Zahl der wohnungslosen Menschen in Hamburg stark gestiegen

Eine wohnungslose Person liegt auf einer Matratze in einem Schlafsack – unmittelbar vor einem Discounter. Im Hintergrund ist die Silhouette von Hamburg zu erkennen. Foto: FoTe Press

(mr/ha). Es sind Zahlen, die nachdenklich machen sollten: in Hamburg ist die Zahl der Wohnungslosen im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen. Das geht aus der zweiten Wohnungslosenstatistik des Bundes hervor.

Zum Stichtag 31. Januar 2023 waren nach den Meldungen von Kommunen und Einrichtungen in Deutschland gut 372.000 Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht. Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr zwar deutlich erhöht (2022: 178 000), dieser Anstieg ist jedoch zum Teil auf eine Verbesserung der Datenmeldung durch die beteiligten Stellen im zweiten Jahr der Statistikdurchführung zurückzuführen. Des Weiteren wurden 2023 knapp 130.000 geflüchtete Personen aus der Ukraine in der Statistik erfasst, die im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen sind (2022: 305 Personen). Dies entspricht gut einem Drittel (35 %) aller untergebrachten wohnungslosen Personen.

Insgesamt hat sich durch den Anstieg bei den Ukrainerinnen und Ukrainern der Anteil aller Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit auf 80 % beziehungsweise 311.875 Personen erhöht (2022: 69 %). Die Zahl der Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit hat mit 60.185 im Vergleich zum Jahr 2022 (55 035 Personen) zwar zugenommen, jedoch liegt der Anteil nur noch bei 16 % (2022: 31 %). Bei 3,5 % der gemeldeten Personen lagen entweder keine Angaben zur Staatsangehörigkeit vor, sie war ungeklärt oder es handelte sich um Staatenlose.

Mehr als 32.000 wohnungslose Menschen in Hamburg

In der Hansestadt Hamburg sind mehr als 32.000 Menschen wohnungslos, im Jahr zuvor waren es knapp 19.000. Die Steigerung ist auch hier auf die aus der Ukraine Geflüchteten zurückzuführen, wie es heißt. Aktuell sind 21.000 Geflüchtete aus der Ukraine laut Innenbehörde in öffentlichen Unterkünften in der Stadt untergebracht.

Hamburg ist prozentual deutlich über Bundesdurchschnitt

Dennoch liege Hamburg mit 1.659 Wohnungslosen pro 100.000 Einwohner deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 440. Die Wohnungslosenstatistik erfasst Menschen in Not- und Gemeinschaftsunterkünften. Obdachlose, die auf der Straße leben, sind dort nicht aufgeführt.

Im Jahr 2025, also mehr als fünf Jahre nach der letzten Befragung, soll die Situation nach Angaben der Sozialbehörde obdach- und wohnungsloser Menschen in Hamburg erneut erfasst werden.