
(ha). Hamburgs Schulsenatorin Ksenija Bekeris hat das Ergebnis der Schulorganisation der ersten Klassen und Vorschulen für das kommende Schuljahr bekanntgegeben. Demnach werden 16.867 neue Erstklässlerinnen und Erstklässler (Vorjahr 17.570) nach den Sommerferien an den Hamburger Grundschulen eingeschult. 10.569 weitere Kinder werden in die Vorschulklassen aufgenommen. Damit sendet die Schulbehörde in den nächsten Tagen insgesamt 27.436 Briefe mit Aufnahmebescheiden an die Eltern und Sorgeberechtigten der Kinder, die im Schuljahr 2025/26 in die ersten Klassen und Vorschulklassen der Stadt eingeschult werden.
Hamburgs Schulsenatorin Ksenija Bekeris: „Ich bin Hamburgs Grundschulleitungen sehr dankbar, dass wir fast allen der Erstklässlerinnen und Erstklässler den Besuch an einer ihrer Wunschschulen ermöglichen können. Das war nur möglich, weil viele Grundschulleitungen solidarisch gehandelt und in ihren Schulen Platz geschaffen haben. Gleichzeitig freue ich mich, dass das von der Schulbehörde aufgelegte Schulausbauprogramm greift, das von zunächst etwa 155 Millionen Euro pro Jahr auf 360 bis 400 Millionen pro Jahr mehr als verdoppelt wurde. Acht neue Grundschulen sind seit 2019 bereits gegründet worden. Zwei weitere werden zum kommenden Schuljahr starten. Bei zwei Grundschulen steht die Eröffnung bis 2027 an. Darüber hinaus werden viele Grundschulen baulich erweitert.“
Das Ergebnis der diesjährigen Schulorganisation zeigt: Das rasante Wachstum der Anzahl an Schülerinnen und Schülern flacht zumindest in den Grundschulen langsam ab. Insgesamt werden zum nächsten Schuljahr 703 Schülerinnen und Schüler weniger als im Vorjahr in die ersten Klassen eingeschult. Diese Zahl mutet zunächst hoch an, auf 213 Grundschulen gerechnet sind es aber nur rund drei Kinder pro Schule weniger. Das heißt auch, dass es weiterhin regionale Spitzen trotz der insgesamt gesunkenen Anzahl an Schülerinnen und Schülern geben wird. Das stellt die Schulbehörde und die Schulleitungen in der Zusammenschau mit der in Hamburg geltenden freien Schulwahl auch in diesem Jahr wieder auf die Probe. Dennoch ist es der Schulbehörde gelungen, dass 16.723 Schülerinnen und Schüler an einer Schule ihrer Wünsche in das Schulleben starten können. Möglich wurde das unter anderem durch das massive Schulausbauprogramm der letzten Jahre und die Nutzung von Raumreserven an den Schulen.
Klassenfrequenzen bleiben niedrig
Schulsenatorin Ksenija Bekeris: „Schülerinnen und Schüler in Hamburg lernen auch weiterhin in kleinen Klassen.“ An den 198 staatlichen Grundschulen und 15 Grundschulabteilungen der Stadtteilschulen werden insgesamt 813 erste Klassen mit durchschnittlich 20,8 Kindern eingerichtet (Vorjahr 21,0). Die durchschnittliche Klassengröße der rund 60 Grundschulen in sozial benachteiligter Lage (Sozialindex 1-2) liegt bei 18,2 Schülerinnen und Schülern (Vorjahr 18,1), in den übrigen Grundschulen bei 21,8 (Vorjahr 22,2). Damit werden die gesetzlich festgelegten Klassenobergrenzen von 19 beziehungsweise 23 Schülerinnen und Schülern in beispielhafter Weise eingehalten. In 34 Klassen mussten die Klassenobergrenzen minimal überschritten werden, um nach dem Leitsatz „kurze Beine, kurze Wege“ Kindern zu lange Schulwege zu ersparen. Umgekehrt bleiben 143 Klassen sogar unter der Mindestgröße von 17 oder 21 Schülerinnen und Schülern.
Hamburg bietet Eltern und Kindern zahlreiche Schulen innerhalb kurzer Entfernungen zur freien Auswahl. Die Eltern und Kinder machen von diesem Wahlrecht lebhaften Gebrauch, so dass sich an vielen Schulen immer wieder unvorhersehbare Veränderungen der Anmeldezahlen ergeben. Bewegungen mit zum Teil mehr als einer Klassenstärke sind keine Seltenheit an einer Schule. Deshalb ist es in jedem Jahr eine große Herausforderung, möglichst viele Schulwünsche zu erfüllen, zugleich aber das Raumangebot der Schulen gut auszunutzen, Schulen vor Überfüllung oder Leerstand zu bewahren und die gesetzlich garantierten kleinen Klassen einzuhalten.
