„Montagsdemo“ heute in Hamburg

Ein Streifenwagen der Polizei im Einsatz. Symbolfoto: Röhe

(mr). Hamburgern liegt es nicht gerade im Blut, ihren Unmut im Rahmen von Demonstrationen über die politischen Verhältnisse in Deutschland zum Ausdruck zu bringen. Zwar kommt es immer mal wieder vereinzelt zu Kundgebungen und Demonstrationen – im Allgemeinen aber sind die Hamburger eher hanseatisch zurückhaltend. Am vergangenen Montag (5. Februar 2018) hatten sich auf Initiative einer Autorin etwa 70 bis 80 Teilnehmer an einer Prostest-Aktion unter dem Motto „Merkel muss weg“ auf dem Jungfernstieg versammelt. Damit setzten sie ein Zeichen gegen die Politik der noch amtierenden Bundeskanzlerin. Auch am heutigen Montag wurde eine Versammlung mit anschließendem Aufzug angemeldet. Für Personen aus dem linken Spektrum wiederum steht fest, dass „viele Rechte den Jungfernstieg schon länger als ein Kampffeld gegen Überfremdung und Islamisierung sehen“, wie es auf „Indymedia.org“ heißt.  Auf der Seite wird dazu aufgerufen, sich „den Neo-Nazis entschlossen entgegenzutreten und ihnen erst gar keine Chance zu geben, dort ihre rassistische Hetze zu verbreiten.“  Aus diesem Grunde wird die Polizei Hamburg heute ab 14 Uhr den gesamten Bereich rund um den Jungfernstieg im Auge behalten und mit Wasserwerfern und mehreren Hundertschaften bereit stehen. Auch die Reiterstaffel soll im Einsatz sein.

Angemeldet war die Protest-Aktion am 5. Februar übrigens als Schweigemarsch. Die 70 bis 80 Teilnehmer, darunter auch einige aus dem rechten Spektrum, spazierten etwa eine Stunde lang auf dem Jungfernstieg auf und ab. Es kam zu keinerlei Zwischenfällen, obwohl einige von den Teilnehmern große Pappschilder mit deutlichen Worten in Höhe hielten. Ob es heute (ab 19 Uhr soll die Aktion starten) auch ruhig und gelassen bleibt, ist fraglich. „Bevor sich Neo-Nazis in der Hamburger Innenstadt wohlfühlen und einen erfolgreichen Hamburger Pegida-Klon etablieren können, müssen wir das vorzeitig mit allen notwendigen Mitteln unterbinden“, heißt es von Seiten der Linken. Die Linke Szene hatte sich zur Gegen-Demo organisiert, um den Aufmarsch auf dem Jungfernstieg zu stören. Etwa 350 linke Demonstranten hatten sich nach Angaben der Polizei auf St. Pauli zu einem Zug formiert, der Richtung Innenstadt gehen sollte. Es gab in Höhe der Feldstraße eine Zwischenkundgebung. Es ging dann in Richtung Dammtor, wo gegen 20 Uhr eine Abschlusskundgebung statt fand.


Alle Ampeln zeitgleich auf grün?

In Hamburg gibt Verkehrsknotenpunkte, an denen zeitgleich alle Ampeln für Fußgänger auf grün beziehungsweise für Autofahrer auf rot leuchten. Symbolfoto: FoTe-Press

(ds/ha). Wer aufmerksam durch Hamburg geht, kommt an einer ganzen Reihe von Knotenpunkten im Hamburger Straßennetz vorbei, an denen die Verkehrsampeln für alle vier Fußgängerüberwegen gleichzeitig eine Grünzeit einräumen. Die Kreuzung Rotenhäuser Straße Ecke Georg-Wilhelm-Straße in Wilhelmsburg beispielsweise ist ein solcher Knotenpunkt, an denen für Fußgänger in allen vier Richtungen grün angezeigt wird. Im Umkehrschluss steht die Ampel für alle Autofahrer natürlich auf rot. Der Kraftfahrzeug- und Fahrradverkehr aus allen vier Richtungen ruht während dieser Zeit. Dadurch wird insgesamt die Leistungsfähigkeit der betreffenden Kreuzung herabgesetzt, stellt Detlef Ehlebracht (Abgeordneter der AfD) fest und fragt daher den Senat, wie wie viele derartige Ampelanlagen derzeit im gesamten Stadtgebiet existieren und erfragt nach der Begründung für die Ausführung dieser Art von Ampelschaltung.

