50 Jahre Spezialeinsatzkommando:
Polizei feiert Jubiläum mit Übung

Entführungen, Geiselnahmen und die Festnahme von schwer Kriminellen sind ihr Spezialgebiet seit 50 Jahren. Goldenes Jubiläum des SEK der Hamburger Polizei. Foto: FoTe Press/Röhe

(mr). Die Spezialeinheiten (SEK/MEK) der Hamburger Polizei feiern in diesen Tagen Geburtstag. Gegründet nach dem schrecklichen Geiseldrama vor 50 Jahren zu den Olympischen Spielen in München, gab ein handschriftlicher Vermerk im November 1972 den Startschuss zur Gründung der Hamburger Elitetruppe. Die olivgrün gekleideten Beamtinnen und Beamten des SEK gehören zusammen mit den meist in zivil agierenden Kollegen und Kolleginnen vom MEK zur Abteilung 24 im Landeskriminalamt. Der Unterschied zwischen SEK und MEK: die Beamten vom MEK übernehmen vorwiegend Observationen, während die Kollegen vom SEK mit schwerer Ausrüstung (kugelsichere Weste, Kettenhemd zum Schutz vor Messerattacken, Sturmmaske, Helm und Pistole, Maschinengewehr oder Präzisionsgewehr) „robuster“ gegen Störenfriede vorgehen. Das bestätigte der Leiter des SEK Hamburg, Hauke Carstensen.
Zum Goldenen Jubiläum gab es eine Einsatzübung, bei der SEK und MEK eine Geiselbefreiung nachspielten – der Wirklichkeit nachempfunden und mit gutem Ausgang. Das Szenario: Ein Bus mit mehreren Fahrgästen wird gekippnet. Das Fahrzeug kommt zum Stehen, dem Busfahrer gelingt die Flucht.
Der Geiselnehmer hat nun die Fahrgäste in seiner Gewalt. SEK und MEK rücken an, mehrere Rauchbomben werden geschmissen, um den Geiselnehmer zu verunsichern und abzulenken. Die Rauchwolke verhüllt den Bus und die Spezialeinheiten völlig ein, damit der bewaffnete Geiselnehmer nicht erkennt, wie gegen ihn vorgegangen wird.
Das gestellte Szenario auf dem Polizeigelände in Hamburg-Alsterdorf wirkt echt. Auf den Dächern lauern Scharfschützen, das gepanzerte Einsatzfahrzeug „Survivor“ fährt vor. Blendgranaten und Rauchbomben werden geworfen. SEK und MEK stürmen den Bus, führen den Geiselnehmer ab und bringen die Fahrgäste in Sicherheit. Mit erhobenen Händen gehen auch die Fahrgäste aus dem Bus. „Wir haben hier eine Bedrohungssituation gehabt und für uns ist zunächst jede Person in dem Bus ein potentieller Täter“, erklärt LKA-Chef Jan Hieber. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es noch weitere Mittäter gebe. Etwa 3.000 Einsätze habe es in den vergangenen 50 Jahren in Hamburg gegeben. Darunter waren Einsätze, die oft mit „Jahrhundertfällen“ wie dem Kaufhauserpresser „Dagobert“ oder die Entführung von Jan Philipp Reemtsma zusammenhingen. Die Spezialeinsatzkräfte waren aber auch nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001, durchgeführt von der Terrorzelle um den in Hamburg-Harburg wohnenden Mohammed Atta, im Einsatz.
Technik und Ausrüstung wurden auf den modernsten Stand gebracht und werden laufend weiterentwickelt, wie ein Sprecher erklärt.

Ein Linienbus ist von schwerbewaffneten Polizisten umstellt.

”Sie können nicht mit einem normalen Peterwagen solche höchst gewalttätigen Täter bekämpfen, sie brauchen diese Gruppe”, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. Schließlich gehe es darum in einer Bedrohungslage, in der beispielsweise Personen mit einer Handgranate oder Waffen in ein Wohngebiet laufen, Kräfte zu haben, die diese Personen stoppen könnten.
In den vergangenen 50 Jahren mussten die Spezialkräfte von SEK und MEK fünf Mal von einer Schusswaffe Gebrauch machen.


Das neue Logo der Hamburger Allgemeine Rundschau mit dem Claim „Hummel Hummel. Infos Infos“.

