Weihnachtsamnestie: 25 Häftlinge dürfen früher raus

Der Eingang der Justizvollzuganstalt Billwerder. Zum Stichtag 30. Juni 2022 saßen hier 698 Gefangene ihre Strafe ab. Foto: FoTe Press/Röhe

(mr/ha). Das Fest der Liebe – Weihnachten – zusammen mit den liebsten Menschen unterm Tannenbaum statt hinter Gittern zu feiern, wünscht sich wohl jeder. In Hamburg ist es im Dezember Tradition, dass die Justiz Häftlinge, deren Strafe ohnehin bald enden würde, früher entlässt. In diesem Jahr dürfen sich 25 Häftlinge auf ihre frühzeitige Entlassung freuen.

Die Zeit soll für Behördengänge, Wohnungssuche oder Bewerbungsgespräche genutzt werden, weil es für Menschen, die aus dem Gefängnis entlassen werden, ohnehin schon schwer genug ist. Gerade um die Feiertage herum sei es nach Angaben der Hamburger Justizbehörde noch viel schwieriger – deswegen können Menschen, die wegen kleinerer Delikte ihre Haftstrafe verbüßen, bei guter Führung einige Wochen früher entlassen werden. Bedingung für die frühere Entlassung ist, dass die Häftlinge eine Freiheitsstrafe oder eine Ersatzfreiheitsstrafe von weniger als einem Jahr (zwölf Monate) verbüßen. Außerdem müssen sie seit mindestens drei Monaten einsitzen und dürfen sich während der Haft nichts haben zu Schulden kommen lassen.

25 Gefangene werden vorzeitig entlassen

Die 25 Gefangenen, die in den Genuss der sogenannten Weihnachtsamnestie kommen, wären im Zeitraum zwischen dem 1. Dezember 2023 und dem 6. Januar 2024 abgelaufen.

Weihnachtsaktionen in den Gefängnissen

Für diejenigen, die im Gefängnis bleiben müssen, wird es allerdings auch etwas weihnachtlich: in der kommenden Woche findet unter anderem in der JVA Fuhlsbüttel eine Kinderweihnacht für Gefangene und ihre Familien statt. Zudem gibt es in den Knastkantinen (beispielsweise in Hahnöfersand) an Heiligabend Würstchen und Kartoffelsalat – das traditionelle Weihnachtsessen. In den Anstalten Billwerder und Glasmoor soll es an den Feiertagen Ente mit Knödeln geben.

Wie die Justizbehörde mitteilt, sitzen aktuell etwa 2.100 Menschen in den Hamburger Gefängnissen, davon zirka ein Drittel in Untersuchungshaft. Etwa die Hälfte aller Gefangenen sind Ausländer, also Personen ohne Deutschen Pass.

In ganz Deutschland kommen übrigens etwas mehr als 670 Häftlinge vorzeitig auf freien Fuß und können so Weihnachten zu Hause feiern. 


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