Falscher Polizist in Osdorf geschnappt

Ein Polizist zeigt auf das Emblem der Hamburger Polizei. Symbolfoto: FoTe-Press

(ha). Nach einem versuchten Betrug durch falsche Polizisten konnte gestern im Stadtteil Osdorf ein 26-Jähriger vorläufig festgenommen werden. Eine 59 Jahre alte Osdorferin erhielt gestern Anrufe, bei denen sich zwei männliche Personen als Kriminalbeamte ausgaben. Die Männer erklärten der Angerufenen, dass es in ihrer Nachbarschaft einen Einbruch gegeben habe. Sie hätten nun die rumänischen Einbrecher festnehmen können. Dabei hätten sie einen Hinweis auf die 59-Jährige gefunden, deren Ersparnisse und Wertgegenstände in Gefahr seien.

Die Erklärung machte die Frau misstrauisch und sie ging zum Schein auf das Gespräch ein. Den angeblichen Polizisten erklärte sie, dass einen höheren Bargeldbetrag sowie mehrere Kilogramm Gold in ihrer Wohnung verwahre. Von den Anrufern unbemerkt verständigte sie parallel die Polizei.

Fahnder der zuständigen Fachdienststelle des Landeskriminalamts (LKA 43) begaben sich in die Wohnung der Osdorferin. Zur in Aussicht gestellten Übergabe des Geldes erschien später der 26-jährige Tatverdächtige an der Wohnung der Frau. Die Beamten nahmen den polizeibekannten Mann vorläufig fest. Hierbei leistete er noch Widerstand.

Der dringend Tatverdächtige wurde dem Untersuchungsgefängnis Hamburg zugeführt. Er musste sich heute vor einem Haftrichter verantworten, kam danach aber mangels Haftgründen wieder auf freien Fuß. Die weiteren Ermittlungen, insbesondere zu möglichen Komplizen und Hintermännern, dauern an. Dabei wird auch geprüft, ob der Verdächtige für weitere Taten verantwortlich sein könnte.

Tipps und Hinweise der Polizei:

Wenn die Polizei Sie anruft, erscheint niemals die Rufnummer 110 im Display.

Sprechen Sie nicht über Ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse und übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.

Legen Sie beim geringsten Zweifel auf, rufen Sie die Polizei unter 110 oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an

Lassen Sie sich nicht mit vollem Namen im Telefonbuch eintragen, denn die Täter suchen gezielt nach altmodisch klingenden Vornamen.

Auch Verwandte, Freunde und Nachbarn können helfen, solche Taten zu verhindern: Sprechen Sie schon im Vorfeld über die Möglichkeit solcher Anrufe und wie man darauf reagieren sollte.

Große Geldbeträge oder Wertsachen sollte nicht zu Hause aufbewahrt werden.

Sprechen Sie ungewöhnliche Beobachtungen an oder rufen Sie die Polizei.

Sind Sie sich unsicher, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie den Betrüger los. Aufzulegen ist in solchen Fällen nicht unhöflich, sondern wichtig!


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