(mr/ha). Zwei blaue Streifenwagen der französischen Gendarmerie parken vor einem Reihenhaus an der Karl-Jacob-Straße 1, es kommt zu einer harmlosen Verhaftung einer Frau. Nur zwei Stunden später rücken zwei Zivilfahrzeuge – ebenfalls aus Frankreich – an. Acht schwerbewaffnete Elite-Polizisten (SEK) steigen aus, gehen über den Rasen zum Haupteingang. Einige der vermummten Männer schleichen sich an den Hintereingang. Sie tragen Schnellschussgewehre, Maschinenpistolen und Pistolen. Sie sind alle mit Sturmhauben maskiert. Was ist denn da los?
Glücklicherweise sind es Dreharbeiten für die ZDF-Krimireihe “In Wahrheit” und die französische Polizei handelt hier nur nach Drehbuch. Die beliebte Krimireihe spielt zwar im Saarland, wird aber auch in Teilen bei uns in Hamburg gedreht. An zwei Tagen machte das Filmteam spektakuläre Aufnahmen an der Karl Jacob Straße im beschaulichen Klein Flottbek. Dazu wurde die schmale Seitenstraße mehrfach für die Filmarbeiten gesperrt, damit die Filmcrew die spektakuläre Szene mit den französischen Polizisten aufnehmen kann. Regisseurin Kirsten Laser lässt das Polizeiteam mehrfach das Haus stürmen – ein Kameramann filmt die Szene aus verschiedenen Perspektiven. Die französischen Elite-Polizisten sind Komparsen, die in der Wirklichkeit größtenteils im aktiven Polizeidienst arbeiten. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um normale Pkw, die filmgerecht mit Blaulicht und Schriftzug “Gendarmerie” versehen werden. Zum Inhalt heißt es vom ZDF: Die Leiche einer unbekleideten Frau wird gefunden, die drei Tage zuvor als vermisst gemeldet worden war. Sie wurde erstickt, sämtliche DNA-Spuren sind allerdings durch die Ablage in einem Fließgewässer vernichtet. Die Pathologin findet Spuren eines Narkotikums. Freddy (Robin Sondermann) und Judith stoßen auf einen fünf Jahre alten Fall, der sehr ähnlich gelagert war. Alle Spuren führten zu dem Pharmareferenten Serge Roubaix (Jean Luc Bubert), dem man aber nichts nachweisen konnte. Judith arbeitet mit dessen damaligem Pflichtverteidiger, dem Franzosen Alain Montand (Pierre Kiwitt), zusammen. Die beiden verlieben sich. Montand hat seinen Anwaltsberuf an den Nagel gehängt und hat das Weingut seiner Eltern übernommen. Just der alte Fall war es, der Alain zur Aufgabe seines Berufs führte.
Gedreht wird bis 19. Mai 2023. Produziert wird die Krimireihe von der Filmproduktion Network Movie. Ein Sendetermin steht noch nicht fest.
Eröffnung des „Haus der Begegnung Haferblöcken“
(ha). Das Haus der Begegnung ist ein Schlüsselprojekt der Integrierten Stadtteilentwicklung und ein zentraler Ort im jungen Quartier Haferblöcken/Dringsheide. Am bundesweiten „Tag der Städtebauförderung“ öffnet das neue Quartierzentrum seine Türen als neuer Ort für Gemeinschaft, nachbarschaftliches, kreatives und geselliges Miteinander aller Kulturen und Altersgruppen. Es ist ein Ergebnis der intensiven Bürgerbeteiligung im Werkstattverfahren, auf dem das Bezirksamt Hamburg-Mitte die Quartiersentwicklung Haferblöcken mit etwa 470 Wohneinheiten und wichtigen Infrastrukturprojekten aufgesetzt hat. Das Haus der Begegnung wurde mit besonderem Augenmerk auf Nachhaltigkeitskriterien und Einpassung in den vorhandenen Baumbestand als Holzbau realisiert und spielt eine entscheidende Rolle in der Unterstützung und Integration der neuen Bewohnerinnen und Bewohner.
