(mr). Immer wieder berichtet Ihre Hamburger Allgemeine Rundschau über „falsche Polizisten“, die insbesondere alte Menschen um ihr Erspartes bringen wollen. Es handelt sich um Gauner, die sich meist am Telefon als Polizisten ausgeben und sagen, sie seien Polizeibeamte – und betrügerische Absichten haben. Oft klingeln aber auch Menschen an Wohnungstüren älterer Personen und geben sich als Beamte aus.
Es gibt aber eine Ausnahme, bei der die Behörden „falsche Polizisten“ ganz offiziell erlauben: bei Filmarbeiten.
Wer mit offenen Augen durch Hamburg geht, sieht im gesamten Stadtgebiet Gebäude mit der Aufschrift „Polizei“ und Personen in Polizeiuniform. Das Kuriose dabei: das Landeswappen (an den Oberarmen) ist dabei nicht nur Hamburg, sondern Schleswig-Holstein, Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern.
Ihre Hamburger Allgemeine Rundschau zeigt Ihnen einige dieser Film-Polizeiwachen in Hamburg.
Am Estedeich 102 in Cranz im äußersten Westen des Bezirks Harburg steht ein Gebäude mit rotem Backstein und ist als Polizeiwache in der ARD-Serie „Heiter bis tödlich – nordisch herb“ zu sehen. Die Serie spielt in Husum (Kreis Nordfriesland). Ein blaues Schild mit weißen Buchstaben „Polizei“ ist im Eingang abgebracht, ein Zusatzschild beschreibt die fiktive, geografische Lage: Kriminalpolizei Husum, Dezernat Mord, Deichstraße 102, 25813 Husum“. Bis 2011 wurden in diesem Gebäude Innen- und Außenaufnahmen gedreht.
Eine weitere fiktive Polizeiwache ist am Hammer Deich direkt an der Bille im Stadtteil Hamm zu finden. Ebenfalls für die ARD-Serie „Heiter bis tödlich“ allerdings unter dem Titel „Morden im Norden“. Sie wird seit Februar 2012 im Vorabendprogramm ausgestrahlt und spielt in der Hansestadt Lübeck. Auch hier prangt der Schriftzug „Polizei“ in weißen Buchstaben über den Eingangsbereich. „Polizei Lübeck“ steht an der durchsichtigen Tür.
Wenige Hundert Meter vom Hammer Deich entfernt liegt der Billwerder Neuer Deich. Auf dem Gelände der alten Bundesmonopolverwaltung für Branntwein mit der Hausnummer 28 befindet sich eine weitere fiktive Polizeiwache: die Polizeistation Norderney. Die Schauspieler Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz ermitteln hier für die ARD-Reihe „Tatort“. Das Gebäude ist im Inneren zu einer Norderneyer Polizeistation umgestaltet worden: verschiedene Büros mit Empfangs-Tresen und Vernehmungsraum.
Falsche als auch echte Polizisten gehen an der Kehrwiederspitze in der Speicherstadt ein und aus. Fernsehzuschauer kennen das rote Backsteingebäude aus der ZDF-Polizeiserie „Notruf Hafenkante“, in Wirklichkeit ist es das Wasserschutzpolizei-Revier WSPF 22 (zuständig für Hafensicherheit und gefährliche Güter). Insbesondere an Wochenenden dreht das Filmteam hier Außenszenen, denn die Innenaufnahmen werden auf dem Gelände von Studio Hamburg produziert.
Ein weiteres, falsches Polizeirevier befindet sich direkt an der Elbe in Finkenwerder. Es ist ein alter Backsteinbau, der in der ZDF-Serie „SoKo Hamburg“ zu sehen ist. Zu finden ist der Backsteinbau am Ende des Hein-Saß-Weg.
Auch im Stadtteil Dulsberg existiert eine falsche Polizeistation. In der Elsässer Straße 20/22 werden Außenaufnahmen fürs „Großstadtrevier“ gedreht. Das Film-Kommissariat wurde zwar in einem Atelier auf dem Gelände von Studio Hamburg eingerichtet, dort existiert auch eine Außenfassade. Aus Platzgründen dreht die Filmcrew allerdings Einsätze mit ihren Fahrzeugen an der Toreinfahrt zu diesem Backsteinhaus.