesamte Stadtgebiet betroffen. Es handelte sich im Wesentlichen um entwurzelte Bäume, gelöste Gerüstteile und Dachteile bis hin zu komplett gelösten Dachflächen, die gesichert werden mussten. Im Bereich Baumwall/Steinhöft müssen die Strassen bis Montag gesperrt bleiben. Wegen des anhaltenden Windes kann eine gelöste Kupferdachfläche, die sich aufgerollt hat und als große Rolle auf dem Dach liegt, nicht geborgen werden. Die Strassensperrungen dienen der Sicherheit der Bürger. Die Intensität der Einsätze nimmt mit dem leicht abflauenden Wind ab.