7.000 Teilnehmer bei Harley Davidson Parade durch Hamburg

Die Harley-Parade zieht durch Hamburgs Innenstadt und bildet das Hightlight der jährlich stattfindenden Harley Days in Hamburg. Foto: FoTe-Press

(ha). Rock ’n’ Roll ist mehr als Bill Haley, Chuck Berry und Elvis Presley; er ist – da sind sich nicht nur Musiker einig – eine Lebens­einstellung: intensiv, fetzig und unabhängig. Vielleicht passt er deswegen so gut zu Hamburg, wo Kaiserkeller, Indra und Star-Club als Bühnen der Musik­revolution Geschichte schrieben. Und vielleicht harmoniert Harley-Davidson gerade aus diesem Grund so gut mit der weltoffenen Hansestadt. 2019 traten die Hamburg Harley Days vom 28. bis zum 30. Juni 2019 bei brennend heißem Sommerwetter einmal mehr den Beweis an.

400.000 Besucher auf dem Großmarktgelände

Geschätzt 400.000 Motorrad-, Musik- und Partyfans pilgerten über die drei Festivaltage in Deutschlands Norden – zum Feiern, Biken, Tanzen, Staunen, Fachsimpeln, um Freunde wiederzutreffen und den Geist des Rock ’n’ Roll hochleben zu lassen. Europas größter eintrittsfreier Motorrad-City-Event machte seinem Ruf einmal mehr alle Ehre: Auf rund 40.000 Quadratmetern Fläche hatte Harley-Davidson am Großmarkt mächtig aufgefahren. An etwa 100 Händlerständen fand man die wohl umfassendste Motorrad- und Zubehörausstellung der Republik. Wer ganz relaxed das Kommen und Gehen der Biker beobachtete, konnte feststellen, dass tatsächlich keine Harley einer anderen gleicht. Diese Einzigartigkeit unterstrichen das deutsche und das österreichische Siegerbike des Battle of the Kings Contests – made by Harley-Davidson Niederrhein und Harley-Davidson St. Pölten – die auf der Bühne präsentiert wurden, und die Ride-In Bike Show in der Mönckebergstraße, bei der am Sonnabend die schönsten Motorräder im harten Contest gegeneinander antraten. Für mindestens ebenso viel Gesprächsstoff sorgte die LiveWire.

Das erste elektrisch angetriebene Motorrad eines Großserienherstellers durfte nicht nur erstmals auf einem deutschen Harley-Davidson Event bestaunt werden – vielmehr war Anfassen ausdrücklich erwünscht, denn die Maschine war auf dem Jumpstart, einem authentischen Fahrsimulator, montiert. Während sie einen wichtigen Teil der Zukunft von Harley-Davidson repräsentiert, standen vier detailgetreue Repliken der Custombikes aus dem Roadmovie „Easy Rider“ für einen bedeutenden Part der Markenhistorie. Vor 50 Jahren brachte der Kultstreifen das rebellische Lebensgefühl der Jugend auf den Punkt und seine eigentlichen Stars waren die „Captain America“ und das „Billy Bike“, zwei umgebaute Panhead Harleys. Dass Motorräder in Hamburg keineswegs nur zum Bewundern bereitstanden, unterstreicht die Tatsache, dass jeder Gast mit einem gültigen Führerschein bei einer Probefahrt einer neuen Harley eigenhändig auf den Zahn fühlen durfte. Zirka 350 Besucher machten von diesem Angebot Gebrauch.

7.000 Teilnehmer bei der Harley-Parade

Für mächtige Adrenalinschübe bei den Zuschauern sorgte Pitt’s Todeswand, Deutschlands traditionsreichste Steilwandschau, und auf geführten Touren konnten sich die Gäste davon überzeugen, dass Deutschlands Norden auch Bikern einiges zu bieten hat. Zahlreiche Caterer stillten Hunger und Durst der Gäste und 15 Bands legten sich auf den zwei Open-Air-Bühnen ins Zeug. Geboten wurde ein breites Spektrum aus Blues, Rock, Country, Hardrock und – natürlich – Rock ’n’ Roll.  Neben Lokalmatadoren wie Ohrenfeindt traten die Kris Barras Band aus Großbritannien und die Laura Cox Band aus Frankreich ins Rampenlicht. Alle, die bis in die Morgenstunden weiterfeiern wollten, zog es auf die Reeperbahn, die sich als bunte Biker- und Partymeile präsentierte.

