Polizei sucht Zeugen nach Unfallflucht in Langenhorn

Eine Kelle mit der Aufschrift "Polizei" liegt auf einem Armaturenbrett eines Zivilwagens der Polizei. Foto: FoTe Press

(ha). Bei einem Verkehrsunfall mit Flucht wurden am Abend des 21. Februar 2022 zwei Fahrer schwer und zwei Mitfahrende leicht verletzt. Die Polizei sucht Zeugen. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen soll ein grüner Kleinwagen von einem Parkplatz eines Burgerladens kommend nach links in die Langenhorner Chaussee in Richtung Norderstedt gefahren sein. Hierbei hat der Fahrer oder die Fahrerin offenbar nicht genügend auf den fließenden Verkehr geachtet.

Ein in diesem Moment ebenfalls in Richtung Norderstedt fahrender BMW (5er) wich wegen des vor ihm eingebogenen Kleinwagens nach links in den Gegenverkehr aus. Hierbei kam es zu einer Kollision mit einem dort in Richtung stadteinwärts fahrenden BMW (320), der wiederum im weiteren Verlauf gegen einen am rechten Seitenrand geparkten Mercedes geschoben wurde.

Der Fahrer oder die Fahrerin des grünen Kleinwagens hielt noch kurz an, entfernte sich dann jedoch unerlaubt vom Unfallort. Der stadtauswärtsfahrende BMW war mit drei Personen besetzt. Der 24-jährige
Fahrer wurde bei der Kollision schwer verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden, in dem er stationär aufgenommen wurde. Lebensgefahr besteht nicht. Es besteht der Verdacht, dass er den Pkw ohne erforderliche Fahrerlaubnis geführt und zudem die Langenhorner Chaussee mit überhöhter Geschwindigkeit befahren hat. Der BMW wurde anschließend sichergestellt. Der 25-jährige Beifahrer und eine 24-jährige Mitfahrerin im BMW wurden leicht verletzt.

In dem stadteinwärts fahrenden BMW wurde der 32-jährige Fahrer ebenfalls schwer verletzt. Auch er wurde stationär in einem Krankenhaus aufgenommen. Lebensgefahr besteht nicht.

An beiden BMW sowie an dem geparkten Mercedes entstanden Sachschäden.

Die Ermittler der Verkehrsdirektion Ost (VD 3) bitten nun Zeugen, die Angaben zu dem Unfallhergang oder dem geflüchteten Kleinwagen machen können, sich unter der Telefonnummer 040 / 428 65 39 61 zu melden.


Das neue Logo der Hamburger Allgemeine Rundschau mit dem Claim „Hummel Hummel. Infos Infos“.

Verwaltungsgericht Hamburg: Genesenennachweis 90 Tage gültig

Das „Haus der Gerichte“ im Hamburger Stadtteil St. Georg. Hier ist unter anderem das Oberverwaltungsgericht untergebracht. Foto: FoTe Press

(ha). Das Verwaltungsgericht Hamburg hat mit Beschluss vom heutigen Tag einem Eilantrag stattgegeben, mit dem sich der Antragsteller gegen die Verkürzung der Gültigkeitsdauer seines Genesenennachweises auf 90 Tage gewandt hat (14 E 414/22).

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Stadt kauft Alttrasse der Wilhelmsburger Reichsstraße vom Bund

(ha). Es ist ein Meilenstein für die Quartiersentwicklung in Hamburg. Die Freie- und Hansestadt Hamburg (FHH) übernimmt die Flächen der ehemaligen Trasse der Wilhelmsburger Reichsstraße vom Bund. Bei der so genannten Alttrasse handelt es sich um eine 163.000 m² große Fläche, die am 4. Oktober 2019 stillgelegt wurde. Über den Ankauf der Grundstücke zwischen den Anschlussstellen Wilhelmsburg und Georgswerder haben sich die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) – das zentrale Immobilienunternehmen des Bundes – und der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) der Finanzbehörde verständigt. Mit dem Kauf sichert die Stadt zentrale Grundstücke für die nachhaltige Flächenentwicklung. Der Kaufpreis beträgt etwa 6,4 Mio. Euro.

Der Ankauf bietet der FHH die Möglichkeit, den Stadtteil Wilhelmsburg mit den neuen Quartieren Wilhelmsburger Rathausviertel, Elbinselquartier und Spreehafenviertel weiterzuentwickeln und entlang einer grünen Landschaftsachse bessere Vernetzungen im Stadtteil zu schaffen. In den drei urbanen Quartieren entstehen innenstadtnah und flächenschonend rund 4.800 Wohneinheiten im Hamburger Drittelmix sowie Büro- und Gewerbeflächen. Auch die soziale Infrastruktur wird weiterentwickelt: Ein Schulcampus mit einer Grundschule, einer Stadtteilschule sowie einem Gymnasium für insgesamt 1.500 Schüler ist ebenso geplant wie insgesamt 15 neue Kindertagesstätten und zum Beispiel ein Quartierssporthaus. Die Landschaftsachse, die viel bestehendes Grün erhalten wird, wird mit der Zusammenführung des Inselparks, mit Kleingärten, Sport-, Freizeit- und Erholungsangeboten sowie starken Bezügen zu den Kanälen und Wettern bis hin zum Spreehafen hohe Aufenthaltsqualitäten bieten.

