Ganztägiger Warnstreik am Flughafen Hamburg

Ein Flugzeug startet am Flughafen Hamburg. Symbolfoto: FoTe-Press

(ha). Die Gewerkschaften ver.di und komba haben die Beschäftigten der Flughafen-Bodenverkehrsdienste in Hamburg für Montag, 4. Februar 2019, kurzfristig und ganztägig (ab 3 Uhr) zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt (Stand: Montag, 4. Februar 2019, 6:40 Uhr) haben die Fluggesellschaften 58 von 388 Flugbewegungen gestrichen, die heute für Hamburg geplant waren. Das teilt der Flughafen Hamburg mit. 31 von 194 Abflügen wurden bisher aus dem Flugplan genommen, bei den Ankünften wurden 27 von 194 geplanten Landungen gestrichen. Weitere Flugstreichungen und Verspätungen sind nicht ausgeschlossen. Zudem wurde der Pendelverkehr des Holiday Shuttle zwischen dem Parkhaus P9 und den Terminals 1 und 2 momentan eingestellt.

Was Passagiere am heutigen Montag beachten sollten:

  • Am Hamburger Flughafen betrifft der Streik unter anderem die Gepäck- und Flugzeugabfertigung. Passagiere werden gebeten, ausreichend Zeit einzuplanen. Zudem sollten die Fluggäste das aufgegebene Gepäck auf ein Minimum reduzieren und wenn möglich nur mit Handgepäck reisen.
  • Passagieren, die einen Flug von oder nach Hamburg geplant haben, wird empfohlen, sich fortlaufend über den Flugstatus zu informieren und bei Bedarf Kontakt mit der gebuchten Airline aufzunehmen: https://www.hamburg-airport.de/de/flugziele_und_airlines.php

Statement von Christian Noack, Geschäftsführer HAM Ground Handling GmbH am Hamburger Flughafen:

„Dieser unangekündigte 24-Stunden-Streik ist zum jetzigen Stand der Tarifverhandlungen völlig überzogen und maßlos. Wir haben für die nächsten Verhandlungstermine mit den Gewerkschaften, die für den morgigen Montag und Freitag vereinbart waren, ein überarbeitetes Angebot zugesagt – und wir stehen zu unserem Wort. Ver.di fordert jedoch mehr, als die Bodenverkehrsdienste bei angespannter Marktlage überhaupt erwirtschaften können. Schon jetzt ist HAM Ground Handling wirtschaftlich nicht rentabel. Wir arbeiten unter starkem Preisdruck, da die Fluggesellschaften immer weniger bereit sind, für die Bodenabfertigung zu zahlen: Seit 2000 sind die Marktpreise um rund 60 Prozent gesunken. Gleichzeitig haben wir das Personal erheblich aufgestockt. Dennoch fordert ver.di eine Lohnerhöhung von bis zu 30 Prozent! Bei der jüngsten Tarifrunde haben wir dafür gesorgt, dass vor allem die Einsteiger bis zu 16 Prozent mehr Lohn erhalten. Man kann in diesem Anlernberuf auf dem Vorfeld genauso viel verdienen wie ein ausgebildeter Elektriker oder Installateur. Gerade nach dem für den Luftverkehr schwierigen Jahr 2018 sollte es jetzt darum gehen, den Flugverkehr im Sinne der Passagiere zu stabilisieren – völlig maßlose Streiks sind dafür nicht das richtige Mittel.“

Hintergrund:

Die für die Bodenverkehrsdienste am Hamburg Airport zuständigen Tochterunternehmen HAM Ground Handling mit GroundStars, STARS und CATS befinden sich zurzeit mit den Gewerkschaften  ver.di und komba in laufenden Tarifverhandlungen. Ziel der Gesellschaften ist die gemeinsame Entwicklung der Beschäftigten und des HAM Ground Handling am Standort Hamburg. Bei den Bodenverkehrsdiensten am Flughafen Hamburg sind zurzeit rund 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Festanstellung beschäftigt. Neben der Gepäck- und Flugzeugabfertigung zählen die Flugzeugreinigung und -enteisung sowie der Passagiertransport zu den Aufgaben der Bodenverkehrsdienste.


NDR-Hochhaus: Neubau für etwa 46 Millionen Euro

Das Gelände des NDR in Hamburg-Lokstedt. Das Hochhaus links zeigt das Büro-Gebäude mit 14 Etagen. Foto: FoTe-Press

(ha). Das nach Asbestfunden geschlossene NDR Büro-Hochhaus in Hamburg-Lokstedt wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Das teilt der NDR mit. Der NDR Verwaltungsrat folgte in seiner Sitzung am Freitag (25. Januar 2019) einer entsprechenden Empfehlung von Intendant Lutz Marmor. Das neue Funktionsgebäude soll an anderer Stelle auf dem Lokstedter Betriebsgelände errichtet werden. Es wird in etwa die gleiche Nutzfläche aufweisen wie das abzutragende Hochhaus. Die Zeitdauer für Planung, Genehmigung und Bau ist mit etwa vier Jahren veranschlagt. Parallel dazu kann der aufwendige Rückbau des 1975 erbauten Hochhauses erfolgen, in dem Ende 2018 bei Umbauarbeiten Asbestreste und –verschleppungen aus der Bauphase gefunden wurden. Schneller als ein Neubau wäre auch eine Asbestsanierung praktisch nicht zu realisieren, da das Hochhaus zunächst bis auf den Rohbauzustand entkernt werden müsste, bevor der Innenausbau beginnen könnte.