Etwa 7.000 Maschinen formierten sich am Sonntag unter der Führung von Schauspieler Marek Erhardt, „Kiez-Pirat“ Kalle Haverland (auf dem Foto oben ganz vorn zu sehen), Ex-Bodyguard Eddy Kante, Schauspieler Ingo Kantorek, Youtube-Bekanntheit Keno Veith und Kult-Kieztouren-Führer Fabian Zahrt zur großen Parade. Das Startsignal gab US-Generalkonsul Richard „Rick“ Yoneoka. Ein Abschied zwar – jedoch keineswegs für immer. Harley-Davidson kommt natürlich wieder zurück nach Hamburg: vom 26. bis zum 28. Juni 2020.

Der Vertrag zwischen dem Veranstalter und der Stadt Hamburg läuft noch bis 2020. Ob es danach eine Verlängerung für das beliebte Event in Hamburg gibt, steht derzeit nicht fest. Die Lärm- und Umweltbelastung in der Hansestadt könnte den Ausschlag geben. Insgesamt verliefen die Harley Days mit 7.000 Teilnehmern und etwa 400.000 Besuchern ohne Zwischenfälle.


Das neue Logo der Hamburger Allgemeine Rundschau mit dem Claim „Hummel Hummel. Infos Infos.

„Stilbruch“ endlich volljährig – Feier am 11. Juli 2019

(ha). Seit 18 Jahren heißt es in den Gebrauchtwarenkaufhäusern von Stilbruch „Lieber gebraucht als teuer“. Das Kultkaufhaus der Stadtreinigung Hamburg für alle Sperrmüllfreunde, Sammler und Schnäppchenjäger begann 2001 mit einem Nischenangebot. Am 11. Juli 2019 wird Stilbruch nun volljährig und ist mit inzwischen drei Filialen im Stadtgebiet zum interessanten Hotspot für „Zero Waste“-Artikel herangewachsen. Das Unternehmen feiert diesen Tag mit seinen Kunden in allen drei Filialen (Helbingstraße 63 in Wandsbek, Ruhrstraße 52 in Altona und in den Harburg Arcaden (Lüneburger Straße 39) mit 18 Prozent Rabatt auf alles (außer Gutscheine). Im Stammhaus in Wandsbek, wo alles begann, wird noch eine Schippe draufgelegt.

Die Gäste erwartet in Wandsbek ab 10 Uhr ein Bastel- und Malworkshop für Kinder mit dem Habibi Atelier Harburg, kostenloses Eis solange der Vorrat reicht sowie kleine Geschenke wie Buttons, Süßes und Aufkleber. Am Nachmittag führen Stilbruch Kunden und Mitarbeiter bei einer Modenschau Second-Hand-Klamotten vom Feinsten vor Private Anlieferer, die Waren in der Helbingstraße abgeben, dürfen am Glücksrad drehen und haben die Chance, unter anderem Einkaufsgutscheine zu erspielen.

Bis 14 Uhr steht der im Steampunk-Look designte VHH-Linienbus vor der Tür der Wandsbeker Filiale. Hier präsentiert eine Vorleserin Passagen aus interessanten, gebrauchten Büchern. Die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein (VHH) sind mit ihren Bussen ein wichtiger Partner für Stilbruch. In etwa 100 VHH-Bussen befinden sich rotlackierte Bücherregale, die täglich frisch mit gebrauchten Büchern von Stilbruch bestückt werden. Diese Bücher können von den Fahrgästen nicht nur während der Fahrt gelesen, sondern auch kostenlos mit nach Haus genommen werden. Seit Bestehen dieser Zusammenarbeit wechselten deutlich mehr als eine Millionen Bücher auf diese Weise ihre Besitzer, wie Sprecher Andree Möller (Stadtreinigung Hamburg) mitteilt.