Betrüger im Stadtgebiet unterwegs

Ein Streifenwagen der Polizei im Einsatz. Symbolfoto: Röhe

(ha). Die Polizei Hamburg warnt erneut vor Betrügern im Hamburger Stadtgebiet, die sich telefonisch als Polizeibeamte und/oder Staatsanwälte ausgeben und insbesondere ältere Menschen dazu bewegen, hohe Bargeldsummen auszuhändigen, zu hinterlegen oder zu überweisen. In einem aktuellen Fall wurde ein 76-jähriger Mann über mehrere Tage von einem angeblichen Polizeibeamten und einem angeblichen Staatsanwalt telefonisch kontaktiert. Die Betrüger erkundigten sich nach den finanziellen Verhältnissen des Mannes, woraufhin dieser angab, einen größeren Bargeldbetrag in einem Bankschließfach aufzubewahren. Diese Information nutzten die Täter, um dem Mann vorzutäuschen, es gebe aktuelle Ermittlungen im Zusammenhang mit Bankschließfächern, in welchen Falschgeld gelagert werde. Der 76-Jährige wurde in der Folge aufgefordert, das vermeintliche Falschgeld aus seinem Schließfach abzuholen und als Postsendung an eine ihm übermittelte Anschrift in die Türkei zu verschicken. Diesem kam der 76-Jährige nach. Als er darüber hinaus aufgefordert wurde, eine weitere Bargeldsumme per Blitzüberweisung ebenfalls in die Türkei zu senden, wurde ein Bankmitarbeiter aufmerksam und verständigte die Polizei. Die weiteren Ermittlungen hat das Landeskriminalamt übernommen.

Die Polizei Hamburg rät:

Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und nehmen Sie sich Zeit, die Anrufe zu überdenken. Können diese abenteuerlichen Geschichten wirklich stimmen?

Wenden Sie sich an eine Person Ihres Vertrauens und erzählen Sie ihr von den Anrufen – egal, welche Anweisungen Sie vom Anrufer erhalten haben!

Wählen Sie die 110 (oder eine eigens recherchierte Nummer) und sprechen Sie mit der richtigen Polizei.

Bedenken Sie:

Die Polizei erfragt keine Bankdaten wie Kontonummer, Kontostand oder Inhalt vom Schließfach! Auch fragt sie nicht nach Verstecken von Wertsachen und Geld bei Ihnen zu Hause.

Die Polizei setzt Sie niemals unter dem Vorwand, Ermittlungsbehörden unterstützen zu müssen, unter Druck!

Die Polizei wird Sie niemals auffordern, Geld von der Bank abzuheben und dies beispielsweise zur Übergabe vor dem Haus zu deponieren oder an einen vermeintlichen Polizisten zu übergeben.


Interview mit Schlagersänger Semino Rossi

„Ich hatte nur ein Ziel: ich wollte immer berühmt werden“

(mr). Mit Titeln wie „Granada“, „Tausend Rosen für Dich“ oder beispielsweise „Einmal Ja gesagt – für immer Ja gesagt“ bezaubert er sein Publikum: Semino Rossi. Sein Werdegang ist grandios. Als junger Mann wandert er nach Spanien aus und agiert monatelang als Straßenkünstler. Aus heiterem Himmel bekam der Balladen-Experte dann ein Engagement in einem großen Hotel im östereichischen Innsbruck. Dort sollte Semino Rossi auf einer Geburtstagsfeier eines bekannten Musikprodukzenten auftreten. Das Wunder nahm seinen Lauf: Der Produzent war von seiner Stimme so angetan, dass er ihm prompt vorschlug, ein Album zu produzieren. Rossi nahm Deutsch-Unterricht in Österreich und hatte kurz darauf Auftritte im Deutschen Fernsehen – mit durchschlagender Wirkung. Mittlerweile ist Semino Rossi aus dem deutschen Schlagergeschäft gar nicht mehr wegzudenken. Matthias Röhe traf vor einiger Zeit Semino Rossi bei einer Gala im Friedrichstadtpalast in Berlin und hatte vor der Veranstaltung die Möglicheit, ein kurzes Interview mit dem Künstler zu führen.

