Feuer an der Norderstraße: Menschen retten sich auf ein Baugerüst

Blaulicht auf dem Dach eines Feuerwehrwagens. Foto: FoTe Press

(ha). In den frühen Morgenstunden (etwa 4.45 Uhr) wurde der Rettungsleitstelle der Feuerwehr durch mehrere Notrufe eine Rauchentwicklung in einem neungeschossigen Wohngebäude an der Norderstraße gemeldet. Sofort rasten mehrere Einsatzwagen dorthin – beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte hatten sich bereits mehrere Personen, die Feuerwehr spricht von etwa 20, aus dem verrauchten Gebäude auf ein Baugerüst am Objekt ins Freie gerettet. Weitere Personen konnten sich bereits auf den Gehweg retten. Eine erste Erkundung ergab, dass eine starke Rauchausbreitung über alle Stockwerke sowie über zwei angrenzenden Gebäude stattgefunden hatte. Der Einsatzleiter erhöhte daraufhin die Alarmstufe. Dadurch wurde ein zweiter Löschzug sowie mehrere Rettungswagen und Notärzte nachalarmiert. Mehrere Trupps gingen schließlich zur Brandbekämpfung im Kellergeschoss vor, wo sie ein Feuer in der Zwischendecke bekämpften. Um 06:02 Uhr meldete der Einsatzleiter „Feuer aus“. Belüftungsmaßnahmen dauerten noch bis 7 Uhr an.

Gleichzeitig wurden die betroffenen Personen durch einen Notarzt gesichtet und rettungsdienstlich versorgt. Vier Personen wurden durch den Rauch schwer verletzt und durch Rettungswagen in umliegende Kliniken gebracht. Zehn weitere Personen wurden leicht verletzt, konnten jedoch an der Einsatzstelle verbleiben. Die restlichen Betroffenen blieben unverletzt. Für die Dauer des Einsatzes wurde ein Bus der Hamburger Hochbahn zur Unterbringung der Betroffenen bereitgestellt. Es waren 65 Einsatzkräfte von Freiwilliger- und Berufsfeuerwehr sowie dem Rettungsdienst im Einsatz für Hamburg. Auch die Polizei war mit zahlreichen Kräften vor Ort.


Das neue Logo der Hamburger Allgemeine Rundschau mit dem Claim „Hummel Hummel. Infos Infos“.

Hamburgisches Krebsregister zum Weltkrebstag am 4. Februar 2025

(ha). Unter dem diesjährigen Motto des Weltkrebstages „Gemeinsam einzigartig“ rückt das Hamburgische Krebsregister die Bedeutung von Datenerhebung und Forschung für die Krebsversorgung in den Fokus. Aktueller Schwerpunkt der Analysen sind Krebserkrankungen bei Menschen unter 50 Jahren.

Die detaillierten Auswertungen des Hamburgischen Krebsregisters zeigen im Unterschied zu Studien aus den USA keine signifikante Zunahme der Krebserkrankungen bei unter 50-Jährigen in den letzten Jahren, sondern stabile Trends bei den Neuerkrankungen und sogar eine leichte Abnahme bei der Sterblichkeit. Laut der Analyse liegt das allgemeine Risiko für Menschen unter 50, an Krebs zu versterben, deutlich unter einem Prozent. In Hamburg liegt das Erkrankungsalter für Krebs im Durchschnitt bei etwa 70 Jahren. Fast alle Krebsarten treten bei älteren Personen sehr viel häufiger auf als bei Jüngeren. Die häufigsten Krebsarten bei unter 50-Jährigen in Hamburg sind Brustkrebs mit 324 Fällen, gefolgt von Schilddrüsenkrebs mit 106 Fällen und Darmkrebs mit 98 Fällen im Jahr 2022. Etwa elf Prozent aller Krebsfälle und nur drei Prozent der krebsbedingten Sterbefälle treten vor Ende des 50. Lebensjahrs auf. Im Jahr 2022 wurden in Hamburg 1.278 neue Krebsfälle bei Menschen zwischen 15 und 49 Jahren registriert, bei insgesamt 11.232 Neuerkrankungsfällen in allen Altersgruppen. Von den 4.234 im Zeitraum Verstorbenen hatten 142 Menschen das 50. Lebensjahr nicht vollendet.

