SEK-Einsatz im Schanzenviertel für ARD-Serie „Informand“

Zwei Rettungswagen, mehrere Streifenwagen und mittendrin zahlreiche schwerbewaffnete SEK-Beamte stehen auf der Bartelstraße im Hamburger Schanzenviertel. Die Dreharbeiten gingen bis tief in die Nacht. Rechts geht Schauspieler Jürgen Vogel an den SEK-Beamten vorbei. Foto: FoTe Press

(mr/ha). Blaulicht vor einer Eck-Kneipe mitten in der Schanze: drei Streifenwagen, zwei Rettungswagen und ein Zivilwagen der Polizei stehen auf der Bartelstraße. Schwerbewaffnete SEK-Beamte tummeln sich vor dem Gebäude. Der Bereich ist durch rotweißes Flatterband abgesperrt, zahlreiche Passanten stehen dahinter und fragen sich: „Was ist hier passiert?“

Es sind Filmarbeiten für die sechsteilige Thriller-Miniserie „Informant“, die für den NDR und Arte seit Juni in und um Hamburg gedreht wird. Der Inhalt hat es in sich: Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag auf die Hamburger Elbphilharmonie versetzen die Polizeibehörden in Alarmbereitschaft und lösen im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeiung eine Kette von Ereignissen aus, die den Anschlag überhaupt erst möglich machen.

Schauspieler Jürgen Vogel
am Filmset von „Informand“ in
Hamburg. Fotos: FoTe Press

Im Mittelpunkt: LKA-Mann Gabriel, der die Kontakte zu Informanten aus der breiten arabischen Community hält. Doch zurückliegende Ereignisse aus seiner Zeit als verdeckter Ermittler in der rechten Szene lassen die Führungsstellen an ihm zweifeln – sie stellen ihm die aufstrebende BKA-Beamtin Holly zur Seite. Eine erste heiße Spur droht schnell zu erkalten, als ein Informant unter ungeklärten Umständen tot aufgefunden wird. Aus der Not heraus rekrutieren Gabriel und Holly den unbescholtenen Raza, der zwar den Toten flüchtig kannte, mit Terror, IS oder organisierter Kriminalität aber nichts am Hut hat. Gabriel und Holly haben Raza jedoch in der Hand, denn dessen Freundin Sadia (Bayan Layla) hält sich ohne legale Papiere in Hamburg auf. Um seine Freundin zu schützen, lässt Raza sich auf die Zusammenarbeit ein. Obwohl seine Familie schnell in Probleme verwickelt wird, muss Raza feststellen, dass er wider Willen Blut leckt: Er wird selbst zum wichtigsten Informanten in einem undurchsichtigen Spiel. Die Serie erzählt in ihren sechs Teilen à 45 Minuten davon, wie die Angst Ungeheuer gebiert; wie eigene Interessen dazu führen, dass entweder zu viel oder zu wenig getan wird – und wie dadurch Menschen und Familien zerstört werden.

Gedreht wird bis Ende Oktober. Als Schauspieler wirken unter anderem Jürgen Vogel, Ivar Wafaei, Gabriela Maria Schmeide, Bayan Layla, Claudia Michelsen, Sabrina Ceesay, Nico Holonics, Ali Reza Ahmadi und Majid Bakhtiari mit. Gedreht wurden bereits zahlreiche Szenen in der Elbphilarmonie, den Elbbrücken und unter anderem im Emporio-Hochhaus.

Gedrehte Szene: Dieser
Mann bedroht in einer
Eck-Kneipe mehrere Gäste.

Aktuell produziert die Filmcrew im Hamburger Schanzenviertel. An drei aufeinanderfolgenden Tagen wurden in der Schanze, wie die Hamburger ihren kleinen Stadtteil nennen, Aufnahmen gemacht. Anwohner wurden zuvor durch zahlreiche Schreiben auf die bevorstehenden Filmarbeiten hingewiesen, mit der Bitte, ihre Fahrzeuge nicht im absoluten Halteverbot zu parken. Zudem wurden sie in die gedrehten Szenen eingewiesen. Wann die Serie ausgestrahlt wird, steht aktuell noch nicht fest.

Ihre Hamburger Allgemeine Rundschau traf das Filmteam bereits in Veddel, Wilhelmsburg, der Innenstadt und im Schanzenviertel an.