Unbekannter greift Rollstuhlfahrer in der HafenCity an

Eine Kelle mit der Aufschrift "Polizei" liegt auf einem Armaturenbrett eines Zivilwagens der Polizei. Foto: FoTe Press

(ha). Nachdem gestern Nachmittag gegen 16 Uhr ein Unbekannter einen 26-jährigen Rollstuhlfahrer
beleidigt und angegriffen hat, bittet die Polizei um Hinweise aus der Bevölkerung.

Den bisherigen Erkenntnissen des polizeilichen Staatsschutzes (LKA 73) zufolge hatte sich der 26-jährige Geheingeschränkte an der Ecke Am Kaiserkai/Platz der Deutschen Einheit aufgehalten. Im weiteren Verlauf soll der Unbekannte den Rollstuhlfahrer zunächst grundlos beleidigt haben. Als der Gehandicapte die Situation verlassen wollte, folgte ihm der Täter, trat gegen den Rollstuhl und schlug ihm in den Nacken. Anschließend flüchtete der Angreifer in unbekannte Richtung.

Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen führten nicht zur Feststellung eines Tatverdächtigen, der wie folgt beschrieben wird:

  • etwa 25 Jahre alt
  • etwa 180 bis 185 Zentimeter groß
  • osteuropäisches Erscheinungsbild
  • blonde Haare
  • sprach Englisch mit osteuropäischem Akzent
  • bekleidet mit einem blauen Oberteil mit silberner Schrift sowie
    einer grau-silberfarbenen kurzen Hose

Das LKA 73 hat die Ermittlungen übernommen. Zeugen, die die Situation beobachtet haben und/oder Hinweise zu dem Täter geben können, werden gebeten, sich unter 040 / 428 65 67 89 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder bei einer Polizeidienststelle zu melden.


„Mordsschwestern“ ermitteln an der Martin-Luther-Straße

Die Schwestern Viktoria Lorentzen (Lena Dörrie, links) und Felicitas „Feli“ Lorentzen (Caroline Hanke) bei Dreharbeiten an der Martin-Luther-Straße in Hamburg am 19. Juni 2023. Foto: FoTe Press

(ha/mr). Direkt an der Martin-Luther-Straße Ecke Teilfeld in der Innenstadt Hamburgs surrte heute die Filmkamera. Gedreht wurden Szenen für sechs neue Folgen der Freitagskrimi-Reihe „Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache“, die im ZDF ausgestrahlt werden. Unter der Regie von Suki Maria Roessel und Christine Repond stehen auch in dieser zweiten Staffel Caroline Hanke, Lena Dörrie, Tamer Trasoglu, Claudiu Mark Draghici, Jonah Djalili, Anne Moll und Mathias Harrebye-Brandt vor der Kamera.

Eine bekannte und bei Filmcrews beliebte Eckkneipe wurde kurzerhand in „Perle“ umbenannt, parkende Autos bekamen das Kennzeichen FL angebracht. Denn die Serie spielt in der Fördestadt Flensburg. Eine der gedrehten Szenen: Ein Schuljunge läuft auf dem Bürgersteig entlang und wird von der Ermittlerin Viktoria Lorentzen (gespielt von Lena Dörrie) abgefangen. Sie unterhält sich mit Jungen, es kommt zu einer kurzen Umarmung. Dann gehen beide die Straße entlang.

Zuvor standen beide an einem Zivilwagen der Polizei, wie das obige Foto zeigt. Im Kofferraum befindet sich umfangreiches Material der Spurensicherung. Offenbar kam es im Umfeld zu einem Mordfall?

Die neuen Episoden werden voraussichtlich im kommenden Herbst ausgestrahlt, wie es in einer Mitteilung heißt. Miriam Düssel und Matthias Walther sind die Produzenten (Akzente Film & Fernsehproduktion GmbH /Fiction Magnet GmbH). Die Polizeiwache ist übrigens im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld zu finden. Dort drehte die Filmcrew die veragangenen zwei Wochen.


Für mehr Stellplätze – Schrotträder weg

Umweltsenator Jens Kerstan (links) und Rüdiger Siechau, Chef der Stadtreinigung Hamburg, sind an einem der zahlreichen Schrotträder auf St. Pauli zugange, um es vom Geländer zu entfernen. Foto: FoTe Press/Röhe

