(ha). Sie gehören seit Eröffnung der Elbphilharmonie vor fünf Jahren zur Tradition: die Silvester- und Neujahrskonzerte des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Die musikalische Party am Ende des Jahres ist in diesem Jahr erstmals zugleich das renommierte „ARD-Silvesterkonzert“ und wird um 17 Uhr live aus der Elbphilharmonie in Hamburg im Ersten übertragen. Das teilt der NDR mit.
Ingo Zamperoni führt durch das Konzert und spricht mit dem Chefdirigenten Alan Gilbert unter anderem über die besondere Bedeutung der Musikauswahl, denn der gebürtiger US-Amerikaner lässt viel Heimatliches in das Programm einfließen. Die beiden unterhalten sich aber auch über die aktuelle Situation in Gilberts Heimat. Ein spannendes Gespräch über Walzer und due USA, über Klassik im Allgemeinen und über die Besonderheiten der Elbphilharmonie.
Alan Gilbert sagt: „Ich glaube, das Klischee von Musik als internationale Sprache stimmt. Und nur weil es ein Klischee ist, heiß es ja nicht, dass da nicht wirklich etwas sehr Kraftvolles in der Musik steckt. Sie vereint tatsächlich Menschen. Und gerade in Zeiten einer so gespaltenen Welt enthält sie zu jeder Zeit die Botschaft des gemeinsamen Menschseins. Das sollte man immer bedenken.“
Für die Aufführung hat Chefdirigent Alan Gilbert die amerikanische Sopranistin Julia Bullock eingeladen. In ihrer Heimat längst ein Star, bringt sie mit bekannteren und unbekannteren Songs von George Gershwin, aber auch von der Komponistin Margaret Bonds aus Chicago lässig swingendes Flair in die Elbphilharmonie. Von „Summertime“ bis „Winter Moon“ ist alles dabei, vom romantischen Liebeslied bis zum afro-amerikanischen Klagegesang.
Das Orchester gibt mit farbenreich-sinfonischen Klängen von Richard Strauss, Lili Boulanger und Maurice Ravel die richtige Portion Glanz und Tanz dazu. Hier reicht der Bogen vom walzerselig beschwingten „Rosenkavalier“ – einer zum Jahreswechsel passenden Reflexion über die Vergänglichkeit und den Wandel der Zeit – über die blumig duftenden Klänge eines Frühlingsmorgens bis hin zum apokalyptischen Dreiviertel-Rausch in „La valse“. Ein tönendes Feuerwerk wird also auch im Großen Saal der´Elbphilharmonie gezündet.