Bilanz der Feuerwehr: 12 Großbrände in 2018

Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Hamburg. Symbolfoto: FoTe-Press

(ha). Hamburgs Innensenator Andy Grote, der Leiter der Feuerwehr Hamburg, Leitender Branddirektor Christian Schwarz, und der Landesbereichsführer der Freiwilligen Feuerwehr, André Wronski, haben am heutigen Mittwoch (15. Mai) an der Feuerwehrakademie die Jahresbilanz 2018 der Feuerwehr Hamburg vorgestellt.

Mit insgesamt 287.743 Einsätzen (2017: 288.514) blieb das Einsatzaufkommen im vergangenen Jahr nahezu unverändert auf hohem Niveau. Darunter waren 12.257 Brandalarme (+ 1.079), 22.318 Technische Hilfeleistungen (- 1.217) und 253.168 Rettungsdiensteinsätze (- 633). Innerhalb von 24 Stunden rückte die Feuerwehr damit im Schnitt zu 788 Einsätzen aus, am Wochenende oftmals sogar deutlich mehr als 1.000 Mal in 24 Stunden, um Menschen zu helfen oder zu retten.

„Bei konstant hohen Einsatzzahlen hat die Hamburger Feuerwehr im vergangenen Jahr einmal mehr ihre enorme Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Die Feuerwehr steht dafür ein, dass sich alle Hamburger darauf verlassen können, dass ihnen in Notsituationen geholfen wird“, sagt Andy Grote und ergänzt: „Dafür danke ich auch persönlich allen Einsatzkräften sowohl der Hamburger Berufsfeuerwehr als auch der Freiwilligen Feuerwehren. Damit wir in einer dynamischen Großstadt die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr weiter stärken, setzen wir die wichtigen Modernisierungsvorhaben im Bereich Personalverstärkung, Digitalisierung und Infrastruktur entschlossen fort.“

Großbrände auf historischem Tiefststand

Im vergangenen Jahr gab es zwölf Großbrände, zehn weniger als im Jahr 2017. Die Zahl der Großbrände liegt damit auf dem niedrigsten Stand in der 147-jährigen Geschichte der Berufsfeuerwehr Hamburg.

Die Zahl der Brandtoten unterliegt einer jährlichen Schwankungsbreite. Im Jahr 2018 waren insgesamt 14 Brandtote (2017: 12) zu beklagen. Seit Einführung der Rauchwarnmelderpflicht gibt es signifikant weniger schwere Wohnungsbrände.

Um für die Aufgaben in der wachsenden Stadt auch in Zukunft gut gerüstet zu sein, wird der Personalstamm weiter deutlich aufgestockt: Allein im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Beschäftigten bei der Berufsfeuerwehr Hamburg um etwa 130. Auch in den kommenden Jahren wird die zweitgrößte Feuerwehr Deutschlands kräftig weiter wachsen. Bis 2021 kommen allein im Einsatzdienst 228 Kräfte im Vergleich zu 2016 hinzu.

Mit der Einführung der dualen Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann hat Hamburg im Jahr 2018 erstmals eine direkte Einstiegsmöglichkeit für Schulabgängerinnen und Schulabgänger in den Feuerwehrberuf geschaffen. Innensenator Andy Grote: „Mit dieser wichtigen Weichenstellung zur Nachwuchsgewinnung stellt sich die Feuerwehr kraftvoll und konsequent für die Zukunft auf.“ Mit aktuell 390 Auszubildenden zählt die Feuerwehr zu den großen Ausbildungsbetrieben in Hamburg, bis zum Jahresende 2019 wird sich die Zahl der Auszubildenden voraussichtlich auf deutlich über 400 erhöhen.

Insgesamt arbeiten jetzt 3.168 Beschäftigte bei der Hamburger Berufsfeuerwehr, darunter 2.867 im Feuerwehrtechnischen Dienst. Die Mitgliederzahlen der 86 Freiwilligen Feuerwehren blieben mit 2.614 Einsatzkräften auf erfreulich hohem Niveau. Regen Zulauf gab es bei den 62 Jugendfeuerwehren, hier kamen voriges Jahr 33 Mitglieder hinzu. Insgesamt haben die Jugendfeuerwehren jetzt fast 1.000 Mitglieder, das ist ein neuer Rekord in der Nachwuchsarbeit der Freiwilligen Feuerwehren in Hamburg. Auch die acht Minifeuerwehren für Kinder von fünf bis zwölf Jahren bekamen im vergangenen Jahr Zuwachs um 17 Angehörige, sie haben jetzt 115 Mitglieder.

Leitender Branddirektor Christian Schwarz: „Ich freue mich nicht nur über den Zuwachs bei der Berufsfeuerwehr, sondern insbesondere über den verlässlichen Personalbestand bei den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. Die ehrenamtlichen Retter sind im täglichen Einsatzgeschehen unentbehrlich – nicht nur im Brandschutz, als Erstversorgungswehren im Rettungsdienst, sondern insbesondere auch in der Technischen Gefahrenbeseitigung. Ihr soziales Engagement beispielsweise in der Kinder- und Jugendarbeit kann man gar nicht hoch genug anrechnen.“

Ausbau und Modernisierung der Sicherheits-Infrastruktur geht weiter

In den kommenden Jahren stehen die Zeichen bei der Feuerwehr weiterhin auf Wachstum – nicht nur beim Personal. Auch Ausbau und Modernisierung der Sicherheits-Infrastruktur werden weiter konsequent vorangetrieben. Nachdem bereits im Januar 2018 in Othmarschen die erste von drei neuen Feuer- und Rettungswachen an der Tunnelkette der Autobahn 7 ihren Betrieb aufgenommen hat, folgt in Kürze die Eröffnung der Portalwache Volkspark, deren Bau nahezu abgeschlossen ist. Für die künftige Feuer- und Rettungswache Schnelsen steht inzwischen ein Standort fest, ebenso für die neue Rettungsleitstelle. Zügig voran gehen auch die Planungen für die Erweiterung der Feuerwehrakademie und den Bau zweier neuer Mehrzweckboote, die zusammen mit dem Ende 2018 in Dienst gestellten großen Löschboot „Branddirektor Westphal“ künftig für zusätzliche Sicherheit im Hamburger Hafen sorgen werden.

Weitere Informationen zum Jahresbericht der Feuerwehr finden Sie im Internet unter www.feuerwehr.hamburg.de

Ein Fahrzeug des Kampfmittelräumdienstes der Feuerwehr Hamburg. Symbolfoto: FoTe-Press
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