(ha). Bei Sondierungsarbeiten in Vorbereitung von Baumaßnahmen in einem Wohngebiet am Rotenhäuser Damm in Hamburg-Wilhemsburg wurde heute Vormittag in 10 Meter Tiefe ein bombenähnlicher Gegenstand gefunden Zur Identifizierung des Objekts wurde ein Bergungsschacht gegraben. Taucher des Kampfmittelräumdienstes der Feuerwehr Hamburg stellten am Vormittag des 16. Februar 2022 fest, dass es sich bei dem Gegenstand um eine 1.000 lbs Fliegerbombe amerikanischer Bauart mit einem nicht ausgelösten Zünder handelt. Zur Vorbereitung der Entschärfung mussten in einem Sperrradius von 300 Meter um die Fundstelle etwa 4.800 Menschen evakuiert werden, darunter Kinder aus vier Schulen und zwei KITAs. Aus einer Pflegeeinrichtung wurden 25 Bewohner, zum Teil auf Rollstühle angewiesen, evakuiert. 348 Menschen fanden Zuflucht in einer Notunterkunft, welche in zwei Turnhallen einer Schule durch das zuständige Bezirksamt eingerichtet wurde. Besonders aufwändig gestaltete sich nach Angaben der Feuerwehr die Evakuierung von 30 an Corona erkrankten, teils sich in häuslicher Quarantäne befindlichen Menschen. Diese mussten einzeln mit Krankentransportwagen zu Sammelstellen befördert und in separaten Unterkünften untergebracht werden. In einem Radius von 1.000 Meter wurde luftschutzmäßiges Verhalten angeordnet. Das bedeutet, Bewohner mussten in ihren Häusern und Wohnungen bleiben und der Gefahrenstelle abgewandte Räumlichkeiten aufsuchen. Es wurde das mobile Warnsystem MOWAS zur Warnung der Bevölkerung ausgelöst. Nach Abschluss der Evakuierungsmaßnahmen um 20 Uhr wurde die Bombe von Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes gehoben und an der Oberfläche entschärft. Ende der Entschärfung um 20:40 Uhr. Nach dem Abtransport unter Begleitung der Polizei konnten gegen 20:45 Uhr alle Evakuierungsmaßnahmen aufgehoben werden. In den Abendstunden kehrten alle Bewohner des Gebietes in ihre Wohnungen zurück.
Eingesetzte Kräfte der Feuerwehr: Ein Löschzug der Berufsfeuerwehr, zwei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug, ein Großraumrettungswagen, drei Freiwillige Feuerwehren für Fernmeldetechnik, Spezialtechnik und Versorgung, zwei Leitende Notärzte, ein Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, ein Personentransportzug des Malteser Hilfsdienst, eine Staffel des Bundesverbandes Rettungshunde, Entschärfer des Kampfmittelräumdienstes, ein A-Dienst, ein B-Dienst, Mitarbeiter des zuständigen Bezirksamtes, der Energieversorger und der Hochbahn Hamburg. Insgesamt waren 134 Mitarbeiter aller genannten Organisationen beteiligt, diesen Einsatz ohne Gefährdung für die Bevölkerung abarbeiten zu können. Auch zahlreiche Beamte der Polizei waren im Einsatz und sperrten den Gefahrenbereich weiträumig ab.