Höhere Gewaltneigung von muslimischen Gesellschaften?

Eine Muslima betritt das Gelände der Stadtteilschule Lohbrügge im Bezirk Bergedorf. Symbolfoto: FoTe-Press

(ha). „Lehrer unterschiedlicher Schulen, die seit Jahren das wachsende Gewaltpotential an sozialen Brennpunktschulen beobachten, bestätigen, dass unter Schülern aus muslimischen Gesellschaften eine höhere Gewaltneigung hervorgeht“, sagt Alexander Wolf. Der Vorsitzende der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft moniert, dass der Senat die Herausforderung der wachsenden „Gewalt“ nur allgemein anspricht. Alexander Wolf fordert hingegen, dass der Senat eine Art Bestandaufnahme durchführt, „die die Fakten aufzeigen“. So können „kulturelle Konflikte, beispielsweise zwischen türkischen und kurdischen Schülern oder ein höchst fragwürdiges nicht gesellschaftsfähiges Verständnis von ‚Ehre‘, das nicht nur im Zweifel mit Gewalt umgesetzt wird, (…) umgehend sozialpsychologisch untersucht und bewertet werden.“

Als wirkungsvollste Prävention bliebe ihm zufolge jedoch die Begrenzung der Zuwanderung aus patriarchalischen-gewaltaffinen Gesellschaften. Die Politik des Wegschauens müsse ein Ende haben. „Die AfD-Fraktion schließt sich diesbezüglichen Forderungen des Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Hans-Peter Meidinger, sowie den jüngsten Aussagen der ehemaligen Bundesfamilienministerin, Kristina Schröder, an“, ergänzt Wolf. Gewalt an Schulen jedweder Form stellt für Kinder, Lehrer und Eltern eine schwere Belastung dar und kann zu Entwicklungsstörungen sowie zu langfristigen gesundheitlichen Schäden führen. In den vergangenen Jahren ist an deutschen Schulen eine Zunahme verbaler und körperlicher Gewalt zu verzeichnen. Das belegen in quantitativ-qualitativer Hinsicht die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des forsa-Institutes im Auftrag des Verbandes Bildung und Erziehung, amtliche Kriminalstatistiken sowie die Aussagen hochrangiger Lehrerfunktionäre und die Berichte von betroffenen Lehrern, die Opfer von Gewalt an Schulen wurden.

In einer Großen Anfrage an den Senat (Drucksache 21/13131) hat die AfD-Fraktion die Problematik wachsender Migrantengewalt in sozialen Brennpunktschulen aufgezeigt und den Senat aufgefordert, seine Kenntnisse über die Verlaufsentwicklung von Gewaltvorfällen an Hamburger Schulen unter Berücksichtigung der Migrationshintergründe darzulegen. „Die Verweigerung des Senats, eine differenzierte Statistik zu veröffentlichen, zeigt, dass die Schulbehörde aus Angst vor einer negativen Berichterstattung und der Stigmatisierung bestimmter Schulen solche Gewaltentwicklungen unter Verschluss hält“, sagt Alexander Wolf.

Im Bundesland Hamburg werde ein Messerangriff nicht separat erfasst. Genauso wenig die Nationalität des Täters, der mit einem Messer zugestochen hat. Unterdessen fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft eine Verschärfung des Waffenrechts. „Wenn jemand ein Messer in die Schule oder Diskothek mitbringt, muss das bestraft werden“, sagt Rainer Wendt, Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft in einem Zeitungsinterview. Es gehöre mittlerweile zum Alltag, dass Messer auch mit in die Schulen gebracht würden. Wendt führt in dem Interview weiter an, dass die Lehrer, die nicht wüssten wer von ihren Schülern bewaffnet zur Schule ginge, eigentlich in höchster Gefahr seien. „Die Lehrer können überhaupt nicht abschätzen, wer bewaffnet ist und wer möglicherweise auch schon in bewaffnete Auseinandersetzungen verwickelt war.“ Grund: Die Staatsanwaltschaften oder Gerichte würden die Schulen nicht informierten.

Messerangriffe in Hamburgs Schulen nicht erfasst

Wie viele Messerangriffe es tatsächlich in Hamburgs Schulen gibt ist nicht bekannt. Außerdem komme nicht jede Handlung zur Anzeige, viele Schüler trauen sich nicht, einen Strafantrag zu stellen. Wenn es „nur“ bei Bedrohungen mit einem Messer bleibt, würden viele Schüler es hinnehmen.

In Horn wurde ein 12-jähriger Schüler der Stadtteilschule Horn im April 2018 von einem Gleichaltrigen mit einem Messer bedroht. Bei dem Täter handelte es sich um seinen eigenen Klassenkameraden. Gleich viermal wurde der Junge in die Leiste getroffen – er hatte unglaubliches Glück! Das Handy in seiner Hosentasche federte die Stiche ab. Die Jungen sollten sich auf den Boden legen, während der Täter (hat einen türkischen Migrationshintergrund) auf sie eintrat, bis sie schließlich ihre Handys herausgaben.

Im Jahr 2015 kam es an einer Außenstelle der Nelson-Mandela-Schule im Stadtteil Wilhelmsburg zu einem Mord an einem Mitschüler durch Anwendung eines Küchenmessers. Der jugendliche Täter stach im Klassenzimmer so lange auf einen Mitschüler ein, bis dieser tot war. Beide Jugendliche stammten aus Afghanistan.

