Elektronisches Fahrtenbuch – wirklich so smart?

Ein Navigationssystem am Amaturenbrett eines Fahrzeugs. Foto: ha/pixabay/wolfganggerth

(ha). Wer einen Firmenwagen nutzt, der kennt das Problem: Die Führung eines Fahrtenbuches ist Pflicht. Es ist ein notwendiges Übel für viele Selbstständige und Angestellte, die die Vorzüge eines Firmenfahrzeugs genießen. Viele fragen sich, ob das digitale Fahrtenbuch eine Erleichterung darstellen würde, aber wie sicher sind sie wirklich?

Wann ein Fahrtenbuch Pflicht ist

Ein elektronisches Fahrtenbuch ist immer dann Pflicht, wenn der Firmenwagen auch zu privaten Zwecken verwendet wird, das Finanzamt geht grundsätzlich davon aus, dass jedes Firmenfahrzeug auch privat vom Fahrer genutzt wird. Mithilfe der Aufzeichnungen im Fahrtenbuch wird damit das Gegenteil bewiesen, der Fahrer dokumentiert genau, welche Strecken privat oder gewerblich mit dem Wagen getätigt werden.

Die 1%-Regelung für Firmenfahrzeuge

Wem die Führung eines Fahrtenbuches zu aufwändig ist, der greift häufig auf die 1%-Regelung zurück, diese ist jedoch oft teurer, als es notwendig wäre. Hier wird der Bruttolistenneupreis des Autos zu Grund gelegt, ein Prozent dieses Werts wird monatlich angesetzt. Dieser Betrag muss als geldwerter Vorteil entsprechend versteuert werden. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen gebrauchten oder einen neuen Wagen handelt, daher lohnt sich diese Regelung in den wenigsten Fällen.

Wichtige Attribute eines Fahrtenbuchs

Das Finanzamt hat genaue Vorgaben, die ein Fahrtenbuch erfüllen muss, damit es gültig ist. Alle Angaben müssen vollständig und zeitnah eingetragen werden. Eine nachträgliche Änderung der Eintragungen ist nicht zulässig, ist sie dennoch nötig, so muss sie deutlich gekennzeichnet werden.
Der Fahrer muss genau angeben, wann die Fahrt stattgefunden hat, auch Start- und Zielort sind wichtige Punkte. Des Weiteren sind der genaue Grund der Fahrt, der Name des Fahrers, Kilometerstand zu Beginn und Ende sowie die Kategorisierung der Fahrt einzutragen. Sind diese Angaben nicht vollständig, so ist das manuelle Fahrtenbuch ungültig, das Finanzamt wendet in diesem Fall die 1%-Regelung an.

Wie sicher ist ein digitales Fahrtenbuch?

Um diese aufwändigen Aufzeichnungen zu umgehen, kann ein digitales Fahrtenbuch eine gute Alternative sein. Neben zahlreichen Apps kann auch ein entsprechender GPS-Tracker eingesetzt werden, um die benötigten Informationen für das Fahrtenbuch zu erfassen. Es gibt viele Modelle, die zeitgleich eine solche Funktion offerieren, hier werden alle relevanten Daten zuverlässig digital gespeichert, ohne dass der Fahrer handschriftliche Eintragungen vornehmen muss.
GPS-Tracker unterscheiden sich überwiegend in der Stromversorgung, es gibt Modelle, die regelmäßig manuell aufgeladen werden müssen, andere Tracker werden fest mit dem Fahrzeugstrom verbunden, beispielsweise über die OBD-Schnittstelle.
Nach der Aktivierung kann der Besitzer ein Benutzerkonto in der zugehörigen App erstellen, dort wird der Tracker dann dem jeweiligen Fahrzeug zugeordnet. Im Profil des Autos lassen sich alle Daten rund um den Wagen abspeichern und anpassen, so ist immer der aktuelle Kilometerstand aller Firmenfahrzeuge ersichtlich.
Der GPS-Tracker hat somit die wichtigsten Informationen zu jeder Fahrt, er speichert Start und Ende der Reise, sowie das Ziel und den Fahrer. In der App muss der Fahrer dann lediglich noch den Grund eintragen und angeben, ob es sich um eine private, betriebliche oder gemischte Fahrt handelt.

