31-jähriger Mann im Treppenhaus erschossen – wer hat was gesehen?

Auch einige Stunden nach dem Tötungsdelikt am Herrengraben ist die Straße von Polizisteinnen und Polizisten gesperrt. Foto: FoTe Press

(ha). Am Abend des 20. Oktober 2024 gegen 22.15 Uhr wurde ein 31-jähriger Mann im Hamburger Stadtteil Neustadt durch Schüsse tödlich verletzt. Die Abteilung für Kapitaldelikte der Staatsanwaltschaft und die Mordkommission des Landeskriminalamts (LKA 41) führen die gemeinsamen Ermittlungen. Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.

Nach derzeitigen Erkenntnissen hörten mehrere Anwohnerinnen und Anwohner in der Neustadt zunächst Schussgeräusche und fanden daraufhin einen 31-jährigen Bewohner im Treppenhaus mit einer Schussverletzung auf. Sie leiteten daraufhin umgehend Reanimationsmaßnahmen ein, welche durch alarmierte Rettungskräfte der Feuerwehr fortgeführt wurden. Der 31-Jährige erlag dennoch wenig später vor Ort seinen schweren Verletzungen.

Zeuginnen und Zeugen sahen in diesem Zusammenhang einen unbekannten Mann in Richtung Baumwall flüchten. Eine sofort eingeleitete Fahndung mit mehr als zwei Dutzend Funkstreifenwagen, Einsatzkräften der Bundespolizei sowie einem Diensthund führte nicht zur Festnahme des mutmaßlichen Täters, der wie folgt beschrieben wird: 30 bis 40 Jahre alt, „südländische“ Erscheinung, etwa 170 bis 180 Zentimeter groß. Der Mann soll nach Zeugenangaben dunkel gekleidet sein. Der Kriminaldauerdienst (LKA 26) übernahm die ersten Ermittlungen, welche noch in der Nacht von der Mordkommission übernommen wurden.

Das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) übernahm die psychosoziale Akutbetreuung von Zeuginnen, Zeugen und Angehörigen.

Personen, die Hinweise auf den Täter geben können oder verdächtige Beobachtungen in diesem Zusammenhang gemacht haben, werden gebeten, sich beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg 040 / 428 65 67 89 oder bei einer Polizeidienststelle zu melden.


Verbraucherzentrale warnt von China-Shop-Werbefalle auf Social Media

Die Zentrale des Hamburger Verbraucherschutz im Stadtteil St. Georg. Foto: FoTe Press

(ha). Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt aktuell vor dubiosen China-Shops, die auf Social-Media-Plattformen wie Facebook und Instagram mit emotional aufgeladenen Botschaften werben. Häufig geben sich die asiatischen Shops als lokale Familienunternehmen aus, die ihr Geschäft schließen und einen vermeintlich „letzten Ausverkauf“ mit großen Rabatten durchführen. Verbraucherinnen und Verbraucher laufen zunehmend Gefahr, auf diese Masche hereinzufallen.

Vertrauen durch erfundene Familiengeschichten

Die Werbeanzeigen der Online-Händler zielen darauf ab, Emotionen zu wecken. Mit Aussagen wie „Seit über 35 Jahren kreieren wir mit viel Herzblut wunderschöne Taschen.“ oder „Vor 15 Jahren gründeten mein Mann und ich dieses Unternehmen.“ wird das Bild eines etablierten, familiengeführten Unternehmens vermittelt, das Produkte von hoher Qualität verkauft. „Diese persönlichen Geschichten erzeugen Vertrauen, sind jedoch Teil eines raffinierten Täuschungsmanövers, um zu unüberlegten Käufen zu verleiten“, erklärt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Emotionale Formulierungen sollen Mitleid auslösen

Gleichzeitig wird mit emotional aufgeladenen Formulierungen wie „Mit schwerem Herzen …“ oder „Wir haben unsere Träume geopfert …“ darüber berichtet, dass man nach jahrelanger Arbeit sein Geschäft aufgrund der Übermacht großer Online-Shops und steigender Kosten aufgeben müsse. Diese Floskeln sollen Mitleid erzeugen und die Kaufentscheidung positiv beeinflussen, so Rehberg.

Deutsche Namen täuschen über Herkunft hinweg

Zusätzlich nutzen die Shops häufig deutsche Städtenamen und Familiennamen, um einen lokalen Bezug zu schaffen. Beispiele hierfür sind Namen wie Boutiq Berlin, Imperio Hamburg, Matthäus Modehaus oder Schneider Düsseldorf. „Verbunden mit einer deutschen URL-Adresse wollen die Betreiber der Seiten den Anschein erwecken, es handele sich um ein Unternehmen aus Deutschland“, erläutert Rehberg.

Ware von minderer Qualität und erschwerte Rückgabe

Doch es ist unklar, wo die Anbieter ihren Sitz haben. Die angebotenen Produkte sind oft von schlechter Qualität und erfüllen nicht die Erwartungen der Kundinnen und Kunden. Rücksendungen sind kompliziert und teuer, da die Waren in der Regel auf Kosten der Käuferinnen und Käufer nach China zurückgeschickt werden müssen. Zudem ist der Kontakt zu den Unternehmen schwierig, was den Rückgabeprozess erheblich erschwert.

Tipps der Verbraucherzentrale: So schützen Sie sich

Um unangenehme und teure Überraschungen zu vermeiden, gibt Julia Rehberg folgende Ratschläge:

  • Lassen Sie sich nicht von emotionalen Social-Media-Anzeigen blenden und zu einem schnellen Kauf verleiten. Überprüfen Sie stets, bei welchem Anbieter Sie bestellen.
  • Prüfen Sie auch bei Shops mit vermeintlich deutschem Namen und de-Domain das Impressum sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).
  • Wenn die Kontaktangaben des Shops unvollständig sind oder die Rückgabebedingungen unklar erscheinen, sehen Sie von einem Kauf ab.

Hinweis: Auf der Website der Verbraucherzentrale Hamburg ist eine Liste problematischer Shops mit Sitz in Asien zu finden, die von Verbraucherinnen und Verbrauchern gemeldet wurden.


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