(ha). Der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg wurde am Freitagnachmittag (23. Juli) über den Notruf 112 ein Feuer im Dachbereich eines Einfamilienhauses im Fersenweg im Stadtteil Kirchwerder gemeldet. Aufgrund der hohen Anzahl von Notrufen erhöhte der Lagedienstführer das Alarmstichwort zügig von „Feuer“ auf „Feuer 2 Löschzüge“, da sich frühzeitig ein hoher Kräftebedarf abzeichnete. Als die ersten Einsatzkräfte die Einsatzstelle erreichten, stellten sie fest, dass ein zweigeschossiges Einfamilienhaus mit den Maßen 8x15m brannte und nach ersten Aussagen zwei Personen in dem Gebäude vermisst wurden. Es wurde umgehend eine Menschenrettung eingeleitet und weitere Kräfte des Rettungsdienstes angefordert. Durch die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr konnte eine weibliche Person zügig aufgefunden und gerettet werden. Sie wurden vor dem Gebäude medizinisch erstversorgt und im Verlauf an den Rettungsdienst und Notarzt zur weiteren Versorgung übergeben. Die Patientin wurde mit schweren Brandverletzungen mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen, wie die Feuerwehr mitteilt.
Die Menschenrettung wurde von vier Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz mit je einem C-Rohr fortgeführt. Eine große Herausforderung stellte dabei eine enorme Hitzeentwicklung im Bereich des Obergeschosses dar, sodass von außen über eine Drehleiter Teile des Daches eröffnet wurden, um einen Hitzeabzug zu gewährleisten. Im Verlauf des Einsatzes stellte sich heraus, dass die vermisste Bewohnerin zum Zeitpunkt des Brandes nicht zu Hause war, sie traf später an der Einsatzstelle ein und wurde durch die Notfallseelsorge betreut. Zur Brandbekämpfung mussten große Teile des Daches aufgenommen werden, ein Baustatiker wurde zur Beurteilung der Einsturzgefahr zugeführt. In Absprache entfernten die Einsatzkräfte stark einsturzgefährdete Bauteile im Dachbereich. Nach etwa 3,5 Stunden konnte „Feuer gelöscht“ gemeldet werden. Im Anschluss an umfangreiche Kontrollen des Gebäudes mit Hilfe einer Wärmebildkamera wurde die Einsatzstelle an die Polizei zur Brandursachenermittlung übergeben.
Die Feuerwehr war mit einem großen Aufgebot vor Ort: Zwei Hamburger Löschzüge der Berufsfeuerwehr, sechs Freiwillige Feuerwehren (Kirchwerder Nord, Kirchwerder-Süd, Kraul, Curslack, Eissendorf Versorgung, Fünfhausen), ein Umweltdienst, zwei Wechselladerfahrzeuge mit je einem Abrollbehälter Atemschutz, ein Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter Ladebordwand, ein Rettungshubschrauber, drei Rettungswagen und unter anderem ein Notarzteinsatzfahrzeug. Insgesamt waren an dem Einsatz 85 Einsatzkräfte beteiligt.