Vorteile eines digitalen Fahrtenbuchs

Durch die automatische Sicherung aller Daten erleichtert das digitale Fahrtenbuch den Arbeitsalltag, dank dieser Funktion ist das Fahrtenbuch manipulationssicher, die Informationen werden umgehend gesichert. Somit stellt die digitale Version eine gute und sichere Alternative für viele Unternehmen dar. Vorab gilt es zu klären, ob das ausgewählte Modell alle benötigten Daten automatisiert speichert und die Informationen problemlos exportiert werden können, um sie fristgerecht einzureichen.

Eventuelle Probleme durch Digitalisierung

In einigen Fällen kann es sein, dass das Finanzamt die Daten des digitalen Fahrtenbuches ablehnt, daher ist es zu Beginn sinnvoll, parallel ein handschriftliches Buch zu führen.

* Hinweis Ihrer Hamburger Allgemeinen Rundschau: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach tollen Angeboten und nützlichen Produkten sowie interessante Internetseiten für unsere Leser. Es sind Dinge und Informationen, die unsere Redakteurinnen und Redakteure selbst begeistern. Bei diesem Artikel haben wir sogenannte Affiliate-Links eingebaut. Unsere Redaktion ist der Meinung, dass sie einen Mehrwert für den Leser haben.


Hamburgs Taxiflotte wird elektrifiziert: ab 2025 nur noch emissionsfrei

Ein Taxi steht an einer Parkbucht. Auf dem Dach ist dieses Taxi-Schild zu sehen. Symbolfoto: FoTe-Press

(ha). Ab dem 1. Januar 2025 sollen in Hamburg nur noch lokal emissionsfreie Taxen und Mietwagen neu zugelassen werden. Diese Regelung ist Bestandteil des in dieser Woche im Hamburger Senat verabschiedeten Klimaschutzgesetzes. Sie soll auch für die Mietwagen gelten, die mit einem Chauffeur gebucht werden. Gleichzeitig baut der Beschluss auf dem im April 2021 gestarteten Projekt Zukunftstaxi auf: In einem Bündnis mit der Branche fördert die Stadt den Umstieg auf lokal emissionsfreie Taxen finanziell. Fuhren vor Beginn des Projektes ganze fünf E-Taxen in Hamburg, sind es heute schon über 350, 25 davon sind mit Wasserstoff betriebene Taxen. Das sind insgesamt mehr als 12 Prozent der Hamburger Taxiflotte.

Hamburg nimmt damit bundesweit die alleinige Spitzenposition ein. Seit Projektbeginn wurden bereits mehr als 2.000 Tonnen CO2 eingespart, bei Umstellung der ganzen Flotte wäre die jährliche Einsparung sogar 25.000 Tonnen. Das teilt die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende in einer Erklärung mit.

Erste Untersuchungen zeigen: Der laufende Betrieb funktioniert. Es werden bei den E-Taxen mindestens genauso viele Fahrten gefahren wie mit Verbrennern, die Länge der Schichtzeiten unterscheiden sich trotz der Ladeprozesse kaum. Bei den laufenden Kosten sind E-Taxen zudem deutlich günstiger. Ganz im Geist des Projektes Zukunftstaxi soll auch die komplette Umstellung im Schulterschluss mit der Branche umgesetzt werden. Eine Befragung der Hochschule für Angewandte Wissenschaften zeigt: Die große Mehrheit der Hamburger Taxenunternehmen befürwortet den Umstieg, fordert aber auch eine breite Palette geeigneter Fahrzeuge und ausreichende Lademöglichkeiten.

Über die vom Senat beschlossene Regelung informierte die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende die Gewerbevertreter gestern (15. Februar) in der Handelskammer und wies ebenso auf das in Kürze beginnende Anhörungsverfahren der Taxenverbände hierzu hin.

Den ganzen Artikel lesen Sie hier.