(ha/mr). Natürlich ist man hinterher immer klüger. Aber hätte dieser Unfall nicht doch verhindert werden können? Am vergangenen Freitag ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall am Baumwall, bei dem eine 71-jährige Radfahrerin tödlich verletzt wurde. Wie die Polizei in einer Mitteilung verkündet, befindet sich an der Straße Baumwall seit November vergangenen Jahres gegenüber des U-Bahnhofes „Baumwall“ eine Baustelle im Bereich des dortigen Gehweges. Zu diesem Zweck wurde für den Kraftfahrzeugverkehr eine Änderung der Streckenführung angeordnet. Die vorhandenen zwei Fahrstreifen in Richtung Landungsbrücken werden derzeit auf den linken geführt, sodass der Kraftfahrzeugverkehr einspurig am Baustellenbereich vorbeigeführt wird. Dieses ist durch Verkehrsbaken, ankündigende Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen sichtbar gekennzeichnet. Der Radfahrstreifen und die dort vorhandene Bushaltestelle sind unverändert und weiterhin in ihrem ursprünglichen Verlauf benutzbar.
Die fortgesetzten Ermittlungen und Erkenntnisse zur Unfallrekonstruktion ergaben nun, dass der Lkw die Straße Baumwall im rechten Fahrstreifen in Richtung Landungsbrücken befuhr. Im Bereich der baustellenbedingt veränderten Verkehrsführung fuhr der Lkw nach rechts in Richtung der dort befindlichen Bushaltebucht und querte den Radfahrstreifen. Dabei kam es weiterhin aus noch ungeklärter Ursache zur Kollision mit der zu diesem Zeitpunkt auf dem Radfahrstreifen fahrenden 71-Jährigen.
Die Ermittlungen der VD 22 dauern weiter an. Weiter heißt es nun in der Mitteilung der Polizei: „Zusätzlich wurden seitens der Straßenverkehrsbehörde des zuständigen Polizeikommissariats 14 nach dem Verkehrsunfall die vorhandenen Beschilderungen und Markierungen überprüft und umfangreich verstärkt“. Bei diesem Absatz sollten alle Alarmglocken erklingen! Schließlich heißt es doch im Umkehrschluss: die vorhandenen Beschilderungen und Markierungen waren nicht ausreichend. Und tatsächlich beweisen unsere Fotos, dass die Baustelle offenbar ungenügend abgesichert war! Zumindest aber hätte man die Baustelle deutlich besser absichern können – und müssen! Wie dieser Unfall zeigt.
Die Polizei bittet Zeugen des Unfalls, sich unter der Telefonnumer 040 / 428 65 67 89 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder bei einer Polizeidienststelle zu melden.
Der Fahrrad-Club Hamburg ruft zur Mahnwache für die am Freitag am Baumwall von einer Lkw-Fahrerin getöteten Radfahrerin auf.
Sonnabend, 21. September 2024 um 13 Uhr in Höhe Baumwall 7, 20459 Hamburg.