Für die ARD: Thriller „Geisterpatienten“

Milena Tscharntke (MItte) verlässt das Landgericht Hamburg. Die Filmcrew drehte sowohl vor als auch im Landgerichtsgebäude am Sievekingsplatz in Hamburg. Foto: FoTe Press/Röhe

(ha/mr). In Hamburg gingen kürzlich die Dreharbeiten zum neuen Thriller „Geisterpatienten“ (Arbeitstitel: Geisterpatienten – Requiem des Todes“) unter der Regie von Till Endemann zu Ende. Die junge Anwältin Mia, gespielt von Milena Tscharntke (Tochter von Schauspielerin Andra Lüdke), vertritt bei ihrem ersten Fall erfolgreich den Betreiber eines Pflegeheims. Doch die Freude über den gelungenen Ausgang des Verfahrens währt nicht lange, denn schon bald kommen ihr Zweifel: Geht in dem Heim alles mit rechten Dingen zu? Mia recherchiert weiter – und gerät in Lebensgefahr.

Das Landgericht Hamburg diente für „Geisterpatienten“ als Filmkulisse.

Neben Milena Tscharntke standen Joachim Raaf, Franz Hartwig, Matthias Matschke, Mignon Remé, Stefanie Schmid, Maria Magdalena Wardzinska und andere vor der Kamera von Tobias von dem Borne.

Zum Inhalt heißt es in einer Mitteilung: Die junge Anwältin Mia hat gerade ihre erste Arbeitsstelle in der renommierten Kanzlei ihres Vaters angetreten. Mia ist ohne ihren Vater aufgewachsen, umso größer für sie die Chance und die Herausforderung, ihm endlich näherzukommen. Ihr erster Fall scheint reine Routine zu sein: In einem Pflegeheim stirbt ein alter Herr an einer falschen Medikation. Offensichtlich der Fehler einer überforderten Pflegekraft. Doch so einfach liegen die Dinge nicht, wie Mia bald herausfindet. Sie gräbt sich tiefer in die Materie und kommt millionenschweren, dunklen Machenschaften auf die Spur – eine Erkenntnis, die sie in Lebensgefahr bringt und die ihren Vater in ein ganz anderes Licht rückt.

„Geisterpatienten“ ist eine Produktion der Polyphon Pictures (Produzentin: Sabine Tettenborn) im Auftrag für die ARD. Regie führte Till Endemann nach einem Drehbuch von Martin Dolejš und Christine Heinlein. Gedreht wurde seit dem 18. Oktober in verschiedenen Stadtteilen Hamburg. Die Anwaltskanzlei befindet sich beispielsweise an der Auguststraße in Hamburg-Uhlenhorst. Weitere Drehkulissen waren in den Stadtteilen Altona, St. Pauli und Winterhude. Auch am Landgericht Hamburg machte das Filmteam Halt.

Wann der Thriller zu sehen sein wird, steht aktuell noch nicht fest.


Jahrestag: am 22. November 2021 starb Volker Lechtenbrink

Schauspieler und Sänger Volker Lechtenbrink („Ich mag“) fand seine letzte Ruhe auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg. Fotos: FoTe Press/Röhe

(mr). Am 22. November jährt sich der Todestag zum ersten Mal: Hamburg trauert auch heute noch um einen seiner beliebtesten Schauspieler, Sänger und Synchronsprecher. Volker Lechtenbrink erlag seiner schweren Krankheit im Alter von 77 Jahren. Er wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt – im ganz kleinen Kreis. Etwa 30 engste Angehörige und Freunde fanden sich zunächst um 13 Uhr an der Kapelle 9 ein – dort gab es eine kurze Trauerfeier. Die Trauernden hatten vorab die Medien ausdrücklich um die Wahrung der Privatsphäre gebeten, was von den Reportern vor Ort auch respektiert wurde. Beispielsweise wurden keine Trauergäste angesprochen oder gar interviewt (was schon allein der Anstand gebietet, wenn Angehörige dies explizit nicht wünschen) oder während der Trauerfeier fotografiert. Anschließend ging die Trauergemeinde für die Urnenbeisetzung zu einem Ruhewald. An der Grabstätte wurde ein Bildnis von Lechtenbrink auf einer Staffelei aufgestellt, daneben wurden mehrere Blumenkränze und Kerzen drapiert. Die Trauergemeinde versammelte sich rund um das Urnengrab und erwies dem Schauspieler die letzte Ehre. Es wurde gesungen. Ein Trauergast spielte auf einer Mundharmonika zwei Musiktitel. Danach nahmen die Angehörigen und Freunde eine Schaufel in die Hand und schütteten traditionell Sand in die Grabstätte. Einige warfen auch Rosenblüten.

Aus Respekt gegenüber der Familie entstanden alle Fotos vor
oder nach der Trauerfeier. Blumen schmücken das Grab
von Schauspieler Volker Lechtenbrink, der
auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt wurde.

Volker Lechtenbrink wollte in seiner Heimatstadt Hamburg beigesetzt werden. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll ein weiterer Wunsch des Künstlers gewesen sein, dass er bei seiner verstorben Ehefrau seine letzte Ruhe findet. Beide Wünsche sind erfüllt worden. Der Schauspieler war insgesamt fünf Mal verheiratet. Er wurde im selben Urnengrab beigesetzt, wie seine erste Ehefrau Yvonne van Meerveld. Auch das war offenbar ein Wunsch des Entertainers.

Übrigens ist das Grab in der Nähe von der Ruhestätte des Sängers Roger Cicero, der am 24. März 2016 verstarb. Auch der Schauspieler Folker Bohnet (7. August 1937 – 6. Oktober 2020) fand seine letzte Ruhe nur wenige Meter von Volker Lechtenbrinks Grab. Kurios: Volker Lechtenbrink stand als 14-Jähriger im Film „Die Brücke“ (1959) zuzammen mit Folker Bohnet vor der Kamera. Auch Schauspieler Uwe Bohm fand in der Nähe seine letzte Ruhe.

Lechtenbrink wurde durch den Antikriegsfilm international bekannt. Lechtenbrink liebte seine Stadt Hamburg und seinen Beruf. Bei seinem letzten öffentlichen Auftritt im Sommer 2021 im Ernst Deutsch Theater, wo er den Gustaf-Gründgens-Preis erhielt, hatte er sein Leben noch einmal prägnant zusammengefasst: „Ich wollte nie etwas anderes werden als Schauspieler. Dieser Beruf hat mich gereizt, er hat mich wachgehalten. Er hat mich wahnsinnig glücklich gemacht.“

Bekannt wurde Volker Lechtenbrink vor allem auch durch seine unverwechselbare sonore Stimme. Als Synchronsprecher verlieh er seine rauchige Stimme unter anderem Kris Kristofferson und Burt Reynolds. Zudem synchronisierte er zahlreiche Dokumentationsfilme von öffentlich rechtlichen Sendeanstalten.