Könnte es das Hamburger Derby nächste Saison in der Bundesliga geben?

Das Millerntor-Stadion des FC St. Pauli in Hamburg. Es liegt mitten in der Stadt und kann 29.546 Zuschauer aufnehmen. Foto: FoTe-Press

(ha). Sowohl der Hamburger SV als auch der FC St. Pauli könnten in dieser Fußball-Zweitligasaison Chancen auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga haben. In den ersten Monaten der Spielzeit 2018/19 tummelten sich beide Teams auf – oder zumindest in Schlagdistanz zu – den drei ersten Plätzen der Tabelle. Für den HSV ist die direkte Rückkehr ins Oberhaus des deutschen Fußballs eigentlich ein Muss – ein Aufstieg von St. Pauli käme eher überraschend. In der ersten Liga spielten beiden Teams zuletzt in der Saison 2010/11 gemeinsam. Die Kicker vom Millerntor stiegen damals als Tabellenletzter ab.

Trainerwechsel beim HSV verdeutlicht Erfolgsdruck

Im vergangenen Sommer verlor der Hamburger SV seinen Status als „Bundesliga-Dino“. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte stieg man aus der Bundesliga ab. In den drei Spielzeiten zuvor hatte man sich noch gerade so retten können – zweimal sogar erst in der Abstiegsrelegation. Auch in der vergangenen Saison kam nach zwei Trainerwechseln noch einmal Hoffnung auf. Letztlich schaffte man es jedoch trotz einiger guter Ergebnisse unter Trainer Christian Titz nicht, den bereits entstandenen Schaden zu reparieren. Folgerichtig ging man als einer der Top-Favoriten in die aktuelle Zweitliga-Saison. Dass alles andere als der direkte Wiederaufstieg inakzeptabel ist, zeigte auch die etwas überraschende Trainerentlassung nach nur zehn Spielen. Christian Titz musste gehen und wurde vom ehemalige Stuttgarter Aufstiegstrainer Hannes Wolf ersetzt. Zwar lag man zum Zeitpunkt des Trainerwechsels in Schlagdistanz zur Tabellenspitze, die Verantwortlichen hatten sich allerdings mehr Dominanz erhofft. Laut Sportvorstand Ralf Becker sah man ein erhöhtes Risiko, das Saisonziel zu verfehlen. Bei den HSV-Fans war Titz durchaus beliebt gewesen und so äußerten viele Anhänger Unverständnis über den erneuten Kurswechsel. Das Debüt des neuen Trainers glückte jedoch sofort: In Magdeburg gewann man trotz Unterzahl mit 1:0.

Das Volksparkstadion in Hamburg-Bahrenfeld. Das Zuhause des Bundesligisten HSV. Foto: ha/ Wikipedia / Reinhard Kraasch (Lizenz: CC 3.0)

Auch Köln punktet nicht wie erhofft

Die Hamburger sind nicht der einzige Traditionsverein, der im ersten Saisondrittel nicht mit der erhofften Dominanz aufgetreten ist. Auch der Mitabsteiger aus Köln ließ bereits einige Male unerwartet Punkte liegen. Für den FC ist ähnlich wie bei den Hamburgern der Aufstieg Pflicht. Um dies zu erreichen, holte man im Sommer mit Markus Anfang einen Trainer, der den Aufstieg im Vorjahr mit Holstein Kiel nur knapp verpasste. Bei seinem Heimatverein hat Anfang jedoch ganz andere Möglichkeiten. Viele Leistungsträger konnten gehalten werden und somit gelten die Kölner bei Anbietern von Wetten fast in jedem Spiel als Favorit. Auch wenn man das Saisonziel in Köln noch nicht als gefährdet sieht, ließ man in den ersten Monaten der Saison durch einige vermeidbare Unentschieden und Niederlagen wertvolle Punkte liegen. Der rheinische Rivale aus Düsseldorf hatte sich zu diesem Zeitpunkt in der Vorsaison schon ein deutlich komfortableres Punktepolster erarbeitet.