(ha/mr). Aufmerksame Hamburger sehen sie überall an Laternen, Straßenschildern oder Bäumen angekettet: verrostete mußmaßlich herrenlose Fahrräder. Schandflecke auf zwei Rädern. Die Stadtreinigung Hamburg (SRH), vier Bezirksämter und das Polizeikommissariat 15 (Davidwache) starteten deshalb eine gemeinsame Schwerpunkt-Aktion gegen „Fahrradleichen“. Der offizielle Auftakt für die Aktion war heute auf der Reeperbahn und in deren Umfeld. Dort hatten die Mitarbeiter:innen des Bezirksamtes Hamburg-Mitte und des PK 15 vor mehr als 14 Tagen über 100 Schrotträder im öffentlichen Raum zur Abholung gekennzeichnet. Im Beisein von Senator Jens Kerstan (Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, BUKEA), SRH-Geschäftsführer Professor Rüdiger Siechau, Ralf Neubauer (Leiter des Bezirksamtes Hamburg-Mitte) und Sebastian Krause (Leiter des PK 15) flexten die Mitarbeitenden der SRH die markierten Schrotträder mit einem Seitenschneider von Geländern, Pfählen und anderem Stadtmobiliar. Jede Woche werden auf diese Weise in weiteren Bezirken freie Stellplätze für Fahrräder geschaffen und gleichzeitig ein Beitrag zu mehr Sauberkeit und Sicherheit geleistet. Viele Hundert Altfahrräder sollen bis Anfang Juli in ganz Hamburg im Auftrag der Bezirksämter und der Polizei entfernt werden.

Jens Kerstan sagt: „Der öffentliche Raum in unserer Stadt darf nicht zu einem Schrottplatz für alte, abgestellte Fahrräder werden. Sie blockieren begehrte Abstellmöglichkeiten, beeinträchtigen die Verkehrssicherheit und sind ein Ärgernis für aktive Radfahrende und Passanten. Wie jedes Jahr starten wir deshalb gemeinsam mit der Stadtreinigung eine Schwerpunkt-Aktion, um Schrotträder zu entfernen. Alträder, die noch nutzbar sind, werden repariert und kostengünstig in den Stilbruch-Filialen verkauft – alle anderen werden stofflich recycelt. Das ist umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft, von der wir alle profitieren.“

SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau: „Müllablagerungen und Schrotträder sind für alle ein Ärgernis, um das sich die Stadtreinigung Hamburg seit vielen Jahren schnell und konsequent auch jenseits solcher Aktionen wie heute kümmert. Dabei kann jede:r mithelfen: Schrotträder können wie jede andere wilde Müllablagerung auch bequem über die SRH-App gemeldet werden. Foto machen und mit den Geodaten absenden, fertig! Die App gibt es kostenlos im App Store oder Play Store. Einfach in der Suche ‚Stadtreinigung‘ eingeben. Noch besser wäre es allerdings, wenn alle Hamburger:innen die Angebote unserer zwölf Recyclinghöfe nutzen und ihre alten Fahrräder dort gebührenfrei abgeben.“

Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „In Hamburg ist der Nutzungsdruck im öffentlichen Raum riesig. Das gilt umso mehr für den Citybereich. Wenn wir uns für eine bessere Qualität der Fuß- und Radwege in der Stadt einsetzen, dann gehört dazu auch, dass nicht mehr genutzte Räder beseitigt werden. Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr in Hamburg-Mitte den Startschuss für weitere konzertierte Aktionen geben. Die Polizei hat uns in diesem Jahr dabei geholfen. Sie hat die Reeperbahn bestreift und dort die Schrotträder markiert, wir vom Bezirksamt haben dies in den Nebenstraßen getan.“

Sebastian Krause, Leiter des PK 15 (Davidwache): „Sogenannte Schrottfahrräder stellen eine potentielle Gefahr für alle Verkehrsteilnehmenden dar. Insbesondere in stark frequentierten Zeiten, also wenn sich viele Menschen zeitgleich auf den Gehwegen befinden und der Parkraum besonders knapp wird, beobachten wir immer wieder, dass es zu Gefahrensituationen aufgrund der verrottenden Zweiräder kommt. Wie relevant das Problem mittlerweile ist, zeigt die Anzahl von über 100 Schrotträdern auf weniger als einem Quadratkilometer Stadtfläche, die meine Kolleginnen und Kollegen vor etwa zwei Wochen in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt markiert haben.“

Die Stadtreinigung Hamburg entfernt durchschnittlich gut 4.000 Schrotträder pro Jahr aus dem Stadtbild. Reparaturfähige Räder werden bei der SRH instandgesetzt und in den STILBRUCH-Filialen zu günstigen Preisen verkauft. Dies sind jährlich deutlich mehr als 1.000 Stück.

Das Verfahren:

Stellen Polizei oder Mitarbeitende der Bezirksämter fest, dass ein Fahrrad offensichtlich schon lange an einer Stelle steht, die Verkehrssicherheit gefährdet oder selbst verkehrsuntauglich ist (zum Beispiel verbogene Felge, keine Reifen, keine Kette), kennzeichnen sie das Rad mit einem leuchtend roten Aufkleber, auf dem eine Frist vermerkt ist. Mindestens 14 Tage lang haben die Eigentümer:innen die Möglichkeit, das Rad zu entfernen. Es reicht dabei nicht, den roten Aufkleber abzureißen. Nach Ablauf der Frist kommt der Verkehrssicherungsdienst der SRH und entsorgt das gekennzeichnete Fahrrad im Auftrag der Polizei oder des Bezirksamtes. Bei unmittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung kann auch eine Verschrottung innerhalb von 24 Stunden angeordnet werden.