1.000 Pfundschwere Sprengbombe in Wilhelmsburg gefunden

Ein Fahrzeug des Kampfmittelräumdienstes der Feuerwehr Hamburg. Symbolfoto: FoTe-Press

(ha). Heute Mittag gegen 14 Uhr wurde auf der Trasse der ehemaligen Wilhelmsburger Reichsstraße bei Sondierungsarbeiten eine 1.000 lbs (englische Pfund) schwere britische Sprengbombe mit Heckaufschlagzünder gefunden. Die Vorbereitungen für die Entschärfung laufen derzeit an.

Durch den Kampfmittelräumdienst der Feuerwehr Hamburg wurden ein Sperrradius vom 500 Metern und ein Warnradius von 1.000 Metern festgelegt. Der Bereich innerhalb des Sperrradius wird komplett geräumt, innerhalb des Warnradius ist luftschutzmäßiges Verhalten angeordnet. In diesem Bereich darf man sich nicht im Freien aufhalten, sondern nur in Steingebäuden und darin auf der von der Bombe
abgewandten Seite. Durch die Einsatzleitung wurde eine Warnung an die Bevölkerung über MoWaS und die Warn-App NINA veröffentlicht. Die Feuerwehr Hamburg informiert zudem über ihren Twitter-Kanal (www.Twitter.com/FeuerwehrHH) über den aktuellen Stand der Entschärfung (Hashtag: #HHBombe und #HHBombe0507). In der Stadtteilschule im Stübenhofer Weg wurde eine Notunterkunft durch das
Bezirksamt Mitte eingerichtet.

Im Verlauf der Entschärfung werden die B75, sowie die S-Bahn- und Fernbahnhof-Strecke gesperrt werden. Mit einer Entschärfung ist nicht vor 20 Uhr zu rechnen.


Aktuell: Die Evakuierungsmaßnahmen bei der Bombenentschärfung im Stadtteil Wilhelmsburg wurden durch das unkooperative Verhalten von Bahnreisenden erheblich verzögert, da diese im Bereich des S-Bahnhofes Wilhelmsburg die Durchsagen und Absperrungen von der Polizei und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte ignorierten.

Der Sperradius wurde von dem Sprengmeister des Kampfmittelräumdienstes der Feuerwehr zuvor auf 500 Meter festgesetzt. Im Warnradius zwischen 500 und 1000 Meter wurde luftschutzmäßiges Verhalten angeordnet.

Zusätzlich erfolgte die Inbetriebnahme einer Notunterkunft in der Stadtteilschule Stübenhofer Weg. Zwei Busse der Hamburger Hochbahn sicherten den Transport der Personen zwischen dem Evakuierungsbereich und der Notunterkunft. Hier fanden während der Entschärfungsmaßnahmen 239 Personen Unterschlupf. Insgesamt 30 mobilitätseingeschränkte Personen mussten mit Notfall-Krankentransportwagen und Mehrzweckfahrzeugen der Hilfsorganisationen aus ihren Wohnungen transportiert werden.

Um 21:33 Uhr Uhr war Sicherheit hergestellt und die Evakuierung aus dem Sperrbereich abgeschlossen. Parallel erfolgten in Absprache mit den zuständigen Stellen weitere Sicherheitsmaßnahmen: Es wurde eine Sperrung der Fern- und S-Bahnstrecke zwischen Hauptbahnhof und Harburg eingerichtet.

Die Entschärfung durch den Kampfittelräumdienst konnte beginnen. Der Zünder der Sprengbombe musste ausgebaut und vom Detonator getrennt werden. Da die Bombe verkehrt herum im Boden steckte, war dies eine aufwändige Arbeit für die Entschärfer. Um 22:25 Uhr konnte der Detonator kontrolliert gesprengt werden, ein lauter Knall war in Wilhelmsburg zu hören, die Bombe war entschärft. Alle Absperrungen wurden anschließend aufgehoben. Im Einsatz waren nach Angaben der Feuerwehr 104 Kräfte des Kampfmittelräumdienstes, der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg, des Bezirksamtes Hamburg-Mitte, der Hilfsorganisationen und der Rettungshundestaffel Hamburg und
Harburg e.V., sowie 197 Einsatzkräfte der Polizei Hamburg.


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