Eine konkrete Antwort erhält der Abgeordnete allerdings nicht. „Statistiken über diese spezielle Schaltungsvariante an Lichtsignalanlagen mit vier (oder mehr) Fußgängerüberwegen werden nicht geführt. Aufgrund der hohen Anzahl von Kreuzungs-Lichtsignalanlagen, die jeweils mindestens vier Schaltprogramme haben (derzeit 1.202 Anlagen) ist eine händische Auswertung dieser Programme in der für eine Parlamentarische Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich“, heißt es in einer Antwort des Senats. Interessant auch die Frage nach den Abständen einer Überprüfung der Schaltung der Ampelanlagen in Bezug auf die Weiterentwicklung der Verkehrsströme. Darauf antwortet der Senat: „Die Überprüfung von Lichtsignalprogrammen erfolgt stets im Rahmen von anstehenden Baumaßnahmen, Grundinstandsetzungen der Lichtsignalanlagen oder im Zuge der Programmpflege. Hierbei werden kontinuierlich die vorliegenden Verkehrszählungen ausgewertet. Eine Begutachtung und Überarbeitung von Lichtsignalprogrammen wird im Rahmen der Qualitätssicherung auch in Abhängigkeit der Verkehrsbedeutung der Straßen durchgeführt. So werden Knotenpunkte mit höheren Verkehrsbelastungen in kürzeren Abständen überprüft. Bei der Polizei sind 7,8 Vollzeitäquivalente in der Verkehrsdirektion 52 im Bereich Verkehrssicherheit und Funktionalität der Lichtzeichenanlagen tätig. Beim Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) sind 13,9 Vollzeitäquivalente und bei der Hamburg Port Authority AöR (HPA) ein Vollzeitäquivalent mit der Prüfung und Bearbeitung von  Lichtsignalprogrammen beschäftigt.

Detlef Ehlebracht möchte wissen, ob nach Auffassung des Senats damit den Anforderungen der zeitgemäßen Steuerung des Verkehrs einer Weltstadt Rechnung getragen

werden kann. Knappe Antwort des Senats: Ja.


