(ha). Im Rahmen der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion „sicher.mobil.leben“ beteiligten sich unter dem Motto „Rücksicht im Blick“ am Dienstag annähernd 210 Einsatzkräfte der Polizei Hamburg und führten mobile- und stationäre Verkehrskontrollen durch. Mit den Schwerpunkten auf Geschwindigkeit und Vorfahrt überprüften sie 816 Fahrzeuge und 828 Personen, wie die Ermittlungsbehörde mitteilt.
Überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit ist im Zusammenhang mit zu geringem Abstand eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle mit Personenschäden. Im Jahr 2022 verunglückten 1.843 Verkehrsteilnehmer bei Verkehrsunfällen in diesem Zusammenhang. Das sind fast ein Fünftel aller Verunglückten und bedeutet 1.729 leichtverletzte, 105 schwerverletzte und neun getötete Personen. Darüber hinaus führten Verstöße gegen die Vorfahrtsregeln im vergangenen Jahr zu fast 2.500 Unfällen mit 1.124 verletzten- und einer getöteten Person.
Im Einzelnen leiteten die Beamten unter anderem folgende Verfahren ein:
Straftaten:
– 3 x Fahren ohne Fahrerlaubnis
– 3 x Verstoß Pflichtversicherungsgesetz
– 1 x Fahren unter dem Einfluss von Drogen
– 1 x Unerlaubter Besitz von Betäubungsmittel
Ordnungswidrigkeiten mit Bußgeld:
– 160 x Geschwindigkeitsverstoß
– davon 16 Verstöße, die ein einmonatiges Fahrverbot nach sich ziehen
– 26 x Missachtung des Rotlichts (Kfz-Fahrende)
– 13 x Missachtung des Rotlichts (Fahrradfahrende)
– 56 x verbotswidrige Handynutzung (Kfz-Fahrende)
– 6 x Fahren unter dem Einfluss von Drogen
– 1 x Missachtung Überholverbot
– 26 x sonstige Verstöße
Ordnungswidrigkeiten mit Verwarngeld:
– 571 x Geschwindigkeitsverstoß
– 177 x Parkverstoß
– 43 x verbotswidriges Wenden
– 33 x Missachtung der Anschnallpflicht
– 95 x sonstiger Verstoß
Ferner stellten die Polizisten fünf Verstöße im Schwerlastverkehr fest (3 x mangelnde Ladungssicherung / 2 x Verstoß gegen die Sozialvorschriften). Des Weiteren wurden 39 Mängelmeldungen unter anderem wegen nicht mitgeführter Dokumente oder technischer Mängel ausgestellt.
Im Rahmen der Kontrolle kam es noch zu folgenden Besonderheiten:
Eine ProViDa-Besatzung der Verkehrsdirektion 4 (VD 4) wurde auf der BAB 25 zwischen Geesthacht und der AS Curslack auf einen 19-jährigen Fahrer eines Seat aufmerksam, der mit 180 km/h gemessen wurde. Erlaubt sind hier 120 km/h. Dem jungen Mann erwarten ein zweimonatiges Fahrverbot, eine Verlängerung der Probezeit sowie eine Nachschulung.
Eine weitere Videomessung im Bereich Elbbrücken brachte den Geschwindigkeitsverstoß eines 37-jährigen Fahrers eines hochmotorisierten BMW (400 PS) zutage. Bei dem Mann dokumentierten die Polizisten bei erlaubten 80 km/h eine Geschwindigkeit von 147 km/h. Den Fahrzeugführer erwartet ein dreimonatiges Fahrverbot.
Einsatzkräfte der VD 1 führten an insgesamt fünf Örtlichkeiten (u.a. Schulen und Kindergärten) Geschwindigkeitsmessungen durch. Hier wurden fast 4.800 Fahrzeuge erfasst, wovon knapp 400 Fahrzeugführende die Höchstgeschwindigkeit überschritten hatten.
Begleitend zu den Kontrollen führte die Verkehrsdirektion 6 (VD 6) Präventionsmaßnahmen durch. Es wurden hier 53 themenbezogene Bürgergespräche geführt und diverses Informationsmaterial verteilt.
Die Polizei Hamburg wird auch weiterhin mit großem Aufwand, insbesondere im Rahmen der Konzeption „Mobil. Aber sicher!“ Verkehrskontrollen durchführen, um Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren und die Sicherheit auf Hamburgs Straßen zu erhöhen.