Die BImA wird auch eigene Projekte auf der Entwicklungsfläche in Wilhelmsburg und im Entwicklungsgebiet Fischbeker Reethen verwirklichen: Insgesamt kauft die Bundesanstalt dazu perspektivisch sechs Baufelder beziehungsweise Teilflächen in einer Größe von 23.674 m² von der FHH an, um eigene bezahlbare Mietwohnungen zu errichten. Geplant ist der Bau von 375 Wohneinheiten im Rahmen der Wohnungsfürsorge für Bundesbedienstete. Darauf haben sich die BImA und die IBA Hamburg GmbH in einem Letter of Intent verständigt.

Der Ankauf der Alttrasse ist beispielhaft für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der BImA und der Stadt Hamburg. In den vergangenen Jahren 2013 bis 2021 hat die Stadt bereits Flächen mit einer Gesamtgröße von 41.527 m² für unterschiedliche Nutzungen von der BImA angekauft. Darunter fielen unter anderem Grundstücke für Verkehrsnutzungen, den Hochwasserschutz, Perspektiv- und Gewerbeflächen sowie Grünanlagen.

Finanzsenator und Verwaltungsratsvorsitzender des LIG, Andreas Dressel sagt: „Mit dem Ankauf zentraler und bedeutender Flächen wie der Alttrasse Wilhelmsburger Reichsstraße schaffen wir die Voraussetzungen für eine vorausschauende Stadtentwicklung. Der Ankauf passt perfekt in unsere neue, aktive Bodenpolitik, bei der wir den Umfang der städtischen Flächen perspektivisch erweitern wollen, um städtische Einflussmöglichkeiten zu sichern. Das Projekt untermauert zudem erneut die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Bund und Hamburg – gemeinsam können wir so einen Beitrag zu den ambitionierten Wohnungsbauzielen von Bund und Stadt leisten. Es ist unser gemeinsames Ziel, diese gute Kooperation auch mit der neuen Bundesregierung und ihren Behörden ambitioniert fortzusetzen.“

Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Auf den Flächen der ehemaligen Trasse der Wilhelmsburger Reichsstraße entwickeln wir heute unweit der Innenstadt neue, lebenswerte Quartiere mit bezahlbarem Wohnraum entlang einer grünen Landschaftsachse. Hier entstehen in flächenschonender Weise Quartiere mit lebendigen Nachbarschaften, die miteinander und mit den umgebenden Vierteln so gut verknüpft sind, dass sie die trennende Wirkung der Alttrasse aufheben. Durch ihre Lage an den Kanälen und Wettern bekommen die neuen Wohnviertel zahlreiche Bezüge zum Wasser. Gleichzeitig bleibt das gewachsene Miteinander von Gewerbe und Wohnvierteln, das Wilhlelmsburg prägt, erhalten und wird zeitgemäß weiterentwickelt. Von der sozialen Infrastruktur, den attraktiv gestalteten Freiräumen sowie den Sport- und Freizeitangeboten in den neuen Quartieren werden alle Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger profitieren. Ganz im Sinne des vor mehr als 20 Jahren begonnenen ‚Sprungs über die Elbe‘ steigern wir so die Lebensqualität auf der größten Elbinsel und binden sie stärker ein in das urbane Gefüge unserer Stadt.“

Michael Pollmann, Staatsrat für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Durch den Rückbau der Wilhelmsburger Reichsstraße wächst zusammen, was zusammengehört. Wir schließen die Wunde, die diese Autostraße im Inselpark bedeutete, und wir können jetzt die Grünanlage mit ihren Gärten, Wasserläufen und alten Baumbeständen als eine zusammenhängende Fläche entwickeln. Durch die Entsiegelung von Straßenverkehrsfläche werden wir den Bereich um vier Hektar Grünfläche erweitern. Insgesamt werden wir 580 Bäume und 6.000 Sträucher neu pflanzen. Es wird ein zusammenhängendes Gewässersystem geschaffen und der zentrale Bereich des Inselparks wird autofrei. Eine große Blühwiese bereichert die Biodiversität. Die Devise lautet: Weniger Lärm, mehr Grün, mehr Lebensqualität.“

Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte, Ralf Neubauer: „Die Planung ist ein echter Gewinn für Wilhelmsburg. Auf rund vier Hektar wird mit der neuen Grünfläche endlich das trennende Element der alten Trasse aufgehoben und der Inselpark wächst zusammen zu einem zentralen Park mit durchgehenden neuen Wegeverbindungen, dazu kommt die Ertüchtigung des Haulandes zu einem Radschnellweg mit Beleuchtung.“

Christoph Krupp, Vorstandssprecher der BImA: „Die Wohnraumoffensive zur Schaffung bezahlbarer Mietwohnungen ist eine gesellschaftspolitisch herausragende Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. Die BImA leistet hierzu ihren Beitrag. Sie veräußert für den Wohnungsbau geeignete Flächen – vorrangig im Erstzugriff an die Kommunen und die kommunalen Wohnungsunternehmen. Darüber hinaus baut die BImA auch selbst Wohnungen. Mit der Alttrasse der Wilhelmsburger Reichsstraße gelingt dieses Zusammenspiel mit der Stadt Hamburg besonders erfolgreich.“

Karen Pein, Geschäftsführerin der IBA: „Mit dem Rückbau der Wilhelmsburger Reichsstraße erfüllen wir einen lang gehegten Wunsch der Wilhelmsburger:innen. Die dort entstehenden neuen Gebiete werden ihnen in vielfältiger Weise zugutekommen. Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, mit der BImA eine Bauherrin zu gewinnen, die das Angebot des bezahlbaren Wohnens in diesen Quartieren und in den Fischbeker Reethen ergänzen wird.“