 Autokennzeichen und deren Vorurteile

Ein Autokennzeichen. Symbolfoto: FoTe-Press

Szene an einer Autobahnraststätte. Ein Provinzidiot (PI) schreit einen orientierungslosen Dummen (OD) an. „Können Sie nicht leise sein?. Neben Ihnen schläft doch einer!“ Tatsächlich liegt da jemand in seinem Auto: Trottel schläft (TS). Auf einmal ein Feuerball: Auto brennt ganz (ABG). Schaulustige denken nur, der Fahrer käme aus HEI (Hilfe ein Idiot) beziehungsweise aus IZ (Idiotenzentrum). Gegenüber vom brennenden Wagen donnert jemand gegen eine Laterne. Wo kommt der Fahrer her? Natürlich aus LWL (lenkt willkürlich lädierend). Er hätte auch aus RÜG (rast überall gegen), WAF (westfälischer Amok-Fahrer) oder RAS (Rambo am Steuer) kommen können. Mittlerweile haben sich auf dem Rastparkplatz wilde Landwirte (WL), bereifte Mörder (BM), frei rasende Idioten (FRI) und nicht Fahrtüchtige (NF) versammelt. Zum Glück sind auf Deutschlands Straßen nicht nur wildgewordene Rowdys (WR) und wilde Fahrer (WF) unterwegs. Auch langsame Zeitgenossen treffen wir: Oma hat Zeit (OHZ), nur müde Schleicher (NMS), sehr Langsame (SL), Kraftfahrer übt noch (KÜN), ruhe sanft (RS) und Sonntagsfahrer (SON). Auch Tiere scheinen unterwegs zu sein: Ochse am Lenker (OAL), Wildschwein auf Futtersuche (WAF), dämlicher Esel (DE), besengte Sau (BS), wilder Affe fährt (WAF), saarländische Lenkradsau (SLS), hessisches Rindvieh (HR), Hängebauchschwein (HBS) oder beispielsweise kleines lebendes Erdferkel (KLE). Der Platz füllt sich: es stoßen ein dummer Dresdner (DD), ein Straßentrottel (ST), ein Superidiot (SI) sowie ein richtiger Dussel (RD) dazu. Wir müssten alle das Kennzeichen GG haben, denn wir befinden uns in großer Gefahr (GG) unter all den verrückten Spinnern (VRS). Ein Autofahrer blickt ständig auf den Boden. Naja: er sucht Inteligenz (SI). Nehmen Sie diese Glosse bitte nicht zu ernst. Autofahrer aus dem bayerischen Neustadt a. d. Saale sehen sie bestimmt so: Nur ein Scherz (NES).

Glosse von Matthias Röhe

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TV-Kommissar trifft TV-Köchin

(mr). Veit Stübner, bekannt als Kriminalhauptkommissar Schroeter in der Serie „Heiter bis tödlich – Morden im Norden“ geht nichts ahnend in den Bioladen „Temma“ in der Eppendorfer Landstraße. Mit seinem Einkauf in der Hand stellt er sich an die Kasse und traut seinen Augen nicht: da sitzt doch tatsächlich TV-Köchin Cornelia Poletto. Nein – die Spitzenköchin hat keinesfalls die Branche gewechselt. Der Grund warum Cornelia Poletto eine ganze Stunde an der Kasse des Bioladens saß: sie rührt die Werbetrommel für die Aufrunden bitteSpendenaktion „Aufrunden, bitte!“ Vom  6. bis zum 10. Juni 2016 fand sie wieder statt, die „Woche des Aufrundens“, Deutschlands größte Prominentenaktion gegen Kinderarmut.

Unser Foto zeigt: TV-Köchin Cornelia Poletto sitzt an der Kasse eines Geschäftes im Stadtteil Eppendorf. Schauspieler Veit Stübner (rechts) kommt als Kunde zufällig vorbei…

Bundesweit saßen zahlreiche Prominente aus Medien, Sport und Politik ehrenamtlich an Kassen, mit einem Ziel: Menschen zum Aufrunden von Cents zu mobilisieren und damit Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen. Initiator ist die unabhängige Spendenbewegung „Deutschland rundet“ auf.„Ich erlebe immer wieder, dass sehr viele Kinder hier in Deutschland nicht wissen, was gesunde Ernährung ist und wie wichtig sie für ihr weiteres Leben ist. Auch Bildungschancen sind stark abhängig von der sozialen Herkunft. Mit „Deutschland rundet“ auf kann jeder diesen Kindern eine Chance geben“, sagt Cornelia Poletto zu ihrem Engagement. In der Woche des Aufrundens haben sich zahlreiche Prominente, darunter Marie-Luise Marjan, Guido Cantz und Sven Hannawald, in ganz Deutschland für die Spendenbewegung „Deutschland rundet“ auf an die Kasse gesetzt – mit einem Ziel: Aufrunden bitteMenschen zum Aufrunden von Cents zu mobilisieren und damit Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen. Nun wurde die Marke von 111 Millionen Aufrundungen geknackt. Damit wurden insgesamt, seit Start der Spendenbewegung im März 2012, mehr als 530 Millionen Cents gespendet.

TV-Köchin Cornelia Poletto sitzt an der Kasse eines Geschäftes im Stadtteil Eppendorf. Fotos: FoTe-Press