Auch die Fraktion von CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft möchte Messerangriffe in der polizeilichen Kriminalstatistik künftig erfassen lassen. In einem Antrag an die Bürgerschaft unterstützt sich die Forderung der Afd und der Gewerkschaft der Polizei nach einer besseren Datengrundlage.


Obdachlose können Gepäck kostenlos unterstellen

In diesem bundesweit einmaligen Projekt der Caritas können obdachlose Männer und Frauen kostenlos ihr Gepäck in Schließfächern unterstellen, sanitäre Anlagen nutzen und sich beraten lassen. Der „StützPunkt“ ist nun zusammen mit der Schwerpunktpraxis für Obdachlose in die Norderstraße 44 im Hamburger Münzviertel gezogen. Foto: FoTe-Press

(mr). „Das Angebot der Caritas ist ein wichtiger Baustein in der Obdachlosenhilfe unserer Stadt. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Übergangszeit gemeinsam nutzen, um eine dauerhafte Lösung zu finden. Ich bin zuversichtlich, dass wir dies schaffen“, sagt Melanie Leonhard. Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration freut sich über den, wenn auch nur vorübergehend, neuen Standort vom „StützPunkt“ für Obdachlose, den es seit 15 Jahren in der Hansestadt gibt. In diesem bundesweit einmaligen Projekt der Caritas können obdachlose Männer und Frauen kostenlos ihr Gepäck in Schließfächern unterstellen, sanitäre Anlagen nutzen und sich beraten lassen. Der „StützPunkt“ ist kürzlich zusammen mit der Schwerpunktpraxis für Obdachlose in die Norderstraße 44 im Hamburger Münzviertel (Stadtteil Hammerbrook) gezogen.    

Der Umzug wurde durch den geplanten Abriss der Cityhochhäuser erforderlich, am 31. Juli sind beide Obdachlosenprojekte als letzte Mieter der Häuser ausgezogen. Es war nicht möglich, einen dauerhaften Standort in der Hamburger City zu finden. Mit Unterstützung der Hamburger Sozialbehörde konnten nun für einen Übergangszeitraum Container bezogen werden, die nur 200 Meter vom alten Standort entfernt liegen. In kurzer Zeit musste die freie Fläche hergerichtet, eingezäunt, Strom- und Wasserleitungen gelegt und Container aufgestellt werden. Der Umzug erfolgte dann zusammen mit den obdachlosen Besuchern.

„Wir sind sehr froh, dass wir den Stützpunkt und die Schwerpunktpraxis nun weiterführen können. Die neuen Räumlichkeiten bieten erfreulicherweise eine deutliche Verbesserung der sanitären Anlagen und ebenfalls mehr Platz für die Beratung. Dennoch bleibt der Wunsch, einen dauerhaften Standort für die Projekte zu finden“, sagt Nikolas Borchert, Projektleiter Caritas Hamburg.

Täglich suchen etwa 60 obdachlose Männer und Frauen den „StützPunkt“ auf, der montags bis samstags zwischen 7 und 9 Uhr sowie zwischen 18:30 und 20:30 Uhr geöffnet hat. Das Projekt ist eine Initiative des Runden Tisches St. Jacobi, einem Zusammenschluss von Kirchenvertretern, Geschäftsleuten und sozialen Einrichtungen in der Hamburger Innenstadt. Das Projekt wird durch Spenden und Mittel der Hamburger Sozialbehörde finanziert. Die jährlichen Kosten belaufen sich auf zirka 88.000 Euro.

Wohnungs- und obdachlose Männer und Frauen erhalten in der Schwerpunktpraxis eine medizinische Grundversorgung. Die kostenlose Behandlung wird jeweils dienstags und donnerstags von niedergelassenen Hausärzten vorgenommen. Außerdem wird mittwochs eine psychiatrische Sprechstunde angeboten.


Datenklau am Geldautomaten nimmt in Hamburg zu

(mr). In den vergangenen vier Jahren gingen die Betrugsfälle an Geldautomaten zurück, wie aus den jeweiligen Kriminalitätsstatistiken hervor geht. Im Jahr 2017 gibt es allerdings eine dramatische Wende: von Januar bis November 2017 gab es 53 Fälle von „Skimming“ (Manipulation von Geldautomaten), im gesamten vergangenen Jahr wurden 15 Fälle in Hamburg registriert. Zugleich stieg auch die Schadenssumme durch das Ausspähen von Kartendaten und Geheimnummer (PIN) von Bankkunden. Beim „Skimming“ kopieren Kriminelle die Kundendaten, spähen per Blick über die Schulter oder über versteckte Kameras die Eingabe der Geheimzahl aus und räumen dann mit Hilfe von blitzschnell erstellen Kartendubletten an ausländischen Automaten die Konten leer. Bundesweit gab es von Januar bis November 2017 insgesamt 476 Manipulationen von Geldautomaten, wie „Euro Kartensysteme“ (ein Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Banken und Sparkassen) mitteilt.

Hamburg kam mit 53 Fällen an dritter Stelle hinter Berlin mit 267 und Nordrhein-Westfalen mit 67 Fällen. In den ersten elf Monaten des Vorjahres waren es noch 344 Fälle. Die Bruttoschäden durch den Einsatz von Kartendubletten betrügen etwa zwei Millionen Euro – das sind mehr als 30 Prozent mehr als in den elf Monaten des Vorjahres (circa 1,6 Millionen Euro).

Tipps zum richtigen Umgang mit einer Geldkarte am Geldautomaten finden Sie hier.