Ein wichtiges Zentrum der onkologischen Versorgung und -forschung unserer Stadt ist das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Hier werden im Klinischen Krebsregister medizinische Daten von Patientinnen und Patienten des UCC Hamburg zentral dokumentiert. Die erhobenen Daten sind Grundlage für die gesetzliche Meldung an das Hamburgische Krebsregister und dienen insbesondere auch der Dokumentation der Behandlungsqualität für die Zertifizierung des UCC Hamburg als Onkologisches Zentrum und als onkologisches Spitzenzentrum im Rahmen des nationalen Förderprogrammes der Deutschen Krebshilfe. Die Analysen bieten eine erhebliche Chance, klinische Forschungskonzepte zur Verbesserung der Versorgung sinnvoll zu planen. Aus den Klinischen Krebsregisterdaten lässt sich zum Beispiel sehr eindrucksvoll die kontinuierliche Verbesserung der Prognose der Patientinnen und Patienten durch die Einführung moderner Immuntherapien ableiten: das Langzeitüberleben stieg hier von unter 10 Prozent vor zehn Jahren auf heute über 50 Prozent.

Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke: „Die Daten des Hamburgischen Krebsregisters sind heute ein wichtiger Baustein der onkologischen Spitzenforschung und -Versorgung in unserer Stadt und helfen, die Versorgungslage und Prävention stätig zu verbessern. Hier wird deutlich, wie wichtig Kooperation in der Wissenschaft ist: Die gemeinsam erhobenen Zahlen unterstützen die Verbesserung der Versorgungsqualität bei Krebserkrankungen, die gezielte Anpassung von Präventionsmaßnahmen und die Optimierung von Behandlungsstrategien. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Krebserkrankungen. Früherkennung bleibt dabei ein entscheidender Faktor. Am Weltkrebstag ist es mir deshalb auch wichtig zu appellieren: Bitte gehen Sie zur Vorsorge.“

Alice Nennecke, Leiterin Hamburgisches Krebsregister: „Das Motto des Weltkrebstages ‚Gemeinsam einzigartig‘ steht für mich in engem Zusammenhang mit unserem Auftrag. Wir möchten dazu beitragen, die Krebserkrankungen in unserer Gesellschaft und für alle Betroffenen besser zu erforschen.“

Carsten Bokemeyer, Leiter des Zentrums für Onkologie und Hämatologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg): „Unser Klinisches Krebsregister und das Hamburgische Krebsregister sind unverzichtbare Instrumente zur Verbesserung der Patient:innenversorgung. Durch die kontinuierliche und systematische Erfassung von Tumor- und Behandlungsdaten können wir die Qualität der Behandlung kontinuierlich erfassen und gleichzeitig gezielt neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen, die den Patient:innen unmittelbar zugutekommen. Beispielsweise fließen die Erkenntnisse zur molekularen Tumoranalyse in neue Therapieverfahren ein, die effektiver und gezielter auf das individuelle Krankheitsbild der Patient:innen zugeschnitten sind.“

Das Hamburgische Krebsregister dankt anlässlich des Weltkrebstages den behandelnden Ärztinnen und Ärzten für ihre regelmäßigen Meldungen von Krebserkrankungen. Nur durch vollständige Daten können verlässliche Aussagen zur Entwicklung der Krebserkrankungen getroffen und die Versorgung weiter verbessert werden.

Über das Hamburgische Krebsregister

Das Hamburgische Krebsregister (HKR) gilt mit ersten Erkrankungsstatistiken seit 1927 als ältestes Krebsregister der Welt. Seit 2014 ist es klinisch-epidemiologisches Krebsregister für den Wohn- und Behandlungsort Hamburg. Das HKR hat den Auftrag, kontinuierlich und flächendeckend Angaben zu Diagnose, Therapie und Verlauf von allen in Hamburg behandelten Krebspatientinnen und -patienten zu erfassen, zu verarbeiten und für die wissenschaftliche Forschung zur Verfügung zu stellen.

Ziel ist es, die Qualität der onkologischen Versorgung zu verbessern, indem eine neutrale Datengrundlage zum Krebsgeschehen bereitgestellt und durch Auswertungen und Veröffentlichungen zur Transparenz beigetragen wird. Aktuell werden jährlich etwa 130.000 Meldungen erfasst und Daten zu 18.000 bis 20.000 neu erkrankten und in Hamburg behandelten Krebspatientinnen und -patienten dokumentiert. Seit 1985 hat das HKR über 800.000 Erkrankungsfälle zu mehr als 700.000 Personen erfasst.