2 Menschen sterben bei Wohnungbrand in Harburg

Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Hamburg. Symbolfoto: FoTe-Press

(ha). Am frühen Morgen des 19. September 2021 gegen 3.40 Uhr wurde der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg über den Notruf 112 ein Feuer in einer Erdgeschosswohnung im Phoenix-Viertel im Stadtteil Harburg gemeldet. Rauchwarnmelder seien zu hören, Brandgeruch deutlich wahrnehmbar. Daraufhin wurden zunächst die Löschgruppe der Feuer- und Rettungswache Harburg und die Freiwillige Feuerwehr Harburg in die Lassallestrasse alarmiert. Die Besatzung eines Streifenwagens der Polizei meldete kurz darauf von der Einsatzstelle, dass Flammen am Fenster der im Hochparterre liegenden Wohnung deutlich erkennbar, mehrere Rauchwarnmelder zu hören seien. Der Treppenraum sei verraucht und mehrere Personen befänden sich noch im Gebäude. Aufgrund dessen erhöhte der Führungs- und Lagedienst in der Rettungsleitstelle die Alarmstufe auf Feuer2 mit Menschenleben in Gefahr, um weitere Einsatzkräfte und Rettungsmittel zur Verfügung zu stellen.

Zeitgleich versorgten Notfallsanitäter vor Ort drei Personen, die kurz nach ihrer Ankunft aus Fenstern der Brandwohnung und den darüberliegenden Wohnungen auf den vor dem Gebäude befindlichen Gehweg gesprungen waren. Sie hatten multiple lebensbedrohliche Verletzungen erlitten. Zwei Personen wurde im Verlauf reanimationspflichtig und verstarben trotz intensivster notfallmedizinischer Bemühungen von anwesenden Notärzten und Notfallsanitätern noch an der Einsatzstelle. Beide Leichen wurden später mit Rettungswagen ins Institut für Rechtsmedizin überführt. Die dritte Person wurde später polytraumatisiert mit einem Rettungswagen, notarztbegleitet, in eine nahegelegene Klink befördert. Mehrere Einsatztrupps mit Löschrohren, umluftunabhängigem Atemschutz und sog. Brandfluchthauben retteten im Verlauf noch insgesamt 12 weitere Bewohner unterschiedlichen Alters, darunter drei Kinder, sowie einige Kleintiere aus dem viergeschossigen Mehrfamilienhaus in geschlossener Bauweise. Aufgrund der Vielzahl der Verletzten und Betroffenen wurde das Alarmstichwort nochmals auf Massenanfall von Verletzten angepasst, sodass neben sieben Rettungswagen, einem Gerätewagen MANV und zwei Notarzteinsatzfahrzeugen auch ein Leitender Notarzt und ein Organisatorischer Leiter Rettungsdienst vor Ort zum Einsatz kamen.

Feuerwehr mit Großaufgebot vor Ort

Nach Sichtung der geretteten Patienten durch den Leitenden Notarzt wurden 11 Patienten, darunter drei Kinder, mit leichten Verletzungen oder unverletzt vor Ort in einem Großraumrettungswagen der Feuerwehr Hamburg rettungsdienstlich versorgt und betreut. Eine leichtverletzte Patientin wurde mit einem Rettungswagen ebenfalls in eine nahegelegene Klink befördert. Die übrigen Patienten konnten nach ihrer Versorgung an der Einsatzstelle verbleiben. Der ausgedehnte Wohnungsbrand in der Hochparterrewohnung konnte zwischenzeitlich mit zwei Löschrohren gelöscht und eine weitere Ausbreitung in dem Altbaugebäude verhindert werden. Nach Abschluss der umfangreichen Nachlösch- und Belüftungsarbeiten wurde die Einsatzstelle der Polizei Hamburg für weitere Ermittlungen zur Brandursache übergeben. Da die Energie- und Versorgungsleitungen durch Fachfirmen unterbrochen werden mussten und der Einsatzleiter Teile des Gebäudes für unbewohnbar erklärt hatte, wurden Mitarbeiter des zuständigen Bezirksamtes angefordert um eine Folgeunterbringung der betroffenen Bewohner zu organisieren.

Insgesamt waren etwa 85 Einsatzkräfte – neben den oben genannten Rettungsdiensteinheiten auch zwei Löschzüge von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr, ein weiteres Löschfahrzeug, zwei Führungsdienste A und B, ein Bereichsführer der Freiwilligen Feuerwehr sowie ein Wechselladefahrzeug mit Abrollbehälter Atemschutz – vor Ort im Einsatz.


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