Semino, du bist mehrfach mit Platin und Gold ausgezeichnet worden. Du gehörst eindeutig zu den großen Stars der Schlagerbranche. Wie gehst du damit um?
Ich freue mich wirklich sehr, so viele Preise zu bekommen. Ein wahnsinniges und wunderschönes Gefühl – ich freue mich wirklich sehr. Ich bin sehr glücklich und vor allem auch dankbar für diese tollen Erfolge.
Die Ereignisse überschlugen sich ja vor einigen Jahren bei dir. Zuerst wurdest du für eine Geburtstagsfeier eines Produzenten engagiert, dann folgten gleich Fernsehauftritte. Das war doch richtig Glück?
Ja, auf jeden Fall! Ich hatte großes Glück, damals im Fernsehen auftreten zu dürfen. Ich war immerhin schon über 40 Jahre alt – normalerweise geben die einem Newcomer in diesem Alter keine Chance mehr.
Wirklich erstaunlich, dass man dich mit damals – ich glaube 43 Jahren – auf die Bühne gelassen hatte.
Das stimmt. Mein erster Fernsehauftritt im deutschen Fernsehen war in der Karl Moik-Sendung am 22. Mai 2005. Durch diese Sendung kam meine Musikkarriere so richtig ins Rollen. Und die Reakionen vom Publikum waren super. Aber es war nicht nur Glück dabei. Für diesen Auftritt habe ich viel getan! Ich war sehr gut vorbereitet. Ich habe in Innsbruck extra zwei Jahre lang Deutsch gelernt. Das war nicht ohne!
Was gibt es für neue Projekte bei dir?
Es wird bald einen Film geben. Eine deutsche Firma aus der Filmbranche interessiert sich sehr für mein Leben. Und ich werde in dem Film eine wahre Geschichte aus meinem Leben erzählen. Ich habe 18 Tage in meinem Auto geschlafen und noch viele verrückte Sachen mehr. Ich habe so viel schon gemacht.
Dabei war es doch überhaupt nicht geplant, deutsche Lieder zu singen, oder?
Genau. Ich hab eigentlich niemals daran gedacht, deutsche Schlager zu singen. Ich wollte ja eigentlich in Spanien bleiben. Spanisch konnte ich ja – aber die deutsche Sprache überhaupt nicht. Die musste ich extra lernen! (lacht)
Du hattest also von Anfang an vor, berühmt zu werden?
Ja! Ich hatte nur ein Ziel: ich wollte immer berühmt werden. Und ich habe alles dafür getan. Das kann jeder schaffen – es ist eine reine Kopfsache. Es gibt ja diese Serie in Amerika „Vom Tellerwäscher bis zum Millionär“. Das geht alles, es ist eine reine Kopfsache. Das muss du selbst entscheiden. Nicht deine Familie oder wer auch immer. Du ganz allein kannst deine Ziele erreichen, wenn du willst.
Wenn du singst, klingt es richtig profesionell. War das schon von Geburt an oder hast du eine richtige Gesangsausbildung absolviert?
Nein, ich bin ein richtiges Naturtalent. Ich hatte keine Gesangsausbildung. Meine Stimme ist mir von Gott mitgegeben worden und ich bin sehr dankbar dafür.
Beherrscht du auch ein Musikinstrument?
Bis jetzt noch nicht. Aber ich bin dabei, Gitarre spielen zu lernen. Wenn sich ein Sänger selbst während seiner Auftritte begleiten kann, ist es doch besser. Er ist dann unabhängiger. Und das ist mein nächstes Ziel: Gitarre spielen zu können.
Semino, ich danke dir dafür, dass du dir kurz Zeit für dieses Interview genommen hast. Vielen Dank.

Das Foto links zeigt Semino Rossi mit seiner Ehefrau Gabi bei der Goldenen Henne 2006 in Berlin.