Die Kosten einer vollständigen Kernsanierung inklusive neuer Gebäudetechnik lägen bei etwa 50 Millionen Euro. Für die Alternative Neubau schätzt der NDR die reinen Baukosten auf voraussichtlich 46 Millionen, hinzu kommt der Aufwand für einen fachgerechten Abbruch des belasteten Hauses in Höhe von etwa zehn Millionen Euro sowie die Abschreibung des Restbuchwerts des alten Gebäudes von etwa zwei Millionen Euro – zusammen 58 Millionen Euro.

Der Mehraufwand von acht Millionen Euro im Vergleich zur Sanierungsvariante bringt aber klare Vorteile mit sich, etwa eine deutlich längere künftige Nutzungsdauer und Erleichterungen beim Brandschutz sowie flexible Nutzungsmöglichkeiten, die das sehr schmale Altgebäude nicht bietet. Zudem wäre ein asbestsaniertes Hochhaus nicht zwingend völlig asbestfrei, da der Gefahrstoff außer an den bereits bekannten Stellen auch in Teilen des Rohbaus vorhanden sein könnte. Für beide Szenarien gleich ist der Aufwand unter anderem für die provisorische Unterbringung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in angemieteten Räumen und in Containern, die Abwicklung der notwendigen Umzüge und der personelle Mehraufwand für Planung und Sanierung bzw. Bau und Abriss – Kosten dafür: etwa 15 Millionen Euro für vier Jahre.

„Wir haben die uns vorgelegten Alternativen Kernsanierung versus Abriss und Neubau sorgfältig geprüft. In der Summe haben uns die Vorteile eines Neubaus überzeugt. Er ist nicht nur wirtschaftlich die vernünftigste Lösung, er ist auch für die Beschäftigten eindeutig die überzeugendere Variante. Ein Neubau ermöglicht ihnen, unter zeitgemäßen Bedingungen zu arbeiten, und er bietet die Sicherheit vollständiger Asbestfreiheit“, sagt Ulf Birch, Vorsitzender des Verwaltungsrats.

Lutz Marmor, Intendant des NDR erläutert: „Die ungeplante finanzielle Belastung bedeutet für den NDR eine zusätzliche Herausforderung. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, die laufende Beitragsperiode bis 2020 ausgeglichen abzuschließen. Dabei hilft uns, dass sich die Investition in einen Neubau über die Abschreibungen des Aufwands besser auf der Zeitachse verteilen lässt. Insgesamt ist der Neubau auch wirtschaftlich die beste Lösung.“

Um bereits in diesem Jahr mit den Baumaßnahmen beginnen zu können, hat der NDR dem Verwaltungsrat und dem Rundfunkrat einen Nachtragshaushalt für 2019 vorgelegt.


Das neue Logo der Hamburger Allgemeine Rundschau mit dem Claim „Hummel Hummel. Infos Infos.

Seit 20 Jahren vermisst: Hilal E.

Vermisstes Mädchen Hilal Ercan

(ha). Die damals zehnjährige türkische Schülerin Hilal E. (Foto links, Foto: Polizei Hamburg) aus Hamburg-Lurup wird seit dem 27. Januar 1999, gegen 13:30 Uhr vermisst. Das junge Mädchen wollte nur kurz in die vom Elternhaus benachbarte Elbgaupassage, um sich dort Kaugummis zu kaufen. Sie kam bis heute nie zurück. Die Polizei hofft – auch 20 Jahre nach ihrem Verschwinden – die Umstände ihres Verschwinden aufklären zu können. Daher richtet sie sich mit folgenden Fragen an die Hamburger:

  • Wer hat Hilal am Mittwoch, den 27.1.1999 gegen 13:15 Uhr in der unmittelbaren Umgebung der Elbgaupassage in Hamburg-Lurup gesehen?
  • Wer kann etwas zum Verbleib der Kleidung oder der von Hilal mitgeführten Gegenstände, wie ihren Ohrringen und ihren Haarspangen sagen?
  • Wer kann sich an einen Mann erinnern, der in der Nähe der Elbgaupassage an einem Pkw stand, im Fahrzeug hantierte oder den Eindruck vermittelte, auf jemanden zu warten?
  • Wem ist am Mittwoch, den 27. Januar 1999 nach 13:30 Uhr ein abgestellter oder umherfahrender Pkw in einer abgelegenen Gegend des Hamburger Randgebietes aufgefallen?
  • Darüber hinaus bittet die Polizei den Mann, der am 3. Februar 1999 bei der Familie E. anrief und angab, Informationen über das Verschwinden von Hilal zu haben, sich zu melden.

Zum Zeitpunkt Ihres Verschwindens war sie 145 Zentimeter groß und hat lange schwarze Haare.

Hilal war bekleidet mit:

    einer schwarz-grau gemusterten Jacke
    einer schwarzen Jeans
    einem orangefarbenen Pullover
    schwarzen Schuhen mit Plateausohlen
    verschiedenen Haarspangen und einem Ohrring

Belohnung:
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat bzw. zur Festnahme der/des Täter(s) führen, ist eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt.

Hinweise:
Hinweise nimmt die Verbindungsstelle im LKA Hamburg unter der Telefonnummer 040 / 428 65 67 89 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.