(mr). Freitag, der 13. – ein Tag wie jeder andere? Offenbar nicht! Denn am Grab von Fußball-Legende Uwe Seeler auf dem Friedhof Ohlsdorf fehlt etwas: wo sind die vielen Fan-Schals, Wimpel und Bilder hin? Waren da etwa Grabschänder am Werke? Wurden sämtliche Gegenstände von Unbekannten geplündert?
Erst im Juli wurde anlässlich seines ersten Todestag die Grabstätte (O 27 37-38, in der Nähe vom “Garten der Frauen”) hübsch gemacht. Ein Roll-Rasen wurde an der Grabstätte verlegt – zudem wurde eine Holzbank aufgestellt. “Uns Uwe – Einer von uns” wurde ins Holz eingraviert. Darüber sind Hamburger Motive wie Landungsbrücken, das HSV-Stadion, Fernsehturm, Rathaus, Michel und unter anderem die Köhlbrandbrücke zu erkennen. Auch ein Konterfei von Uwe Seeler in jungen Jahren wurde eingraviert: Freudestrahlend sitzt er auf einem Fußball und schaut ins Gesicht des Betrachters der Holzbank. Zudem wurde eine Fan-Ecke aufgestellt. Seitdem haben dort Fans Schals, Fotos, Briefe und andere Gegenstände an eine Art Zaun gehängt. Auf einer Aufnahme sind mindestens zehn Schals zu erkennen. Auch der Weg zum Grab von Uwe Seeler wurde anlässlich des ersten Todestages erneuert.
Seitdem pilgern fast täglich Fans des Fußball-Idols zu seiner Grabstätte. So bescheiden Uwe Seeler auch war: über die Grabstätte hätte er sich sicher gefreut. Auch die schön dekorierte Fan-Ecke hätte ihm gefallen. Ganz sicher wäre er aber auch verärgert über die Plünderung gewesen! Wer macht so etwas und warum? Einzig eine kleine Plüschtier-Maus hängt seelenruhig allein am Fan-Zaun am Grab von Uwe Seeler.
Uwe Seeler wurde am 5. November 1936 in Hamburg geboren und war ein Fußballspieler und späterer ‑funktionär. Er galt in seiner aktiven Zeit als einer der besten Mittelstürmer der Welt. Seeler spielte während seiner gesamten Karriere beim Hamburger SV und gilt als „größter HSVer aller Zeiten“ sowie als eine der größten Legenden des deutschen Fußballs. Er war Ehrenbürger der Stadt Hamburg und verstarb am 21. Juli 2022.
Auch das Grab von Schauspieler Jan Fedder wurde mehrfach von Dieben und Vandalen aufgesucht. Zuletzt wurde ein kleiner Plastikpolizist gestohlen. Auch sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg. Große Schlagezeilen machte 2014 ein besonders schwerer Diebstahl: damals wurde ein Bronzelöwe vom Grab von Carl Hagenbecks geklaut. Auch Kupfer- und Bronzediebe Seitdem fahren verstärkt Streifen über das Friedhofsgelände. Auch die Reiterstaffel der Hamburger Polizei ist unregelmäßig unterwegs und zeigt Präsens.