50 Jahre Hamburg Ballett John Neumeier

John Neumeier (links) und Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher. Foto: ha/Veranstalter

(ha). Anlässlich der 50-jährigen Jubiläumsspielzeit von Ballettintendant John Neumeier öffnete der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher am 29. Oktober den Großen Festsaal des Hamburger Rathauses für die traditionelle Benefiz-Ballettgala „Intermezzo“. Der Abend griff das Motto der zwei Tage später beginnenden Hamburger Bundesratspräsidentschaft auf: „Horizonte öffnen. 50 Jahre Hamburg Ballett John Neumeier“. Peter Tschentscher hielt das Grußwort und sagte vorab: „Hamburg übernimmt den Bundesratsvorsitz in schwierigen Zeiten. Krisen und Herausforderungen können aber auch ungewöhnliche Kräfte freisetzen, um Neues zu bewegen. Diese Botschaft kann Ballett in besonderer Weise zum Ausdruck bringen.“ Die Benefiz-Ballettgala „Intermezzo XI“ steht unter der Schirmherrschaft von Kultursenator Carsten Brosda. Konzept und Moderation liegen in den Händen von John Neumeier.
Seit vielen Jahren ist es eine hochgeschätzte Hamburger Tradition, dass der Verein Freunde des Ballettzentrums e. V. ein Benefiz-Dinner organisiert, dessen Spenden der Arbeit der Ballettschule des Hamburg Ballett zugutekommen. Das Besondere: Mitten zwischen den festlich eingedeckten Tischen ist eine Bühne aufgebaut, auf der John Neumeier persönlich ein von ihm kuratiertes künstlerisches Programm präsentiert.

In diesem Jahr tanzen die Theaterklassen der Ballettschule des Hamburg Ballett Auszüge aus dem Ballett „Yondering“ von John Neumeier. Das Bundesjugendballett sowie Solistinnen und Solisten des Hamburg Ballett sind mit Gastauftritten zu erleben. Das historische Ambiente im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses, die künstlerischen Höchstleistungen und ein exzellentes Dinner versprechen ein unvergessliches kulturelles und gesellschaftliches Ereignis.

Als Leitgedanke der diesjährigen Intermezzo-Gala hatte John Neumeier das Motto seiner Jubiläumsspielzeit vorgesehen: 50 Jahre Hamburg Ballett John Neumeier.

Als er von den Planungen für das Motto der Hamburger Bundesratspräsidentschaft erfuhr – „Horizonte öffnen“ –, griff John Neumeier den Vorschlag der Senatskanzlei auf, dieses Motto für die elfte Intermezzo-Gala zu übernehmen. Der zuversichtliche Blick in die Zukunft und die Vielfalt als Basis gemeinschaftlicher Identität, wie sie das farbenfrohe Logo der Hamburger Bundesratspräsidentschaft ausdrückt, sind Werte, für die auch John Neumeier und das Hamburg Ballett stehen.
Bereits zum elften Mal lud der Verein Freunde des Ballettzentrums Hamburg e.V. zur festlichen Benefiz-Ballettgala „Intermezzo“ ein, die zu einem wesentlichen Bestandteil der Förderung junger Balletttalente geworden ist. Darüber hinaus unterstützt der Verein seit 1981 hochtalentierte Tänzerinnen und Tänzer der Ballettschule des Hamburg Ballett finanziell und ideell. Durch Stipendien haben sie die Möglichkeit, sich unbeschwert auf ihre Ausbildung und tänzerische Entfaltung zu konzentrieren. Viele könnten sich ohne diese Hilfe die lange und kostenintensive Ausbildung nicht leisten. Darüber hinaus finanziert der Verein die Teilnahme an Wettbewerben, Gastlehrer, Schüleraustausche, Sprachkurse und physiotherapeutische Behandlungen sowie die Unterbringung im Ballettinternat. Informationen unter www.freunde-des-ballettzentrums.de.

Neben den Gastauftritten des Bundesjugendballetts, sowie Solistinnen und Solisten des Hamburger Balletts, tanzten die Theaterklassen der Ballettschule des Hamburger Balletts in diesem Jahr Auszüge aus dem Ballett „Yondering“ von John Neumeier.

Unter den Gästen befanden sich unter anderem Uta Herz, Peter Schmidt, Michael und Cornelia Behrendt, Klaus-Michael Kühne, Berthold Brinkmann und Kim-Eva Wempe.