Finanzsenator Andreas Dressel: „Das Haus der Begegnung Haferblöcken wird Jung und Alt zusammenbringen und den gemeinsamen Austausch der Bewohnerinnen und Bewohner hier im Stadtteil fördern. Bis hierhin war es ein langer Weg, aber wir sind stolz, dass das Haus trotz aller Widrigkeiten durch Pandemie, Baupreissteigerungen und Lieferkettenengpässe nun übergeben werden kann. Ich freue mich, dass der alte Baumbestand erhalten bleiben konnte und das Gebäude selbst ein ökologisches Holzhaus geworden ist. Nachhaltiges Bauen ist an dieser Stelle vorbildlich gelungen. Danke an alle Geldgeber, die das möglich gemacht haben und Danke an unsere Sprinkenhof für die bauliche Realisierung in einer Zeit, wo man mit vielen Herausforderungen am Bau zu kämpfen hat.“
Monika Thomas, Staatsrätin der Behörde für Stadtendwicklung und Wohnen: „Ich freue mich, dass wir heute, am Tag der Städtebauförderung unter dem diesjährigen Motto „Wir im Quartier“ einen Ort der Begegnung für die Bewohnerinnen und Bewohner in Haferblöcken und Dringsheide mit finanzieller Unterstützung durch das Rahmenprogramm der Integrierten Stadtteilentwicklung (RISE) einweihen können. Mit den vielfältigen Angeboten und multifunktionalen Räumlichkeiten, die dieses neue Stadtteilzentrum aufweist, werden beste Voraussetzungen für mehr „Wir“ im Quartier geschaffen.“
Alexander von Vogel, Staatsrat der BWFGB: „Echte Begegnungen und der Zusammenhalt in der Nachbarschaft sind in einer zunehmend digitalen Welt wichtiger denn je. Die Anwohnerinnen und Anwohner können sich im „Haus der Begegnung“ nun auf spannende Zusammenkünfte und lebendige Nachbarschaft freuen. Mit dem nachhaltigen Konzept und der erfolgreichen Bürgerbeteiligung ist in Öjendorf und Billstedt eine eindrucksvolle Quartiersentwicklung mit einem außergewöhnlichen und nachhaltigen Gebäude gelungen. Ich freue mich, dass wir als Bezirksbehörde mit Mitteln aus dem Quartiersfonds einen Beitrag hierzu leisten konnten. Vielen Dank an alle Beteiligten, die an der erfolgreichen Umsetzung mitgewirkt haben.“
Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Die Quartiersentwicklung in den östlichen Haferblöcken war zunächst nicht unumstritten. Deshalb hat der Bezirk die Bürgerinnen und Bürger vor Ort intensiv an den Planungen beteiligt. Das Haus der Begegnung als Treffpunkt für die Nachbarschaften war ein wesentliches Ergebnis aus dieser Beteiligung und deshalb freue ich mich sehr über die Eröffnung dieses besonderen und lang erwarteten Hauses.“
Hintergrund
Auf einer Bruttogrundfläche von rund 800 Quadratmetern werden verschiedene Angebote zur Stärkung von Kommunikation und Vernetzung der Bewohnerinnen und Bewohner östlich und westlich Haferblöcken durchgeführt. Außerdem werden Angebote wie beispielsweise Sprachkurse oder Kochgruppen zur Unterstützung und Integration der hinzuziehenden Geflüchteten angeboten.
Über eine umfassende Förderung des Neubaus sollen möglichst langfristig gesichert niedrigschwellige Angebote für die Menschen im Quartier ermöglicht werden. Das insgesamt rund 4,5 Millionen Euro teure Projekt wird mit rund 2,6 Millionen Euro durch das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen finanziert. Außerdem wurden mehr als 450.000 Euro aus dem investiven Quartiersfonds an den Bezirk übertragen, für den die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke verantwortlich ist. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte steuert selbst rund eine halbe Million Euro aus Geldern der Jugendhilfe bei. Im Projekt kam es aufgrund Corona-bedingter Auflagen für die Bauausführung und stark gestiegener Holzpreise zu großen Mehrkosten in Höhe von 950.000 Euro. Hierfür wurden zusätzliche Mittel der Finanzbehörde als Corona-Hilfe eingesetzt.
An dem Neubau des Hauses wirkten zahlreiche Beteiligte mit. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat das Projekt verantwortlich entwickelt. Die Sprinkenhof GmbH baute das Haus als Bedarfsträger im Auftrag des Bezirksamtes Hamburg-Mitte. Das Bezirksamt übernimmt das Gebäude im Hauptmietverhältnis von der Eigentümerin Sprinkenhof GmbH. Am 26. April 2023 wurde das Gebäude an die Johann-Wilhelm-Rautenberg-Gesellschaft übergeben, die in dem Haus sowohl eigene Angebote als auch Angebote anderer Träger anbieten und koordinieren wird. Die feierliche, symbolische Schlüsselübergabe und Eröffnungsfeier fand am 13. Mai 2023 zum Tag der Städtebauförderung statt.
Der Tag der Städtebauförderung wird jedes Jahr deutschlandweit gefeiert. Unter dem Motto „Wir im Quartier“ informieren Städte und Gemeinden über ihre Quartiere, die mit Hilfe der Städtebauförderung attraktiver gestaltet werden. Sie informieren an diesem Tag über Förderprojekte, Planungen und Erfolge.