Wegen Neun-Euro-Ticket: überfüllter Zug geräumt

Mehrere Beamte der Bundespolizei und Mitarbeiter der Deutschen Bahn stehen auf dem Bahnsteig und sorgen dafür, dass Reisende den Eingangsbereich eines Zuges verlassen. Foto: FoTe Press

(mr). Ein wegen des Neun-Euro-Tickets überfüllter Regionalzug musste auf dem Hauptbahnhof in Hamburg zum Teil geräumt werden. Es war der Zug von Hamburg-Hauptbahnhof nach Rostock am vergangenen Sonnabend, dem 16. Juli 2022 um 10.21 Uhr. In den einzelnen Waggons standen Reisende in den Gängen und im Eingangsbereich – für eine Zugbegleiterin offenbar zu viele. Sie rief die Bundespolizei zur Unterstützung. Zunächst kamen zwei Mitarbeiter der Deutschen Bahn Sicherheit und verschafften sich einen Überblick über die Situation. Sie und die Fahrkartenkontrolleurin waren sich einige: der Zug kann so nicht seine Reise nach Rostock antreten. Dann kamen sechs Beamte der Bundespolizei, die von vorne den Zug zum Teil räumten. „So, wer muss den Zug verlassen“, fragte ein Bundespolizist die Zugbegleiterin. Sie gab genaue Anweisungen, dass sämtliche Personen im Türbereich den Platz räumen müssen. Auch zahlreiche Kinderwägen waren im Türbereich platziert – wegen der vorgeschriebenen Fluchtwege mussten auch diese zunächst aus dem Zug heraus genommen werden.

Dann ging es relaitiv schnell: alle Fahrgäste in den Türbereichen mussten ihre geplante Reise in die Hansestadt Rostock abbrechen. Die teilweise Räumung begann in den ersten Waggons, dann wurde sich nach hinten durchgearbeitet. Allerdings konnten die Eltern mit den Kinderwägen wieder in den Zug einsteigen. Löblich: auch zwei Rollstuhlfahrer, die zuvor keinen Platz im Zug gefunden hatten, konnten nunmehr mitgenommen werden.

Schade: in den oberen Gängen war noch so viel Platz, dass bei einer vernünftigen Verteilung alle Fahrgäste noch hätten befördert werden können. Wenn sich aber Fahrgäste gleich auf die nächstbeste Treppe setzen und somit nachrückende Fahrgäste gar nicht die Chance haben, in den oberen Bereich zu kommen, dann müssen diese unter Aufsicht der Bundespolizei den Zug leider verlassen. Damit nicht vorne

Mit einer Verspätung von etwa 40 Minuten konnte der Zug nach Rostock endlich losfahren. Reisende mit Fahrtziel Berlin hatten allerdings in Schwerin keine Chance auf ihren Anschlusszug – so dass sie dort fast eineinhalb Stunden Aufenthalt hatten.


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