St. Pauli in der Spitzengruppe vertreten

Beim Hamburger Stadtrivalen St. Pauli ist der Erfolgsdruck nicht annähernd so hoch wie beim HSV. Trotzdem startete man gut in die neue Saison und fand sich im Herbst im oberen Tabellendrittel wieder. Von daher könnte es in der kommenden Saison erstmals seit langem wieder ein Hamburger Stadtduell in der Bundesliga geben. Zuletzt gab es dies in der Saison 2010/11. St. Pauli stieg am Ende als Tabellenletzter ab und Trainer Holger Stanislawski trat zurück. Bis zu einem möglichen Aufstieg sind allerdings noch viele Punkte zu vergeben. Wer es am Ende schafft, wird sich in dieser umkämpften zweiten Liga wohl erst im Mai 2019 zeigen.


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Unterschied zwischen Gaffer und Pressefotograf

Gaffer schauen bei einem Großbrand in Hamburg zu. Viele zücken dabei ihre Handys und machen Fotos oder Videos. Symbolfoto: FoTe-Press

(pp/mr). Wenn Gaffer einen Unfall fotografieren oder mit ihrem Smartphone filmen und hinterher von Polizeibeamten aufgeschrieben und mit einem Verwarnungsgeld belegt werden, fragen sich viele immer „warum darf denn der Pressefotograf Fotos vom Unfallort machen und ich nicht?“

Ihre Hamburger Allgemeine Rundschau klärt auf: Der Unterschied zwischen Gaffern und Berufsfotografen ist, dass sie wissen, was sie tun.  So werden beispielsweise keine Fotos von Leichen gemacht (höchstens von einer mit Leichentuch abgedeckten Person). Wird eine tote Person zum Beispiel von Feuerwehrleuten geborgen, legen Pressefotografen die Kameras und Geräte auf den Boden oder halten ihre Objektive zu, damit die Einsatzkräfte sicher sein können, dass niemand Fotos oder Bewegtbilder macht. Auf diese Weise wird ihnen auch Respekt entgegen gebracht. Im übrigen ist es ein Zusammenspiel zwischen Einsatzkräften und Berufsfotografen – meist fragen die Polizisten nach dem Foto- oder Bildmaterial, welches sie für die weiteren Ermittlungen verwenden können. Meist sind sie froh, dass Journalisten Unfälle dokumentieren. Vor allem: Pressefotografen wissen, wie dicht sie ans Geschehen dürfen und die Rettungsarbeiten somit nicht behindern. Auch der Abstand zu den Fahrzeugen muss nicht erklärt werden. Letztendlich ist es gegenseitige Vertrauenssache und ein Geben und Nehmen (wie überall im Leben).

Viele Berufsfotografen fragen die Feuerwehrleute, aus welcher Perspektive sie verunfallte Autos fotografieren können, ohne dass Schwerverletzte oder gar Tote zu sehen sind. Außerdem werden Zeugen oder beteiligte Personen, genauso wie Nummernschilder oder Details an Fahrzeugen verpixelt, die Rückschlüsse auf Unfallbeteiligte zulassen. Bevor Fotos veröffentlicht werden, schaut grundsätzlich der zuständige Redakteur nochmal über die Fotos. Wichtig: ein Journalist hat die Aufgabe, über Unfälle zu berichten!

Genau hier liegen die Unterschiede: Gaffer halten einfach drauf um die eigene Sensationslust zu befriedigen. Sie posten ihr Material irgendwo im Netz und brüsten sich teilweise damit. Abgebildete Personen sind weder unkenntlich gemacht, noch werden Kennzeichen der Beteiligten verpixelt. Viele Gaffer rücken den Einsatzkräften teilweise sprichwörtlich auf den Pelz – das geht gar nicht!

Übrigens: wenn sich auch Pressefotografen nicht an die Spielregeln halten und Unfallopfer, Zeugen oder andere Beteiligte nicht unkenntlich machen, werden auch sie strafrechtlich belangt, wie der Fall eines Bildjournalisten aus Göttingen zeigt. Pressefotografen wie diese sind aber die Ausnahme. Die meisten wissen, wie sie sich an einer Unfallstelle korrekt zu verhalten haben.

Weitere Infos gibt es hier.

Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Hamburg. Symbolfoto: FoTe-Press/Röhe
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