Übergabe von sechs weiteren Rettungswagen an die Ukraine

Ein Rettungstransportwagen (RTW) der Berufsfeuerwehr Hamburg. Symbolfoto: FoTe Press/Röhe

(ha). Innensenator Andy Grote und der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Hamburg, Branddirektor Jan Peters, haben am vergangenen Donnerstag im Beisein der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Tybinka sechs weitere Rettungswagen an die Ukraine übergeben. Auch die Versorgung von schwerverletzten Patientinnen und Patienten aus der Ukraine in Hamburg läuft weiter.

Seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Hamburg, insbesondere im Rahmen des „Paktes für Solidarität und Zukunft“ mit der Stadt Kyiv, wiederholt umfangreiche Hilfslieferungen für die Ukraine bereitgestellt, darunter waren zuletzt unter anderem acht Rettungswagen und zwei Gerätewagen für die Einrichtung mobiler Behandlungsplätze für bis zu 250 Personen sowie Paletten mit medizinischen Produkten, Schutzwesten und Schutzhelmen. Derzeit bereitet die Innenbehörde die Übergabe von weiterem, dringend benötigtem Material unter anderem für die Entschärfung von Kampfmitteln in der Ukraine vor, darunter Minenräumfahrzeuge, Minendetektoren und weiteres Material zum Räumen von Minenfeldern. Eine entsprechende Drucksache zur Finanzierung und Beschaffung hatte der Senat im Herbst letzten Jahres beschlossen.

Die übergebenen sechs Rettungswagen waren zuvor von einer Firma technisch überprüft worden. Koordiniert wurde die Übergabe durch den Krisenstab in der Innenbehörde. Unterstützer der Aktion sind neben der Handelskammer Hamburg auch mehrere Hilfsorganisationen.

Parallel läuft auch die Versorgung von schwerverletzten und schwerkranken Patientinnen und Patienten aus der Ukraine in Hamburg weiter. So beteiligt sich Hamburg im Rahmen des sogenannten „Kleeblattkonzeptes“ aktiv an der Verteilung und Versorgung von Patienten in medizinischen Einrichtungen der Norddeutschen Bundesländer. Von den bislang 1.000 nach Deutschland verlegten ukrainischen Patientinnen und Patienten konnten bislang bei 18 Patientenflügen über den Hamburg Airport Helmut Schmidt rund 200 Patientinnen und Patienten im Bereich des Kleeblatts Nord (Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen) verteilt werden. Davon sind bislang 37 Personen in elf Hamburger Krankenhäusern versorgt worden. Der Feuerwehr Hamburg fällt dabei insbesondere die Aufnahme des Hilfeersuchens durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrums von Bund und Ländern (GMLZ) sowie die Weitergabe der Informationen und die Patientenübernahme aus den Flugzeugen in Krankentransportfahrzeuge zu.

Übergabe der Rettungswagen mit Delegation. Foto: ha/Feuerwehr Hamburg

Innensenator Andy Grote: „Jeden Tag fordern die russischen Angriffe in der Ukraine Tote und Verletzte in der Zivilbevölkerung. Unsere Unterstützung in der medizinischen Notfallversorgung ist mehr denn je dringend nötig und wir werden diese Hilfe fortsetzen, solange es nötig ist. Die Feuerwehr Hamburg unterstützt mit der wiederholten Spende von Rettungswagen nicht nur die Versorgung der Verletzten in der Ukraine, sondern leistet auch bei der Aufnahme von verletzten Ukrainerinnen und Ukrainern hier in Hamburg einen wichtigen Beitrag. Darüber hinaus ist die Lieferung von Minenräumfahrzeugen und weiterem Material zur Entschärfung von Kampfmitteln bereits in Vorbereitung. Wir werden in unserer
Solidarität und materiellen Unterstützung der Ukraine nicht nachlassen.“

Iryna Tybinka, Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg: „Vor dem Hintergrund der grausamen Kriegsverbrechen Russlands gegen die Zivilbevölkerung, die keinen Augenblick aufhören, ist jede Hilfe unserer Partner, die dazu beiträgt die negativen Folgen zu mindern, besonders wertvoll. Ich bin aufrichtig dankbar, dass Hamburg, seine Behörde für Inneres und Sport und die Feuerwehr Hamburg die
Realität des Krieges, in der die Ukraine heute lebt, verstehen und ihr Bestes tun, um diejenigen zu unterstützen, die es am meisten brauchen. Diese Fahrzeuge, die in die Ukraine geschickt werden, um Leben zu retten, sind ein weiterer Beweis für die Solidarität der Freien und Hansestadt mit dem ukrainischen Volk. Wir können nur hoffen, dass die notwendige Hilfe, die zur Abwehr tödlicher
russischer Raketen und Drohnen unerlässlich ist und die nur auf Bundesebene geleistet werden kann, ebenfalls vollumfassend realisiert wird.“

Jan Peters, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Hamburg: „Ich bin überzeugt, dass diese Rettungswagen in 48 Stunden Menschenleben retten werden. Diese Spende ist ein Beweis dafür, dass das Solidarprinzip, das die Feuerwehr auszeichnet, keine Grenzen kennt.“