Grundsätzlich können sich Eltern die Schulen ihrer Kinder ohne Rücksicht auf die Entfernung vom Wohnort wünschen. Hat die gewünschte Schule ausreichend Platz, wird das Kind aufgenommen. Erst wenn die Kapazitäten der gewünschten Schule erschöpft sind, weil sie zum Beispiel nicht genug Räume hat, um alle Kinder aufzunehmen, wird eine Entscheidung gemäß den gesetzlichen Vorschriften getroffen. Ein Kriterium ist zum Beispiel die Länge des Schulweges: Wer näher an der Schule wohnt, bekommt den Schulplatz. Wer keinen Schulplatz an seiner Erstwunschschule bekommt, bekommt in der Regel einen Platz an seiner „Zweitwunschschule“ oder an seiner „Drittwunschschule“. Deshalb sollten alle Eltern drei Schulwünsche angeben.
Grundschulen
Die meisten Einschulungen verzeichnen die Ganztagsgrundschule am Johannisland (Neugraben-Fischbek), die Grundschule Islandstraße (Rahlstedt), die Grundschule am Kiefernberg (Heimfeld), die Grundschule Neugraben (Neugraben-Fischbek), die Carl-Crohn-Schule (Winterhude) und die Grundschule Marienthal mit jeweils 138 Erstklässlerinnen und Erstklässlern. Knapp dahinter liegen die Louise Schroeder Schule (Altona-Altstadt) mit 137 Aufnahmen und die Schule In der Alten Forst (Eißendorf) mit 135 neuen Erstklässlerinnen und Erstklässlern.
49 Grundschulen starten mit 100 oder mehr Schülerinnen und Schülern in das kommende erste Schuljahr. Besonders geringe Zulaufzahlen sind wie üblich bei Schulen, an denen größere Baumaßnahmen stattfinden, wie der Ganztagsschule an der Elbe (23 Schülerinnen und Schüler) oder an Schulen in ländlichen Regionen der Hansestadt, wie der Schule Altengamme-Deich (25 Schülerinnen und Schülern) zu verzeichnen.
Neue Schulen
Neu gegründet werden zum nächsten Schuljahr die Grundschule Alte Weiden im Stadtteil Neugraben-Fischbek (55 Aufnahmen) und die Grundschule Isestraße in Harvestehude (23 Aufnahmen).
Hamburgs in den letzten Jahren neu gegründete Grundschulen erfreuen sich großer Beliebtheit und nehmen zum nächsten Schuljahr insgesamt 531 Erstklässlerinnen und Erstklässler auf:
- Wolfgang-Borchert-Schule (Eimsbüttel, 2019 gegründet): 53 Aufnahmen (3 Klassen)
- Grundschule Ballerstaedtweg (Ohlsdorf, 2019 gegründet): 92 Aufnahmen (4 Klassen)
- Schule Sinstorfer Weg (Marmstorf, 2020 gegründet): 72 Aufnahmen (3 Klassen)
- Grundschule Am Baakenhafen (HafenCity, 2021 gegründet): 93 Aufnahmen (4 Klassen)
- Schule am Park (Harburg, 2021 gegründet): 77 Aufnahmen (4 Klassen)
- Schule Fabriciusstraße (Bramfeld, 2021 gegründet): 68 Aufnahmen (3 Klassen)
- Fanny-Hensel-Schule (Barmbek-Süd, 2024 gegründet): 57 Aufnahmen (3 Klassen)
- Grundschule Eschenweg (Fuhlsbüttel, 2024 gegründet): 59 Aufnahmen (3 Klassen)
- Grundschule Alte Weiden (Neugraben-Fischbek, 2025 gegründet): 55 Aufnahmen (3 Klassen)
- Grundschule Isestraße (Harvestehude, 2025 gegründet): 23 Aufnahmen (1 Klasse)
Vorschulklassen
Hamburg ist das einzige Bundesland, das Vorschulklassen an den Grundschulen anbietet (seit 1970). Dieses Angebot erfreut sich nicht nur großer Beliebtheit bei den Eltern, sondern hat auch einen besonderen Stellenwert in der frühkindlichen Bildung. Daher hat Hamburg 2020 den viel beachteten Bildungsplan Vorschule „Kleine Kinder – große Chancen“ vorgelegt. Vorschulklassen versorgen seit fünf Jahren stets mehr als 10.000 Kinder.
Zum kommenden Schuljahr werden an den Grundschulen insgesamt 535 Vorschulklassen für 10.569 Kinder eingerichtet. Das sind fünf Vorschulklassen mehr und 92 Aufnahmen weniger als im Vorjahr. Die Anmeldezahlen sind ebenfalls gesunken, von 11.251 Kindern im Vorjahr um 144 auf jetzt 11.107 Kinder. Da es für die Vorschule keine Schulpflicht gibt, lassen sich Eltern an besonders beliebten Schulen oft lieber auf eine Warteliste setzen, als auf eine Nachbarschule auszuweichen. Zudem melden manche Eltern anders als in der Ersten Klasse ihr Kind in der Vorschule nur vorbeugend an und entscheiden sich im letzten Moment dafür, das Kind doch noch ein Jahr länger in der Kindertagesstätte zu lassen. Daher ändern sich die Zahlen in Bezug auf die Vorschulklassen erfahrungsgemäß noch bis zum Schuljahresbeginn.
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